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Biografisches Werk wirft zum 100. Geburtstag neues Licht auf Bertelsmann-Nachkriegsgründer Reinhard MohnZoom Button

Abbildung: Bertelsmann, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Biografisches Werk wirft zum 100. Geburtstag neues Licht auf Bertelsmann-Nachkriegsgründer Reinhard Mohn

Am 29. Juni 2021 wäre Reinhard Mohn, eine der herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte, 100 Jahre alt geworden. Bertelsmann würdigt seinen 2009 verstorbenen Nachkriegsgründer und langjährigen Vorstandsvorsitzenden mit einem Buch, das heute im Verlag C. Bertelsmann erschienen ist. Es steht im Zentrum eines vielseitigen Jubiläumsprogramms. Autor des biografischen Werks mit dem Titel »Reinhard Mohn – ein Jahrhundertunternehmer« ist der renommierte Unternehmenshistoriker Joachim Scholtyseck, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Das Werk erscheint als gebundenes Buch sowie als E-Book in deutscher und englischer Sprache. Zusätzlich veröffentlichte der Hörverlag eine deutschsprachige Hörbuchausgabe zum Download, die von dem bekannten Schauspieler Walter Kreye eingelesen wurde. Der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe wird das Buch am Mittwochabend ab 19 Uhr im Gespräch mit dem Autor Joachim Scholtyseck und moderiert von der Schriftstellerin Amelie Fried im Theater Gütersloh vorstellen. Die Veranstaltung im Rahmen des Literaturformats »Das Blaue Sofa« wird live und frei zugänglich ins Internet übertragen.

»Das Buch ›Reinhard Mohn – ein Jahrhundertunternehmer‹ schildert wissenschaftlich fundiert die beeindruckende Geschichte eines der bedeutendsten deutschen Unternehmer, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem mittelständischen Gütersloher Verlagshaus den international operierenden Medienkonzern Bertelsmann geschaffen hat«, sagte Bertelsmann-CEO Thomas Rabe. »Das Werk von Professor Scholtyseck leistet einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der Wirtschaftsgeschichte der frühen Bundesrepublik. Es ist darüber hinaus überaus anschaulich geschrieben und spannend zu lesen«, so Rabe weiter, »uns bei Bertelsmann hilft es, noch besser zu verstehen, woher wir kommen und auf welcher Basis wir Bertelsmann heute weiterentwickeln.«

Neben dem biografischen Text von Professor Scholtyseck bietet das Buch viele persönliche Dokumente, darunter Briefe und Reisenotizen, sowie bisher unveröffentlichte Fotos zum Unternehmer, Stifter und Familienmenschen Reinhard Mohn.

»Reinhard Mohn war eine der großen deutschen und europäischen Unternehmerfiguren«, fasst Joachim Scholtyseck das Ergebnis seiner Forschungen über Mohn zusammen. »Dabei weist er mehrere Alleinstellungsmerkmale auf, die ihn von anderen Unternehmerinnen und Unternehmern abheben: Die Delegation von Verantwortung, die es damals so in anderen Unternehmen noch nicht gab. Seine Haltung zu Mitbestimmung, Partizipation und Wertewandel, in der er ein Vordenker war. Und schließlich die Einsicht, dass die Verantwortung eines Unternehmers weit über sein Unternehmen hinaus in die Gesellschaft hineinragt.« Mit diesen Merkmalen habe sich Mohn tatsächlich den Titel eines »Unternehmers des Jahrhunderts« verdient, den die Wochenzeitung »Die Zeit« ihm schon 1998 zugebilligt habe. 

Professor Scholtyseck konnte für seine Forschungen zu Reinhard Mohn den kompletten Geschäftsnachlass Mohns sichten, der im zur Unternehmenskommunikation gehörenden Unternehmensarchiv in Gütersloh aufbewahrt wird. »Das jetzt vorliegende biografische Werk von Professor Scholtyseck ist die erste unabhängige Studie, die nicht Bertelsmann, sondern den Unternehmer Reinhard Mohn in den Mittelpunkt stellt«, sagte Karin Schlautmann, Leiterin der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation. Dabei habe Mohn schon in seiner aktiven Zeit an der Spitze von Bertelsmann als eine der prägenden Unternehmerpersönlichkeiten der Bundesrepublik gegolten. »Professor Scholtyseck hat in seiner Untersuchung den Unternehmer Reinhard Mohn in den zeitgenössischen Kontext und aktuellen Stand der historischen Forschung eingeordnet«, so Schlautmann weiter. »Er hat dabei das Besondere an Reinhard Mohn herausgearbeitet, gerade im Hinblick auf die Themen Führung und Mitbestimmung.« Das ambitionierte Buchprojekt habe von der Idee bis zur jetzigen Veröffentlichung rund anderthalb Jahre in Anspruch genommen. 

Die Buchpräsentation auf dem »Blauen Sofa« bildet den Auftakt einer Reihe von Aktivitäten rund um den 100. Geburtstag von Reinhard Mohn. So ist am 29. Juni eine »virtuelle Erinnerung« an den Bertelsmann-Nachkriegsgründer geplant, in deren Rahmen der Bertelsmann-Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Mohn über das Leben und Wirken seines Vaters sprechen wird und weitere prominente Video-Würdigungen gezeigt werden. Dieser Livestream wird frei zugänglich sein.

Auch Mohns Heimatstadt Gütersloh bewahrt das Andenken an den Unternehmer und Stifter. Bereits 1981 verlieh die Stadt Reinhard Mohn zu dessen 60. Geburtstag die Ehrenbürgerwürde. Zum 100. Geburtstag Mohns hat die Stadt Gütersloh vor Kurzem die Straße »An der Autobahn« im Ortsteil Spexard in »Reinhard-Mohn-Straße« umbenannt. Hier haben unter anderem die Bertelsmann-Töchter Arvato-Supply-Chain-Solutions mit dem weithin sichtbaren Hochregallager und Arvato Systems ihren Sitz. Das Unternehmensarchiv griff zudem eine Idee der Bertelsmann-Auszubildenden auf und erarbeitete einen Reinhard-Mohn-Stadtrundgang, der anhand von zwölf Stationen das Leben und Wirken Mohns in Gütersloh aufzeigt. Im Großraum Gütersloh arbeiten rund 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Bertelsmann.

Weitere Jubiläumsaktivitäten umfassen im Jahresverlauf ein Ausstellungsprojekt sowie die Stiftung eines Sonderpreises für junge Gründerinnen und Gründer, der den Namen Reinhard Mohns tragen wird.

»Reinhard Mohn wurde am 29. Juni 1921 in Gütersloh geboren; er repräsentiert die fünfte Generation der Eigentümerfamilien Bertelsmann und Mohn. Nach der Rückkehr aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft übernahm er 1947 die Geschäfte des mittelständischen Druck- und Verlagshauses C. Bertelsmann von seinem Vater Heinrich Mohn. Mit der Gründung des Leserings sowie der Expansion in weitere Geschäftsbereiche und Märkte legte er in den nachfolgenden Jahrzehnten die Basis für den Aufstieg von Bertelsmann zu einem Weltkonzern mit heute mehr als 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 50 Ländern. Reinhard Mohn starb am 3. Oktober 2009 im Alter von 88 Jahren, prägt aber bis heute die Unternehmenswerte, die Führungsphilosophie und das unternehmerische Wirken von Bertelsmann.«

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