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Gütersloh: Kenn’se Mense? Das VW Autohaus an der A 2 soll im Januar 2023 gebaut werden
Früher einmal warb das Autohaus Mense mit dem Slogan »Kenn’se Mense?« und im März 2005 hatten sich unter der Headline »Mense kenn’se bald nicht mehr wieder!« Olaf Kämmerer und Ernst August Kroos über die Eröffnung der neuen Volkswagen Verkaufshalle am Ring gefreut. Damals berichtete sogar Radio Gütersloh live von der Eröffnung und DJ Frank Möller, der heute mit Lounge Events stylische Events organisiert und ausstattet – zuletzt bei »DJs in Town« – führte durchs Programm mit Kinderschminken, Luftballons, einer Hüpfburg, einem Fahrsimulator, einem Game Event, einer Karaokeshow, einem Malwettbewerb und einem Riesen Beetle zum Hineingehen sowie Livemusik mit Dennis Boge und Band.
Aktuelles zum Neubau
2023 soll es wieder eine Eröffnung geben. Nachdem der Gütsler Gestaltungsbeirat den Entwurf eines heimischen Architekturbüros für die rund 200 Meter lange und zweifellos nicht unterdimensionierten Halle auf einem 3,3 Hektar großen Grundstück am Hüttenbrink an der Autobahn in Spexard ausdrücklich begrüßt hat, dürfte dem für das späte Frühjahr geplanten Baubeginn nichts mehr im Wege stehen – so hieß es noch im Januar 2022. In der sogenannten »Neue Westfälischen« wurde allerdings schon von einer »Nachnutzung« geunkt.
Baubeginn 2023
Nun soll es mit dem Bau des neuen VW Autohauses im Januar 2023 losgehen. Die Baugenehmigung liegt vor, aber es wird mit rund 20 Prozent höheren Baukosten gerechnet. Zuletzt war von einer Investitionssumme von 20 Millionen Euro die Rede. Am Hüttenbrink in Spexard sollen Neuwagenverkauf und Gebrauchtwagenverkauf von VW zusammengezogen werden. Der Stammsitz an der Gneisenaustraße soll zu einem reinen Audi Autohaus werden.
Elektro, Wasserstoff, E Fuels
Vor dem Hintergrund der unklaren Lage wäre der Bau ein Signal. Aber wofür? Werden es nun Elektroautos? Wasserstoffautos? E Fuels? Oder von allem etwas? Fest steht, dass wir – wenn wir die Umwelt weniger belasten wollen – unter anderem auch weniger und nicht mehr Autos brauchen. Ein TED Speaker sprach (»speakte«) von mindestens 80 Prozent weniger Autos, und auch die »Zukunftsforscherin« Maja Göpel ist ähnlicher Meinung. Sie sagt, es sei nichts geholfen, wenn die Verbrennerlawine durch eine Elektrolawine ersetzt würde. Volkswagen selbst hat kürzlich begonnen, die Elektrautos der ID Familie selbst (online) zu verkaufen, noch unter Einbeziehung der Händler. Andere Marken haben ihre Händlernetze längst abgeschafft, bei Tesla gab es so etwas von vornherein nicht. Teslas kann man nur online kaufen. Tesla hat es auch (noch?) nicht nötig, irgendein großartiges Marketing zu betreiben. Dank des schillernden Firmenchefs kennt jeder die Marke. Und wenn der Tesla kaputt ist, kommt der Tesla Scout und holt ihn ab. Und bringt ihn dann repariert wieder zurück (womöglich bekommt man bei irreparablen Schäden auch einfach einen neuen).
Gebäuderiegel, Sichtachsen, Passepartoutwirkung und Erlebbarmachung
In dem »Gebäuderiegel« an der A 2 mit bis zu 4 Stockwerken will der familiengeführte, heimische Fahrzeughändler Mense seinen neuen Volkswagen Standort samt Verwaltungszentrale errichten. Das Areal gehört der Mense Immobilienfirma Immens GmbH & Co. KG. Geplant ist auch ein Parkhaus mit 550 Stellplätzen auf 2 Ebenen. Der Entwurf sieht einen vorgerückten, etwas kleineren Trakt für Ausstellung, Verkauf und Verwaltung mit 3 Ebenen und einem langen, 4 stöckige »Riegel« mit Werkstatt, Waschanlagen, Teilelager, Auslieferungshalle samt Parkhaus vor und entfaltet dem Vernehmen nach eine »Passepartoutwirkung« [sic!]. Hinzu kommt die Sichtachse zur A 2 und eine stelenartige Werbeanlage mit LED Anzeige soll die Blicke anziehen, für eine Fernwirkung sorgen und den Standort erlebbar machen.
Servicefactory
Sämtliche Prozesse des Autohauses sollen als »Servicefactory« optimal aufeinander abgestimmt werden und dem Umweltgedanken wird ein hoher Stellenwert eingeräumt, was sich als Photovoltaik, Wärmepumpe und Dachbegrünung des Parkhauses darstellt. Rund 20 Millionen Euro sollen in das Projekt investiert werden, dessen Fertigstellung für 2023 geplant ist.
Soonho Ahn von Apple
Volkswagen hat seine Strategie inzwischen ebenfalls auf E-Mobility ausgerichtet. Der Autobauer hat Ende vergangenen Jahres die neue Batteriesparte »Power Co« gestärkt, indem er ein All Star Team gecastet und Soonho Ahn von Apple geholt hat. 6 Werke für Batteriezellen will der Konzern gemeinsam mit Partnern noch in diesem Jahrzehnt in Europa bauen und insgesamt Kapazitäten für rund 4 Millionen Elektroautos pro Jahr schaffen. Volkswagen werde laut Diess künftig zu den 3 größten Herstellern von Batteriezellen weltweit gehören. Soonho Ahn war zuvor »Global Head of Battery Developments« bei Apple in den USA und war ursprünglich von Samsung SDI Co., der Batteriehersteller Tochtergesellschaft von Samsung Electronics Co., zu Apple gekommen. Bei Samsung SDI hatte er die Entwicklung von Lithium Batteriepacks geleitet und an der Batterietechnologie der »nächsten Generation« gearbeitet.