Sonderpreis Simon Alexander Fritsche: »Süße Früchtchen von hier« ist auf einem neuen Großplakat mit Junglandwirt Simon Fritsche aus Halle-Hörste zu lesen. Er kommt nicht aus der Landwirtschaft. Transparenz und Dialog sind ihm ganz wichtig. Abbildung: WLV, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Respekt, Wandel, Perspektiven: Agarscout Simon Fritsche setzt auf mehr Öffentlichkeitsarbeit
Gütersloh/WLV (Re) »Süße Früchtchen von hier« ist auf einem neuen Großplakat mit Junglandwirt Simon Fritsche aus Halle-Hörste zu lesen. Das Motiv: Der junge Landwirt im Erdbeer-Tunnel, in der Hand eine große rote Erdbeere. »Seit Mitte letzter Woche ernten wir die ersten Früchte im Tunnel«, berichtet der 22-Jährige und erklärt: Sein Plakat sowie sieben weitere Motive des Landwirtschaftsverbandes mit Jungbäuerinnen und -bauern aus OWL seien jetzt in der Region zu sehen. Das Anliegen der jungen Leute: Sie möchten ihre Arbeit sichtbar machen und informieren.
Neuer Film mit Agarscout
Simon Fritsche ist ein engagierter Öffentlichkeitsarbeiter. Austausch und Dialog sind ihm wichtig. Er möchte die Lücke zwischen dem Landwirt und Verbraucher schließen. So ist er beispielsweise seit 2018 als Agrarscout beim Forum Moderne Landwirtschaft (FML) aktiv. Hier ist er auch in einem neuen Film des Forums Moderne Landwirtschaft zum Thema Spargel anzuschauen.
Entfremdung von der Landwirtschaft
Der gelernte Landwirt liebt seinen Beruf, »es ist mein Traumberuf«, betont der 22-Jährige. Er kommt nicht aus der Landwirtschaft und besucht derzeit die Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford, die er Ende Juli als staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt abschließt. »Wir müssen noch viel mehr über unseren Beruf und unsere Arbeit auf den Höfen reden, zeigen und erklären.« Er ist überzeugt, Öffentlichkeitsarbeit fange bei jedem Landwirt an. »Unsere Arbeitsweise, unser Tun, ist oft vielen Menschen fremd.«
Warum ist Simon Fritsche Landwirt geworden?
»Für mich kam nichts anderes in Frage«, so seine kurze Antwort. Seine Liebe sei in ihm schon in frühester Kindheit entfacht als er einen Spielzeugtrecker geschenkt bekam. Schon als Fünfjähriger war er immer auf einem Hof in der Nachbarschaft. »Während meines Schulpraktikums und meiner Ausbildung konnte ich dann auf verschiedenen Betrieben im Kreis Gütersloh viele Einblicke gewinnen«, so Fritsche. Drei Monate schaute er sich zudem die Landwirtschaft in Australien auf einer Farm an.
Neben der Schule auf Spargel- und Erdbeerhof Große Wächter aktiv
Die praktische Arbeit macht ihm Spaß, so arbeitet er neben der Schule auf dem Hof Große Wächter in Verl. Hier wird er, wenn er im Sommer die Fachschule abschließt, in Vollzeit arbeiten. Große Wächter halten Hühner und Rinder und bauen Spargel sowie Erdbeeren an. »Die Arbeit ist total abwechslungsreich und vielfältig«, erzählt Fritsche und weiß: Der Anbau von Erdbeeren und Spargel, die sogenannten Sonderkulturen, unterscheiden sich stark vom Getreideanbau. »Der Arbeitsrhythmus ist ein anderer, unsere Hochsaison der Frühling und Frühsommer«, schildert Fritsche. »Erdbeeren und Spargel sind besonders empfindliche Pflanzen.« Falscher Umgang oder ungünstige Lagerung bedeuten Verderb oder Einbuße der Früchte. Aber gerade das mache diese Kulturen so begehrt und rufe eine besondere Wertschätzung dieser Lebensmittel hervor.“
Wandel in der Landwirtschaft
»Ich bin so engagiert, weil ich meinen Beruf liebe«, sagt Fritsche. »Der Kern unserer Arbeit ist seit Jahrtausenden der gleiche, der Umgang mit Lebewesen, Boden und Natur.« Die Tiere, die Pflanzen wachsen zu sehen, die Arbeit an der frischen Luft, der Wechsel der Jahreszeiten – das alles mache ihm Spaß. Die Bedingungen rundum hätten sich natürlich geändert, vieles habe sich weiterentwickelt wie in anderen Bereichen auch, so Fritsche, doch Landwirtschaft sei seit je her auch Veränderung.
»Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt-, Ressourcen– und Klimaschutz sowie Tierwohl sind für uns heute ganz wichtig«, unterstreicht er. »Wir stehen hier am Anfang von Veränderungsprozessen wie es sie in vielen anderen Bereichen ebenso gebe, beispielsweise im Energiesektor oder in der Automobilindustrie. Vieles können wir aber nicht gleich von heute auf morgen stemmen«, verdeutlicht der Landwirt. Entscheidungen und Investitionen hätten immer die Tragweite einer Generation, erklärt Kreisverbandsvorsitzender Andreas Westermeyer. Doch seien politische Entscheidungen heute kaum noch planbar. »Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für eine Zukunft auf den Höfen und gerade auch, um den Nachwuchs auf den Höfen zu halten«, so Westermeyer
Was wünscht sich der Nachwuchs für die Zukunft?
»Mehr Respekt und vor allem Perspektiven«, so der Fritsche, »für einen der schönsten Berufe den es gibt.« Auch das sei Nachhaltigkeit.
Möchten Sie mehr über den landwirtschaftlichen Nachwuchs erfahren?
Dann schauen Sie auf der Webseite des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) https://wlv.de/generation-zukunft/ vorbei.
Der Film mit Simon Fritsche vom Forum Moderne Landwirtschaft ist unter https://de-de.facebook.com/pg/moderne.landwirtschaft/videos/ zu finden.