Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Meinungsfreiheit an Universitäten: Neuer Ansatz in einer kontrovers geführten DebatteZoom Button

Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Meinungsfreiheit an Universitäten: Neuer Ansatz in einer kontrovers geführten Debatte

Wissenschaftliche Kontroversen werden häufig von Kritik und Gegenkritik begleitet. So auch eine Studie zur Meinungsfreiheit an Universitäten, die Ende vergangenen Jahres eine hitzige Debatte ausgelöst hatte. Ein innovatives Folgeprojekt mit Ursprung an der Universität Mannheim will die unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven nun konstruktiv zusammenführen: In Form einer »pre-registered adversarial collaboration« kommen Forscherinnen und Forscher mit dezidiert divergierenden Forschungsperspektiven und ideologischen Hintergründen zusammen, um den Stand der Meinungsfreiheit an Hochschulen gemeinsam zu untersuchen.

Das Projekt greift eine Studie des Mannheimer Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Richard Traunmüller und seines Kollegen Dr. Matthias Revers auf, die Ende vergangenen Jahres ein großes mediales Echo in vielen überregionalen Medien ausgelöst hatte. Auf Grundlage einer Befragung an der Universität Frankfurt hatten die Autoren resümiert, dass unter Studierenden große Bereitschaft herrsche, die Freiheit zur Äußerung unliebsamer Positionen einzuschränken.

Kritische Stimmen aus der Wissenschaft bemängelten daraufhin Studiendesign und ‑interpretation. Auf Initiative des Politikwissenschaftlers Dr. Alexander Wuttke, Fellow am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim, sind nun Kritikerinnen und Kritiker der Ursprungsstudie eingeladen, sich gemeinsam mit den Ursprungsautoren auf ein Studiendesign zu einigen, das alle Beteiligten trotz unterschiedlicher Grundauffassungen für überzeugend halten. »Ziel dieses innovativen Wissenschaftsprojektes ist es, die Sichtweisen konstruktiv zusammenzubringen und die individuellen Hypothesen der Beteiligten mit neuen Daten einem kritischen Test zu unterziehen«, erklärt Wuttke, der den Prozess als unparteiischer Ombudsmann begleitet.

Die Idee einer »adversarial collaboration« geht zurück auf Nobelpreisträger Daniel Kahneman, der mehrfach Kritiker seiner Studien zu Forschungskooperationen eingeladen hatte. Eine weitere Besonderheit dieses Ansatzes ist die Bereitschaft der beteiligten Forschenden zur sogenannten Präregistrierung. Der Ansatz: Vor der Erhebung neuer Daten legen die Beteiligten alle Aspekte der Analysestrategie fest und erklären, welche Beobachtungen vereinbar und unvereinbar mit ihren individuellen Erwartungen wären. Beispielsweise einigen sich die Forscher darauf, mit welchen Frageinstrumenten sich am besten erfassen lässt, ob Studierende bereit sind, die Meinungsfreiheit einzuschränken, und legen vor der Datenerhebung fest, ab welcher Schwelle von einer überraschenden oder besorgniserregenden Ablehnung demokratischer Prinzipien gesprochen werden kann.

Die präregistrierte Analysestrategie der noch unbekannten Daten wirkt der menschlichen Tendenz entgegen, neue Informationen stets so zu interpretieren, dass sie als Bestätigung der eigenen Voreinstellungen erscheinen (confirmation bias). Die unvoreingenommene Offenheit, aus neuen Daten zu lernen, ist – neben dem kollaborativen Ansatz – ein weiteres Qualitätsmerkmal dieser Wissenschaftsform.

Sozialwissenschaftler und Sozialwissenschaftlerinnen mit kritischer Perspektive auf die Ursprungsstudie von Traunmüller und Revers sind nun eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Die Ausschreibung zur Teilnahme an der pre-registered adversarial collaboration ist online verfügbar unter https://osf.io/p59cd/.

Matthias Revers, Richard Traunmüller: »Is Free Speech in Danger on University Campus? Some Preliminary Evidence from a Most Likely Case.« Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 72,
 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031