Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Klimaschutz in Gütersloh: »Zukunft geht anders« – Jusos kritisieren Verschiebung des SchülerticketsZoom Button

Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Klimaschutz in Gütersloh: »Zukunft geht anders« – Jusos kritisieren Verschiebung des Schülertickets

Am gestrigen Donnerstagabend wurde im Mobilitätsausschuss der Antrag der SPD-Fraktion zu einem kostenlosen Schülerticket beraten. Die SPD forderte in ihrem Antrag die Einführung eines kostenlosen Schülertickets ab dem nächsten Schuljahr für alle, die eine weiterführende Schule in Gütersloh besuchen. Dieses Ticket soll Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, neben dem Schulweg auch in der Freizeit die öffentlichen Verkehrsmittel in Westfalen kostenlos zu nutzen.

»Der Antrag der SPD spiegelt eine unserer zentralen Juso-Wahlkampfforderungen wider, mit der wir im vergangenen Jahr viele positive Rückmeldungen bekommen haben«, erklärt die stellvertretende Juso-Vorsitzende und SPD-Ratsfrau Lisa-Marie Becker. »Gerade für junge Menschen ist der Zugang zum ÖPNV auch ein Stück Freiheit und das darf nicht am Geldbeutel scheitern«, so Becker weiter.

Die Beratung des Antrags verlief jedoch schleppend und aus Sicht der Jusos enttäuschend. Entgegen des Vorschlags der SPD-Fraktion, das Ticket wenigstens für eine Pilotphase einzuführen und in dieser das Nutzungsverhalten zu analysieren, wurde die gesamte Entscheidung bis zur Erstellung eines Konzepts seitens der Verwaltung verschoben. Ziel soll nun die Einführung ab dem zweiten Halbjahr 2022 sein.

»Gut ist, dass das Schülerticket damit noch nicht vom Tisch ist, aber ansonsten machen uns vor allem die vorgetragenen Argumente der Verwaltung und der anderen Fraktionen fassungslos«, ärgert sich Juso-Mitglied Moritz Homann, der als sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion im Mobilitätsausschuss dabei war. Gerade die Verwaltung und auch der Bürgermeister hätten im Ausschuss wirklich alles getan um die Einführung eines Schülertickets schlecht zu machen, teils mit abstrusen Argumenten. »Frau Lang sorgte sich etwa darum, dass Menschen die bisher aktiv Fahrrad gefahren sind, jetzt plötzlich auf den Bus umsteigen würden. Uns zeigt das, dass einigen der Kontakt zur Lebensrealtität junger Menschen vollkommen fehlt«, so die Jusos.

Kritisch beurteilen die Jusos auch den Alternativvorschlag der CDU-Fraktion, der keine Mehrheit gefunden hat. Die CDU wollte zwar auch ein Schülerticket, aber nur für den Stadtbus. Damit könne man aber nicht mal alle Busse im Stadtgebiet nutzen. Das sich dann im Verlauf der Sitzung auch die Grünen nicht mal für eine Pilotphase eines solchen Tickets ausgesprochen haben, sei aus Sicht der SPD-Jugendorganisation besonders enttäuschend. »Alle reden immer von mehr ÖPNV, mehr Klimaschutz und mehr Angeboten für junge Menschen, aber wenn es drauf ankommt scheint dann doch immer der Mut zu fehlen«, kritisiert Moritz Homann.

»Wir stellen uns außerdem die Frage, was dann in einem Konzept für das kommende Jahr anders sein soll. Das Solidarmodell für ein Schülerticket im Westfalentarif ist ein festes Modell und wird bald unter anderem in Harsewinkel und Verl eingeführt«. Für die erneute Beratung des Antrag in einem halben Jahr sind die Erwartungen der Jusos klar: »Wir kämpfen weiter und hoffen auf mehr Mut der Politik im nächsten Ausschuss«.