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​Erzbischof Hans-Josef Becker rief am Vorabend des ersten Adventsonntags dazu auf, sich gegen allen Widersinn in der Welt aufzulehnen. Nach dem Pontifikalamt eröffnete der Paderborner Erzbischof bistumsweit die »Ewige Anbetung«. Foto: Thomas Throenle, Erzbistum Paderborn, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gottes Verheißung hat Zukunft

Gottes Verheißung hat Zukunft

  • Erzbischof Becker eröffnet am ersten Advent bistumsweit Ewige Anbetung

Paderborn (pdp). Erzbischof Hans-Josef Becker hat bei der bistumsweiten Eröffnung der »Ewigen Anbetung« am Vorabend des ersten Adventsonntags im Paderborner Dom dazu aufgerufen, in der Welt das Gute mächtig werden zu lassen und sich gegen allen Widersinn – gegen die Corona-Pandemie, den Klimawandel, gegen die vielen Schrecken der Gegenwart – aufzulehnen. Am Beginn des neuen Kirchenjahres startete mit der »Ewigen Anbetung« im Paderborner Dom die Gebetskette, die während eines Jahres von den Kirchengemeinden des Erzbistums weitergetragen wird. Beterinnen und Beter bringen in Kapellen und Kirchen vor dem ausgesetzten Allerheiligsten ihre Anliegen vor Gott. Sie wachen und beten aber auch im stellvertretenden Gebet für alle Menschen und für die ganze Schöpfung. Der Gottesdienst mit dem Paderborner Erzbischof konnte im Live-Stream mitgefeiert werden.

Erzbischof Becker kennzeichnete den beginnenden Advent in seiner Predigt als »Zeit der Erwartung« in einer »Zeit der großen Verwerfungen«: »Corona wütet heftig, der Klimagipfel in Glasgow hat die Hoffnungen vieler nicht erfüllt; Kirche, Staat und Gesellschaft befinden sich in einer Art Dauerkrise und es gibt keine Anzeichen, dass sich das schnell ändert.« Das Vertrauen in Personen und Instanzen sei dauerhaft erschüttert und schwinde weiter, die Gesellschaft drifte mehr und mehr auseinander.

Zumutung Advent?

Gerade in dieser Zeit mute der Advent den Menschen viel zu, betonte Erzbischof Becker. Er halte gegen allen Anschein an der Hoffnung fest, dass etwas Neues und Großes entstehen werde: »Das Kommen des Menschensohnes geht durch die Katastrophe hindurch.« Mit Gottes Segen sei es geboten und sinnvoll, Dinge zu ändern und sich für das Gute einzusetzen. Der christliche Gott sei ein »adventlicher Gott«, erklärte Erzbischof Becker. Seine Verheißung liege »nach vorne hin«, in der Zukunft. »Der Heiland war schon da, im Holz der Krippe, am Holz des Kreuzes, aber unser Heil steht noch weiter aus. Wenn wir wirklich darauf vertrauen dürfen, dass Christus wiederkommt und die Welt nicht in den Abgrund des Nichts stürzt, dann zeigt sich alles, was je geschehen ist und geschehen wird, in einem ganz anderen, neuen Licht.«

Die »Ewige Anbetung« nannte der Paderborner Erzbischof einen »großen Schatz der Liturgie«, eine »heilsame Erfahrung gerade in den Katastrophen dieser Zeit«. »Die Ewige Anbetung geht aus vom Hohen Dom und sie setzt sich fort durch das Jahr hindurch in unseren Kirchen, auch in den Zeiten von Corona«, zeigte sich Erzbischof Hans-Josef Becker überzeugt.

Beten vor dem gegenwärtigen Christus

Nach dem Pontifikalamt wurde auf den Altar des Paderborner Domes eine Monstranz mit dem Allerheiligsten, dem im gewandelten Brot gegenwärtigen Christus, gestellt. »Festige uns in der Liebe. Lehre alle deine Jünger auf Erden, miteinander zu teilen: die Freude und das Leid, den materiellen und den geistigen Reichtum. Lass uns als Menschen leben, die auf die Ankunft ihres Herrn warten«, betete Erzbischof Becker zur Eröffnung der Ewigen Anbetung.

Zeiten der Anbetung

Während der sich anschließenden Anbetung, die durch meditative Musik und Stille sowie durch die Illumination des Gotteshauses gestaltet war, konnten die Gläubigen vor dem Allerheiligsten verweilen oder eine Kerze entzünden. Danach wurde die Komplet, das Nachtgebet der Kirche, gebetet, auf das eine stille nächtliche Gebetswache bis zum Sonntagmorgen folgte. Nach den Sonntagsmessen wurde das Allerheiligste zu Betstunden erneut auf den Altar des Domes gestellt. Die Betstunden wurden von Geistlichen Gemeinschaften, der Paderborner Innenstadtgemeinde Sankt Liborius und Ordensleuten gestaltet. Die »Ewige Anbetung« im Hohen Dom endete schließlich mit einem feierlichen Abschluss am Sonntag-Abend.

Die Gebetskette durch das Erzbistum Paderborn wird fortgesetzt am Dienstag, 30. November 2021, in der Pfarrei Sankt Franziskus in Witten, in der Pfarrei Sankt Michael in Wanne-West am Mittwoch, 1. Dezember 2021, und in der Pfarrei Sankt Ewaldi in Dortmund-Aplerbeck am Donnerstag, 2. Dezember 2021.

Hintergrund: Ewige Anbetung

Über das ganze Kirchenjahr hinweg werden mit der »Ewigen Anbetung« die Anliegen der Kirche, des Erzbistums Paderborn und der Gemeinden in einer Gebetskette in die Pfarreien und Klöster der Erzdiözese Paderborn getragen. Die »Ewige Anbetung« geht auf Bischof Konrad Martin zurück, der sie zum ersten Advent 1857 einführte. In seinem damaligen Hirtenschreiben heißt es: »Vom ersten Advents-Sonntage an soll die ewige Anbetung ununterbrochen bei Tag und bei Nacht in Unserer Diöcese fortdauern, dergestalt, daß immer die eine Kirche oder Gemeinde die andere in der Anbetung des Allerheiligsten ablöse in der von Uns festgesetzten Reihenfolge und nach dem einer jeden Kirche und Gemeinde zugemessenen Zeitmaße.«

Heute wird die »Ewige Anbetung« im Erzbistum im Sinne einer »täglichen Anbetung« begangen. Das Erzbistum Paderborn folgt damit der Weisung des Apostels Paulus, der die Thessalonicher in einem Brief mahnt, ohne Unterlass zu beten (1 Thess 5,17).

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