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Kommentar, Soziale Kompetenz lässt sich nicht erzwingen!
#Wehrdienst, #Zivildienst, #Sozialdienst: Nach der Entscheidung auf dem #CDU Parteitag scheint sich der Eindruck zu verfestigen, wonach #Deutschland wohl traditionell dazu neigt, seine #Jugend zu verpflichtender Gesellschaftsleistung zu verdonnern. Man könne dieser Generation durchaus einen Beitrag zum Miteinander abverlangen, so der Tenor aus den Reihen der Christdemokraten, welche mit ihrem Beschluss eine Anregung des Bundespräsidenten aufgenommen hatten.
Zu Recht haben jedoch SPD, »Grüne« und FDP mit Skepsis reagiert: Man hat den jungen Erwachsenen in der neuesten Vergangenheit bereits Einiges zugemutet, vom Mittragen der #Corona #Maßnahmen bis hin zur #Solidarität in der Teuerungskrise. Aber dieses Argument ist nicht das alleinige oder gar tragende in der Diskussion.
Eher geht es um die Frage, inwieweit man das Erlernen und Üben von Sozialer Kompetenz erzwingen und erwarten kann. #Empathie, #Mitmenschlichkeit und #Zugewandtheit kann man sich nicht antrainieren, ganz im Gegenteil: Sensibilität und Nächstenliebe werden nicht durch Zwang und Druck verordnet. Deren Sinnhaftigkeit und ethische Notwendigkeit können nur durch Förderung und Formung der Persönlichkeit gelingen, wenn dies der Betroffene auch möchte.
Der Wille, obsessionsfrei und selbstbestimmt humanistische #Werte und Soziale Fertigkeiten anzunehmen, erwächst durch Ermutigung und Freiwilligkeit. Daher braucht es Anreize und eine bessere Anerkennung und materielle Würdigung bestehender fakultativer Angebote wie des FSJ, welches sich dadurch auszeichnet, junge Leute mit Motivation, Ehrgeiz und Freude für die Arbeit mit Menschen zu gewinnen und sie von toleranten und offenherzigen Berufen zu begeistern.
Ein Soziales Jahr soll nicht zum Selbstzweck werden. Es muss als Orientierungsmöglichkeit gesehen werden, sich für jene Tätigkeiten zu entscheiden, für die schon heute das fachlich qualifizierte Personal fehlt. Allein aus Gründen einer Pflichtleistung für #Staat und #Gesellschaft, vielleicht sogar als Lückenbüßer für unbesetzte Hauptamtsstellen, darf solch ein Projekt nicht umgesetzt werden.
Bestrebungen der Union diesbezüglich sind zurückzuweisen. Junge Menschen zu Jobs heranzuziehen, die durch viele politische Versäumnisse ein stiefmütterliches Dasein fristen und aus Unattraktivität leer bleiben – eine derartig missbräuchliche Zweckentfremdung junger Talente ist nicht hinnehmbar.
Dennis Riehle, Konstanz