Die FCG-Vorstandsmitglieder Helmut Delker, Hans-Hermann Kirschner und Heiner Kollmeyer. Fotos: Jens Dünhölter, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Der FC Gütersloh ist wirtschaftlich kerngesund. Im Corona-Jahr 2020 erwirtschaftete der FCG einen Gewinn nach Steuern von 31.871,30 Euro, wie FCG-Vorstand Hans-Hermann Kirschner bei der Mitgliederversammlung im Vereinsheim erläuterte. Auf Vorschlag von Rechnungsprüfer Udo Beilmann entlasteten die Mitglieder den Vorstand einstimmig. Für das nächste Haushaltsjahr sind Beilmann und Jürgen Bökenhans, der Thorsten Wagner ablöst, zu Rechnungsprüfern gewählt worden. Da ansonsten keine Wahlen auf der Tagesordnung standen, gab es neben der wirtschaftlichen Bilanz vor allem Berichte aus den einzelnen Abteilungen und Mannschaften.
Ohne Sonderfaktoren wäre der Gewinn im Corona-Jahr noch höher ausgefallen. Dazu gehört vor allem die Anschaffung von Trikots für alle Mannschaften. Die Kosten sind zwar über die Sponsorenverträge mit dem Autohaus Mense, dem Handelsunternehmen Bingo Systems und dem Trikotausrüster Joma abgedeckt, fallen aber bilanziell 2020 besonders ins Gewicht. Der FCG hat seine Einnahmen in den letzten Jahren stetig erhöht und will diesen Weg in den nächsten Jahren weiter gehen. So sollen der Umsatz von 670.000 Euro (2020) in diesem Geschäftsjahr auf 750.000 Euro (2021) und der Gewinn vor Steuern von 55.000 Euro (2020) auf 125.000 Euro (2021) gesteigert werden. Umgerechnet auf die neue Saison (2020/2021) will der FC Gütersloh einen Umsatz von 825.000 Euro erwirtschaften. »Natürlich haben wir einen großen Sponsoren, der uns nicht nur finanziell sondern auch ideell sehr hilft. Darüber hinaus haben wir mittlerweile aber viele weitere Sponsoren gefunden, die den FCG in vier- oder fünfstelliger Höhe unterstützen«, berichtete Kirschner.
Die Berichte über die Abteilungen und Mannschaften zeigten dagegen, wie bunt und vielfältig der FC Gütersloh mittlerweile geworden ist. FCG-Vorstand Heiner Kollmeyer eröffnete zunächst die Versammlung und begrüßte die etwa 50 Mitglieder. Den Anfang machte anschließend Jugendleiter David Schwesig. »Wir haben nach einigen Jahren endlich wieder eine A-Jugend«, freute sich Schwesig, der die Jugendabteilung zusammen mit Rafael Laschok leitet. In der neuen Saison schickt der FCG 16 Jugendteams ins Rennen. Schwesig berichtete auch, dass es dem FCG gelungen ist, eine Platzwartlösung für das Sportzentrum Süd zu finden, worüber die Jugendabteilung sehr glücklich ist. So haben Federico Crisafulli und Corrado Giavante von der dritten Fußballmannschaft diese Aufgabe übernommen.
Arg gebeutelt von der Corona-Pandemie ist die Futsalabteilung, die zweimal von der Corona-Pandemie gestoppt wurde. »Wir haben die Spieler aber weitgehend gehalten«, erklärte Abteilungsleiter Oguz Kocak-Petruzzo. Für die neue Saison haben sich die Futsaler wieder einiges vorgenommen. Das erste Testspiel bestreitet das Spiel von Trainer Darko Juric am Samstag um 17.30 Uhr gegen den UFC Münster in der Sporthalle des Reinhard-Mohn-Berufskollegs. In der Halle ist die »3G-Regel« zu beachten.
Einen Umbruch hat die Ü32 bewältigt. »Es gab viele Veränderungen, aber wir haben 30 neue Spieler und damit auch eine neue Mannschaft gefunden«, berichtete Team-Manager Jan Laser, der das Team zusammen mit Trainer Caesar Dominiak betreut. Der FCG tritt auch wieder im Alte Herren-Landratscup an. Das Achtelfinale beim TSV Amshausen ist am Samstag, 4. September 2021, um 18 Uhr angesetzt. Ein Comeback beim FCG feiert die Traditionsmannschaft, was auf die Initiative von Dirk van der Ven zurück geht. »Wir haben einen Pool von 50 Spielern, auf die wir zurückgreifen können. Wir freuen uns über Einladungen und wollen auch gerne für den guten Zweck spielen«, haben sich Sportchef Rob Reekers und die anderen ehemaligen FCG-Kicker vorgenommen.
Besonders interessiert hörten die Mitglieder natürlich zu, als Trainer Julian Hesse zur aktuellen Situation bei der ersten Mannschaft sprach. Hesse gab sich zuversichtlich, dass die Mannschaft nach durchwachsenen Testspielen rechtzeitig bis zum Saisonstart in Tritt kommt. Die Mitglieder stellten auch Fragen, wie zum Beispiel nach einem möglichen Aufstieg und dem Saisonziel. Julian Hesse gab sich schon selbstbewußt, dass der FCG mit einer guten Mannschaft in die Saison geht, schränkte aber auch ein: »Wir dürfen nicht vergessen, wo wir her kommen. Vor zwei Jahren waren wir noch Tabellenletzter in der Oberliga.« Wichtig wird es auch sein, in schwierigen Phasen hinter der Mannschaft zu stehen. Vorstandmitglied Helmut Delker und FCG-Drei-Trainer Federico Crisafulli berichteten, wie die zweite und dritte Mannschaft von der Corona-Pandemie ausgebremst wurden. In der neuen Saison will die Zweite in der Kreisliga A oben mitspielen und die Dritte in der Kreisliga B mit dem Abstieg nichts zu tun haben.
Sehr gute Nachrichten gibt es von den Schiedsrichtern. In Vertretung von Vorstandsmitglied und Schiedsrichter Michael Swiers, der den FCG bei der zeitgleich stattfindenen Arbeitstagung des Fußballkreisverbandes vertrat, gab Helmut Delker einen Bericht ab. Viele Jahre stellte der FC Gütersloh keine Schiedsrichter und musste deshalb hohe Strafen zahlen. Vor einem Jahr waren es dann sieben. Seitdem haben vier neue Schiedsrichter den Anwärterlehrgang bestanden, ein Schiedsrichter ist zurückgekehrt und weitere sind von anderen Vereinen gewechselt. So stellt der FCG jetzt 14 Schiedsrichter und bekommt dafür sogar einen Bonus vom Verband, was von den Mitgliedern mit großem Applaus quittiert wurde. Der FC Gütersloh hat damit das größte Schiedsrichter-Team im Kreis Gütersloh.
Die Dritte »ManSchafft« hat sich im letzten Jahr mit dem Fanshop beschäftigt. Nach dem Abriss der alten »Garage« ist der Fanshop in den ehemaligen VIP-Raum unter der Tribüne umgezogen. Vorstandsmitglied Frank Neuhaus würdigte den großen ehrenamtlichen Einsatz von Matthias Schlautmann und den anderen Mitgliedern der Dritten »ManSchafft«, die den alten VIP-Raum sehr kostengünstig umgebaut haben. Ebenfalls auf das Konto der Dritten »ManSchafft« geht der neue Onlineshop auf fcguetersloh.de, der mittlerweile sehr gut angenommen wird.
Einen guten Weg macht auch die neue E-Sport-Abteilung, die im April gegründet wurde. Innerhalb weniger Monate gelang dem Team der Aufstieg in die NGL Premiership One. In der Pro League Championsship belegt der FCG einen Platz im Mittelfeld. »Wir würden gerne auch eine zweite Mannschaft gründen. Allerdings ist das natürlich nicht so einfach, denn dafür braucht man natürlich nicht nur Spieler, sondern zum Beispiel auch einen Trainer und einen Team-Manager«, sagte E-Sport-Abteilungsleiter Marcel Knass.
Ein Meilenstein für den FC Gütersloh war natürlich der Bau des neuen Vereinsheims im Heidewald. Frank Neuhaus berichtete, wie gut das Vereinsheim mittlerweile angenommen wird. »Es gab ja im Vorfeld auch kritische Stimmen, aber wir haben von Anfang gesagt, dass das Vereinsheim auch anderen Nutzern offenstehen soll«, freut sich Neuhaus über die gute Resonanz.
Die passenden Schlussworte kamen von Heiner Kollmeyer, der nochmal die Verdienste und den Einsatz der Sponsoren für den FCG würdigte.