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Israel: das »Tote Meer«

Das »#Tote #Meer« ist ein abflussloser #See, der 428 Meter unter dem #Meeresspiegel liegt, vom #Jordan gespeist wird und für seinen hohen #Salzgehalt bekannt ist. Er grenzt an #Jordanien, #Israel und das #Westjordanland. Der heute in den meisten Sprachen gebräuchliche Name »Totes Meer« (»Dead Sea«) war bereits in der #Antike geläufig.

Das »Tote Meer« ist ein rund 900 Quadratkilometer (Nord-Süd-Ausdehnung rund 90 Kilometer, West-Ost-Ausdehnung maximal 17 Kilometer) großer #Salzsee, der als Endsee in einer abflusslosen Senke liegt. Sie ist Teil des #Jordangrabens, des nördlichsten Astes des Großen Afrikanischen Grabenbruchs. Das »Tote Meer« ist in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Seine Wasseroberfläche wird noch häufig mit Werten um 396 Meter unter dem Meeresspiegel angegeben; tatsächlich liegt der Wasserspiegel des nördlichen Teils aufgrund fortschreitender Austrocknung bereits seit einigen Jahren mehr als 420 Meter unter dem Meeresspiegel. Das Ufer des Sees bildet damit den am tiefsten gelegenen, nicht von #Wasser oder #Eis (Bentley-Subglazialgraben) bedeckten Bereich der #Erde. Damit ist das »Tote Meer« der am tiefsten gelegene See der Erde. Der See mit dem tiefstgelegenen Grund ist dagegen der Baikalsee. Bei ihm liegt der tiefste Punkt bei 1.186 Metern unter dem #Meeresspiegel, während der tiefste Punkt des »Toten Meeres« bei 794 Metern unter dem Meeresspiegel liegt.

Klima

Das Klima am »Toten Meer« ist ganzjährig sonnig bei geringer Luftfeuchtigkeit. Im Jahresverlauf fallen weniger als 50 Millimeter Niederschlag. Die mittleren Höchsttemperaturen bewegen sich im #Sommer zwischen 32 und 39 Grad, im #Winter zwischen 20 und 23 Grad. Im Durchschnitt gibt es 192 Tage mit mehr als 30 Grad Höchsttemperatur. Die #Wassertemperatur liegt zwischen 19 Grad im Februar und 31 Grad im August.

#Salzgehalt, #Flora und #Fauna

Der Salzgehalt des »Toten Meeres« liegt bei bis zu 33 Prozent, im Durchschnitt liegt er bei rund 28 Prozent (zum Vergleich: das Mittelmeer hat einen durchschnittlichen Salzgehalt von 3,8 Prozent). Noch salzhaltiger sind nur der »Lac Retba« in #Senegal mit etwa 39 Prozent, der Assalsee in Dschibuti mit knapp 35 Prozent, der »Kara-Bogas-Gol« in #Turkmenistan mit bis zu 34 Prozent, der »Tuz Gölü« in der Türkei mit bis zu 37 Prozent sowie einige Seen in den antarktischen Trockentälern (»Don-Juan-See«, etwa 44 Prozent).

Die Mineralzusammensetzung des Salzes des »Toten Meeres« unterscheidet sich deutlich von der Salzzusammensetzung von Meerwasser. Es enthält ungefähr 50,8 Prozent Magnesiumchlorid, 14,4 Prozent Calciumchlorid, 30,4 Prozent Natriumchlorid und 4,4 Prozent Kaliumchlorid, bezogen auf die wasserfreien Salze. Der Rest entfällt auf zahlreiche Spurenelemente. Es enthält wenig Sulfat, jedoch relativ viel Bromid. Aufgrund des hohen Salzgehalts hat das Seewasser eine Dichte von rund 1,240 Kilogramm pro Liter.

Das »Tote Meer« hat keinen Abfluss. Im trockenen Wüstenklima verdunstet das Wasser, wobei Mineralien, Salze und anderes zurückbleiben und sich im Toten Meer anreichern. Durch den Zufluss von Jordanwasser und den Entzug von Verdunstungswasser pegelt sich die Höhe des Wasserspiegels ein. Negativ beeinflusst wird der Wasserpegel durch die künstliche Verdunstung der kommerziellen Salzgewinnung.

Die Zusammensetzung der Salze im »Toten Meer« ist hygroskopisch, was dazu führt, dass bei moderaten Temperaturen Wasser aus dem »Toten Meer« nie ganz verdunstet und sich auch keine Salzkrusten oder -kristalle bilden.

Entgegen dem Namen ist das »Tote Meer« biologisch nicht tot, allerdings beschränkt sich das Leben weitgehend auf verschiedene Extremophile, vor allem halophile Mikroorganismen. Diese gehören überwiegend der Domäne der Archaeen an, jedoch sind auch Salpeter-, Schwefel- und Cellulose-abbauende anaerobe Bakterien vertreten. 2011 wurde eine unerwartet reiche Vielfalt an Mikroorganismen im »Toten Meer« entdeckt, welche in der Umgebung von Süßwasserquellen am Grund des »Toten Meeres« vorkommen. Sie bilden am Seeboden großflächige Algen- und Bakterienmatten. Die Konzentration an Mikroorganismen pro Milliliter ist mit 1.000 bis 10.000 deutlich geringer als in normalem Meereswasser. Von manchen der dort entdeckten Mikroorganismen war ein Vorkommen in einem solch salzhaltigen Milieu bisher nicht bekannt. Viele andere Mikroorganismen waren der Wissenschaft bisher gänzlich unbekannt. 1992 führten Mikrobenblüten zu einer Rotfärbung des »Toten Meeres«.

Auch manche Pflanzen mit großer Salztoleranz, die Halophyten, können in dieser extremen #Umwelt überleben.

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