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Woche gegen Rassismus Aktion 17. März 2022, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Bocholt, Aktion zur Internationalen Wochen gegen Rassismus regt zum Nachdenken an

Bocholt, Aktion zur Internationalen Wochen gegen Rassismus regt zum Nachdenken an

Bocholt, 17. März 2022

  • Senioren und Integrationsbüro luden zur Diskussion und zum Austausch ein, Aktion in der Neustraße

Bocholt (PID) Wer am Donnerstag im Laufe des Vormittags über die Neustraße lief, konnte nicht umhin, den Blick auf den Boden und auf ein auffälliges Fahrrad zu werfen. Auf der Straße prangte eine Bodenzeitung mit einer direkten Aufforderung »Was denken Sie darüber?« Dazu gab es dann die Möglichkeit zu den verschiedenen Aussagen ein Plättchen mit Zustimmung oder Ablehnung abzulegen.

Am Fahrrad machten Sprüche wie »Der links neben Dir …«, »Otto und Iris sehen es auch so …« neugierig, um sich das »Kleingedruckte« auch mal anzuschauen. Im Kleingedruckten stand dann zum Beispiel »Diskriminieren, nur weil jemand anders aussieht, geht nicht – oder? Jeder sieht anders aus« oder »Der links neben Dir … sieht wirklich anders aus als Du. Verstehst Du? Das ist normal. Deswegen bekommen wir gemeinsam was hin – oder?«

Die Resonanz war gut, immer wieder hatten Agnes Epping, Vorsitzende des Seniorenbeirates, Ana Finkenberg und Dimitrios Macheras vom Seniorenbeirat, Ellen Edelmann und Nina Kremer vom Seniorenbüro, Memet Cinar, stellvertretender Vorsitzender des Integrationsrates und der Integrationsbeauftragte Bruno Wansing die Gelegenheit mit den verschiedensten Bocholterinnen und Bocholtern ins Gespräch zu kommen. Sergiu Hafemeister, Bocholter mit rumänischen Wurzeln, wünschte sich mehr Wertschätzung. »Bocholt ist ein so schöne Stadt, ich fühle mich hier pudelwohl, es ist meine Heimat. Ich erfahre keine Ablehnung, bringe aber selber auch viel Toleranz mit«, so Hafemeister.

Rassismus und Diskriminierung (k)ein Thema

Andere waren tatsächlich der Ansicht, dass Rassismus und Diskriminierung in Bocholt kein Thema wären. Hier würden alle - ähnlich wie in Köln – bunt zusammenleben. Insgesamt gab es fast 99 Prozent zustimmende Taler bei den Gedanken auf der Bodenzeitung. Das waren Gedanken wie »Jeder Mensch ist irgendwie anders, jemanden deshalb zu diskriminieren geht überhaupt nicht« oder »Kulturelle Vielfalt ist letztendlich eine Chance für uns alle« wurden rege diskutiert. Jule Lenfort, Pia Neuhaus und Nadine Salman hatte eine Freistunde in Philosophie für einen Besuch genutzt. »Unsere Schule, das Georgs, ist auch ›Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage‹ und ich finde es cool, das auf das Thema Rassismus und Diskriminierung aufmerksam gemacht wird«, sagte Jule Lenfort. »Es soll doch einfach jeder leben, wie er möchte, aussehen, wie er möchte und lieben, wie er möchte«, war eine weitere Aussage. »Tolle Aktion«, »Solche Aktionen sollte es öfter geben«, lobten die Menschen, die sich vor Ort in der Diskussion einbrachten.

Gelungene Aktion

Nina Kremer, Leiterin des Geschäftsbereichs Rente, Senioren, Ehrenamt und Betreuungen der Stadt Bocholt freute sich über die gelungene Aktion: »Unser Wunsch war es anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus und Diskriminierung, die Menschen zum Nachdenken anzuregen und auch aufzuzeigen, dass Ausgrenzung häufig schon im »Kleinen« beginnt. Ich hatte tolle Gespräche an der Bodenzeitung und bin selber begeistert darüber wie viele positive Rückmeldungen wir bekommen haben und mit welch einfachen Mitteln man mit den Menschen ins Gespräch kommen kann. Besonders gefreut habe ich mich auch über das Engagement des Seniorenbeirates und des Integrationsrates, die sich beide an der Umsetzung beteiligt haben.« Ellen Edelmann vom Seniorenbüro ergänzte: »Aus meiner Sicht war die Aktion ein Erfolg, es fühlten sich sehr viele Senioren angesprochen und haben sich beteiligt aber eben auch junge Menschen konnten sich identifizieren und einbringen.«

»Wir wollten in der Innenstadt Begegnungsmöglichkeiten zwischen jüngeren Flüchtlingen, durchschnittlich zwei Generationen älteren Menschen aber auch mit den Bocholterinnen und Bocholtern jedweden Alters schaffen, ich denke, das ist uns gut gelungen, die Resonanz hat das wirklich gezeigt«, betont Bruno Wansing, Integrationsbeauftragter und Geschäftsführer des Integrationsrates der Stadt #Bocholt.

Zum Hintergrund

Die Aktionen finden im März im Rahmen der »Internationalen Wochen gegen Rassismus« statt. Veranstalter der Aktionen sind die örtlichen Seniorenbüros in Kooperation mit den Integrationsbüros und -beauftragten sowie den Integrationsräten. Koordiniert wird die Kampagne von der BaS. Die BaS macht dadurch auf ihr Bundesmodellprojekt »Generationen-Kulturen-Vielfalt« aufmerksam, in dem sich Jung und Alt gemeinsam für eine offene, vielfältige Gesellschaft einsetzen.

Für Engagement und Teilhabe im Alter! Die BaS ist das Netzwerk der rund 450 Seniorenbüros in Deutschland. Seniorenbüros fördern das freiwillige Engagement älterer Menschen, setzen sich für eine gute Lebensqualität ein und gestalten die kommunale Altenhilfe mit. Die BaS setzt sich für eine lebendige Zivilgesellschaft ein, unter anderem mit den Projekten »Alt und Jung – Chancenpatenschaften« sowie »Generationen Kulturen Vielfalt«. Darin engagieren sich Ältere gemeinsam mit jüngeren Menschen für ein tolerantes, vielfältiges und offenes Miteinander.

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