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Abbildung. WDR, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gesundheitswesen: Deutliche Mehrheit der Deutschen votiert für Bürgerversicherung

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine sogenannte Bürgerversicherung, mit der die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung auf eine breitere Basis gestellt würde. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des ARD-Magazins »Monitor«.

Laut der Umfrage fänden 69 Prozent der Befragten die Einführung einer Bürgerversicherung »gut« oder sogar »sehr gut«. Bemerkenswert ist dabei, dass selbst unter den Anhängern von Union (68 Prozent) und FDP (62 Prozent) eine deutliche Mehrheit der Befragten die Einführung einer Bürgerversicherung befürwortet. SPD, »Grüne« und Linke sprechen sich in ihren Wahlprogrammen für eine Bürgerversicherung aus, Union und FDP sind dagegen. Sie wollen das bisherige System grundsätzlich beibehalten.

Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gehört zu den großen Herausforderungen der nächsten Bundesregierung. Der DAK zufolge droht den Kassen bis 2025 ein Minus von 27,3 Milliarden Euro. »Wenn jetzt nicht gehandelt wird, droht den Versicherten schon 2023 der historisch größte Beitragssprung«, sagt DAK-Chef Andreas Storm. Grund seien unter anderem die demografische Entwicklung und höhere Kosten der medizinischen Versorgung.

Das Konzept der Bürgerversicherung sieht vor, dass alle Bürgerinnen und Bürger einen bestimmten Anteil ihres Einkommens in eine gesetzliche Krankenversicherung einzahlen und Anspruch auf dieselben Leistungen haben. Auch Einnahmen aus Kapitalerträgen sowie Vermietung und Verpachtung würden gegebenenfalls zur Beitragsberechnung herangezogen. Aktuell können sich Selbstständige, Besserverdienende sowie Beamtinnen und Beamte stattdessen privat versichern. Studien zeigen, dass deren Einbeziehung in eine Bürgerversicherung zumindest für eine Übergangszeit die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung entlasten und zu einer Senkung des Beitragssatzes führen könnte. 

Die Finanzierungslücke bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist zuletzt deutlich angewachsen. Die Bundesregierung hat für 2022 beschlossen, den jährlichen Bundeszuschuss für die GKV von bisher 14,5 Milliarden Euro um sieben Milliarden Euro zu erhöhen. Nach Ansicht des GKV-Spitzenverbandes reicht das aber längst nicht: Damit der durchschnittliche Zusatzbeitrag von 1,3 Prozent stabil gehalten werden könne, seien im kommenden Jahr insgesamt 14 Milliarden zusätzliche Bundesmittel notwendig, so der Verband.

Befragungsdaten

Grundgesamtheit wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland, Fallzahl 1.337 Befragte, Erhebungszeitraum 30. August 2021 bis 1. September 2021, Erhebungsverfahren zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung, Schwankungsbreite zwei bis drei Prozentpunkte bei einem Anteilswert von zehn beziehungsweise 50 Prozent.

Die Frage zur Umfrage lautete wie folgt

Um Leistungen der medizinischen Grundversorgung zu erhalten, sind die meisten Personen in Deutschland über die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert. Selbständige, Beamte und sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer mit einem Jahresgehalt von mindestens 64.000 Euro können sich auch privat krankenversichern. Wie stehen Sie zur Einführung einer sogenannten Bürgerversicherung: Diese sieht vor, dass alle Bürgerinnen und Bürger einen bestimmten Anteil ihres Einkommens in eine Krankenversicherung einzahlen und Anspruch auf dieselben Leistungen haben? Fänden Sie dies … »sehr gut«, »gut«, »weniger gut«, »schlecht«, »weiß nicht«, »keine Angabe«.

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