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Greenpeace protestiert vor Verkehrsministerkonferenz für verbessertes Deutschlandticket
Köln, 11. Oktober 2023
Mit einem überdimensionalen Deutschlandticket protestieren #Greenpeace Aktive in #Köln vor der Konferenz der Verkehrsminister für ein langfristig gesichertes und verbessertes Ticket. Vor dem Eingang des Kölner Maritim Hotels, dem Ort des 2 tägigen Treffens, fordern die Aktivist:innen mit einem 2,5 Meter großen Ticket, das Angebot rasch auszubauen. Zudem darf das Ticket nicht teurer als 49 Euro werden. Zusätzlich soll ein bundeseinheitliches Studierenden und Sozialticket eingeführt werden, fordert Greenpeace. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Länder streiten seit Wochen über die erwarteten Zusatzkosten des Deutschlandtickets. Die Länder bieten an, die zusätzlichen Kosten von geschätzt 400 Millionen Euro im kommenden Jahr weiterhin zur Hälfte zu übernehmen. Minister Wissing verweigert eine solche Zusage für den Bund bislang und schürt so Unsicherheit über den Fortbestand des Tickets. Dabei zeigt ein Greenpeace Kostenvergleich, wie vergleichsweise klein die fehlende Summe ist.
»Das 49 Euro Ticket kann ein Quantensprung für die Mobilitätswende werden, aber dafür brauchen Menschen und Unternehmen die Sicherheit, dass der Ticketpreis weiter gilt und das Angebot konsequent ausgebaut wird«, sagt Greenpeace Mobilitätsexpertin Clara Thompson. «Verkehrsminister Wissing sollte den Ländern jetzt zusagen, dass der Bund sich langfristig und ausreichend an der Finanzierung beteiligt.«
Um den unverhältnismäßigen Streit um die Finanzierung zu illustrieren, hat Greenpeace die Kosten einiger in Bau befindlicher Autobahnprojekte mit dem Bedarf für das Deutschlandticket verglichen. Der nötige Beitrag des Bundes von 200 Millionen Euro an den Zusatzkosten entspricht nach jüngstem Preisstand den Kosten für 1,2 Kilometer der umstrittenen A 100 in Berlin. Auch 0,9 Kilometer der geplanten A 26 in Hamburg oder 1,3 Kilometer der A52 Bauabschnitte in NRW könnten die Finanzierungslücke decken. Die Kalkulation online. »Mit diesem kleinkarierten Streit gefährdet Volker Wissing den einzigen klimapolitischen Erfolg seiner Amtszeit«, so Thompson. »Schon ein Kilometer #Autobahn ist teurer als der fehlende Beitrag des Verkehrsministers zum Deutschlandticket. Mit einem vergleichsweise geringen Betrag kann Wissing das Deutschlandticket sichern und so Klimaschutz und eine sozial gerechte Mobilität voranbringen.«
Gut die Hälfte der 11 Millionen verkauften Deutschlandtickets entfällt auf Menschen, die Bus und Bahn zuvor ohne Abo oder gar nicht nutzen. Dieser enorme Erfolg wirkt sich positiv auf die Nutzung von Verkehrsträgern und den #Klimaschutz aus: 5 Prozent aller Fahrten mit dem #Deutschlandticket wären sonst mit dem #Auto unternommen worden, hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ermittelt.