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Derzeit blüht es gelb: Der Raps steht in voller Blüte. In der Nähe nimmt man seinen süßlichen Duft wahr. Foto: WLV, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Raps im Kreis Gütersloh in voller Blüte

Gütersloh/WLV (Re) Derzeit blüht es gelb: Viele Menschen genießen in diesen Zeiten die Frühjahrslandschaft vor ihrer Haustür. Schon von weiten sind die leuchtenden Rapsfelder zu sehen. Naturfreunde konnten die ersten zarten Blütenknospen schon Mitte-April erkennen. Jetzt steht der Raps mit seinem angenehmen süßlichen Duft in voller Blüte. Die Bestände auf den heimischen Feldern sehen gut aus, so der Landwirtschaftlichen Kreisverband Gütersloh. »Nicht so gut sind allerdings die Nachtfröste Ende April und Anfang Mai sowie die kalte Witterung gewesen«, weiß der Kreisverbandsvorsitzende Andreas Westermeyer. »Wir hoffen, dass die Kälte der Fruchtbildung nicht zu sehr zugesetzt hat und die Bienen eine reichhaltige Pollenernte einfliegen können.«

Selbst- und Fremdbefruchter

Die Rapsblüte spendet den Honigbienen und anderen Insekten reichlich Nektar. „Raps ist eine zuverlässige Honigtracht und auch bei unseren hiesigen Imkern ein beliebtes Wanderziel“, erzählt Westermeyer. »Viele Imker platzieren ihre Bienenstöcke direkt am Feldrand. Als Selbst- und Fremdbefruchter könne die Rapsblüte zwar sich selbst und benachbarte Blüten befruchten, aber bei Insektenflug durch Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlingen und Fliegen sei der Fruchtansatz und Ertrag deutlicher höher. Beide Seiten hätten so einen Vorteil«, erläutert der Vorsitzende und unterstreicht: „Raps ist blütenreich, mit viel Nektar bestückt und der Rapshonig äußerst beliebt. Der helle fast weiße Honig schmecke sehr mild und habe ein feines süßes Aroma.

Rapsernte zwei Monate nach der Blüte

Die Rapspflanze verändert nach der Blüte ihr Aussehen. Aus den befruchteten Blüten werden kleine Schoten. Ungefähr zwei Monate nach der Blüte wird der Raps geerntet. „Die geernteten Schoten enthalten etwa 2.500 runde, schwarzbraune Samenkörner mit einem Ölgehalt von etwa 40 Prozent“, so Westermeyer. Das Rapsspeiseöl sei ein beliebtes, vor allem heimisches Speiseöl und hochwertig dazu.

Fast vollständig geschlossener CO2-Kreislauf

Das Öl findet vielseitige Verwendung, so auch als nachwachsender Rohstoff. Es eignet sich als Schmieröl, -fett oder als Kraftstoff. „Der Vorteil besteht in dem nahezu vollständig geschlossenen Kohlendioxidkreislauf“, betont der Vorsitzende. Neben dem Öl sei weiter das Schrot, das bei der Pressung anfällt, begehrt. „Rapsschrot ist ein hochwertiges Eiweißfutter für Rinder, Kühe, Schweine und Geflügel“, erklärt Westermeyer.

Rapsanbau bietet viele Vorzüge

„Die Pflanze hat in der Fruchtfolge hervorragende ackerbauliche Eigenschaften“, schildert der Vorsitzende. So dauert ein Rapsjahr etwa 11 Monate. Raps wird Ende August gesät und entwickelt noch vor dem Winter ein bodenbedeckendes Blätterkleid, das den Acker vor Verschlämmung und Erosion schützt. Die langen Wurzeln können zudem Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erreichen und sorgen für eine Durchlockerung des Bodens.

Rapsanbau rückläufig

Trotz der vielen Vorzüge sei der Rapsanbau rückläufig, erklärt der Vorsitzende, denn politische Auflagen, wie das Verbot von Beizmitteln oder die novellierte Düngeverordnung, würden den Landwirten zunehmend die Möglichkeiten nehmen, den Raps gesund zu erhalten und ihn pflanzengerecht zu ernähren. „Ein weiterer Grund liegt in billigen Palmöl-Importen und Wettbewerbsverzerrungen im Biodieselbereich bei Importen“, erläutert Westermeyer. Hier werde eine ökologisch interessante Pflanze zu Gunsten von Handelsabkommen geopfert.
 
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