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Drei Mal gerettet, LWL würdigt Rodentelgenkapelle als Denkmal des MonatsZoom Button

Innenraum der Rodentelgenkapelle nach der Renovierung. Foto: Klein und Neumann Kommunikationsdesign, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Drei Mal gerettet, LWL würdigt Rodentelgenkapelle als Denkmal des Monats

Drei Mal gerettet, LWL würdigt Rodentelgenkapelle als Denkmal des Monats

Arnsberg (lwl) Die Rodentelgenkapelle in Arnsberg-Bruchhausen ist Denkmal des Monats Dezember. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das ehrenamtliche Engagement des Fördervereins Rodentelgenkapelle und die gelungene Restaurierung des Bauwerks aus dem 15. Jahrhundert.

»Nach jahrelangem Leerstand war der Abbruch der Rodentelgenkapelle so gut wie beschlossen«, erinnert sich LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hipper. »2009 hat sich der Förderverein mit dem Ziel gegründet, die Kapelle für nachfolgende Generationen zu erhalten.« Nach einer aufwendigen Innensanierung in den Jahren 2016 bis 2018 folgte 2020/21 eine umfangreiche Außeninstandsetzung, die jetzt abgeschlossen ist.

»Drei Mal in ihrer fast 500-jährigen Geschichte wurde die Rodentelgenkapelle durch bürgerschaftliches Engagement gerettet«, betont Heine-Hippler. Im Jahr 1458, gut 30 Jahre nach ihrer ersten urkundlichen Erwähnung, zerstörte ein Ruhrhochwasser die Kapelle. Anschließend wurde sie »durch guder lüde hülpe weder getimmert«, wie es in einer Urkunde aus dem Jahr 1464 heißt.

Über viele Jahrhunderte war die Rodentelgenkapelle ein im Sauerland bekannter Wallfahrtsort und so beliebt, dass sie im Jahr 1659 auf die doppelte Größe erweitert wurde. »Ende des 18. Jahrhunderts verfiel die Kapelle allmählich«, so Heine-Hippler, »und wieder waren es die Bruchhausener, die sie retteten – namentlich der örtliche Gastwirt Engelbert Schuhmacher, der mit seinem Bruder eine Sammlung für die Instandsetzung initiierte.«

Steigende Einwohnerzahlen führten 1926 unweit der alten Kapelle zum Neubau einer Pfarrkirche. Weil sich der bauliche Zustand mehr und mehr verschlechterte, währte eine Nutzung durch die evangelische Kirchengemeinde nur kurz. »In dieser Phase kam es 2009 zur Gründung des Fördervereins«, erinnert sich Heine-Hippler. »In über 2.000 Arbeitsstunden begannen die Ehrenamtlichen sofort mit der Notsicherung.«

Ein Restaurierungskonzept für die Kapelle wurde ab 2014 erarbeitet und von 2016 bis 2018 umgesetzt. Hierfür standen Mittel aus dem Programm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem #LWL sowie der #NRW-#Stiftung zur Verfügung. »Wesentlich für das Gelingen der Innen- und Außenrestaurierung waren neben der finanziellen Unterstützung das außerordentlich hohe Engagement des Fördervereins, der Handwerkerinnen und Handwerker, Restauratorinnen und Restauratoren«, freut sich Heine-Hippler über den gelungenen Prozess.

Heute bietet die Rodentelgenkapelle verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Besucher:innen erwartet ein Audioguide sowie der neue #Podcast »Das Sprechende Denkmal«, ein Projekt von Deutscher Stiftung Denkmalschutz und »#WestLotto«.

Hintergrund

Die erste urkundliche Erwähnung der Kapelle reicht in das Jahr 1424 zurück. Gut 30 Jahre später wird sie 1458 durch ein Ruhrhochwasser zerstört. Erstmals wird die Kapelle, die damals zur Pfarrei Hüsten gehört, »durch guder lüde hülpe weder getimmert«, so heißt es in einer Urkunde aus dem Jahr 1464, die im Innenraum zu sehen ist.

Über viele Jahrhunderte ist die Rodentelgenkapelle ein im Sauerland bekannter Wallfahrtsort. 1659 wird sie aufgrund des starken Zuspruchs auf die doppelte Größe erweitert. Aus dieser Zeit stammen auch die Holzschnitzereien mit den beiden Patroninnen der Kapelle Maria Magdalena (rechts) und Lucia (links) im Fachwerkgiebel auf der Ostseite.

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