Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Hebammenstudium an der HSBI mit SimulationspersonenZoom Button

Mit vollem Körpereinsatz geht Alina Kruel als Schwangere mit Wehen in den Vierfüßlerstand. Die Simulationsperson verringert so die Übungskünstlichkeit. Foto: P. Pollmeier, HSBI, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Hebammenstudium an der HSBI mit Simulationspersonen

Im Hebammenstudium an der HSBI mimen Simulationspersonen Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen um Prüfungen möglichst realistisch und praxisnah zu gestalten

Bielefeld, 13. Oktober 2023

Der #Bauch ist schwer, unerwartet schwer. Alina Kruel schwingt sich mühsam aus dem Bett. Steht kurz aufrecht – und macht sogleich ein #Hohlkreuz: die typische Haltung der Hochschwangeren. Kruel schmunzelt und sagt: »Das passiert ganz automatisch.« Auch wenn man wie sie keinen echten, sondern nur einen umgeschnallten Babybauch hat, denn Alina Kruel bereitet sich an der #Hochschule #Bielefeld (HSBI) im Skills Lab für Hebammen auf ihren nächsten Einsatz als #Simulationsperson vor.

Seit dem Wintersemester 2021 werden im praxisintegrierten Bachelorstudiengang Angewandte Hebammenwissenschaft an der HSBI Hebammen ausgebildet. Nicht nur theoretische Inhalte werden dabei an der Hochschule vermittelt, sondern auch praktische Fertigkeiten. Das geschieht im Skills Lab des Fachbereichs Gesundheit. Maike Lammert, erfahrene Hebamme mit einem Master in Berufspädagogik und Lehrkraft für besondere Aufgaben, erklärt: »Das Skills Lab ist als ›Fertigkeitenlabor‹ unser 3. #Lernort. Hier sind die typischen Arbeitsumgebungen der Hebammen nachgestellt wie beispielsweise ein Kreißsaal oder ein gemütliches Zimmer zuhause bei einer Wöchnerin. Das ermöglicht das Einüben praktischer Tätigkeiten in geschützter Umgebung.« Die Praxisphasen im Studium absolvieren die Studenten bei den Kooperationspartnern im klinischen und außerklinischen Bereich. Nach jeder Praxisphase finden praktische Prüfungen allerdings im Skills Lab der Hochschule statt. Und hier kommen die Simulationspersonen ins Spiel.

»Spielend« gebären: Die richtige Kommunikation gehört dazu

Alina Kruel sitzt mittlerweile wieder auf dem Bett. »Ich möchte Ihnen Blut abnehmen. Strecken Sie doch bitte einmal Ihren Arm aus, ganz locker lassen!«, wird sie von Andrea Hermelingmeier freundlich aufgefordert. Hermelingmeier, Hebamme und Berufspädagogin M.A. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Gesundheit tätig, übernimmt heute einmal die Rolle der Studenten, um mit Alina Kruel die Prüfungssituation einzustudieren. Kruels Einsatz kommt prompt: »Warum muss das sein? Was wollen Sie denn untersuchen?«, fragt sie mit gespielter Ungeduld. Maike Lammert: »Wir prüfen nicht nur, ob das #Blutabnehmen korrekt vorbereitet wird, sondern auch, ob die Studenten angemessen auf die ›Schwangere‹ eingehen und ihre #Fragen korrekt beantworten.«

Echte Menschen statt Übungskünstlichkeit

In den Prüfungen werden die kommunikativen, sozialen und beruflichen Handlungskompetenzen der angehenden Hebammen beurteilt. Der praktische Teil darf simulationsbasiert ablaufen, an Modellen und/oder Simulationspersonen. »Die staatliche Abschlussprüfung im Bereich Geburt ist einer von vielen Prüfungsteilen und muss laut Gesetzgeber sogar simulationsbasiert an der Hochschule durchgeführt werden«, sagt Maike Lammert. Das bringt Vorteile: »Die Prüfung wird planbar und durch eine gewisse Standardisierung vergleichbar. Niemand muss mehr darauf warten, dass eine passende Schwangere Wehen bekommt.«

Lammert und ihre Kolleginnen finden es wichtig, dass die Prüfung nicht allein an Modellen abläuft, sondern auch mit »echten« Menschen. An der HSBI finden die praktischen Prüfungen schon ab dem ersten Semester mit Simulationspersonen statt. »Das verringert die Übungskünstlichkeit«, erklärt Lammert. »Und ein Modell hat Grenzen, vor allem im kommunikativen und sozialen Bereich.«

Auch Simulationspersonen kommen an ihre Grenzen

Wie zur Bestätigung stöhnt Alina Kruel laut auf. Holt ganz tief #Luft und atmet langsam durch den Mund aus. Eine Wehe! »Ich will auf den Hocker«, fordert sie nachdrücklich mit angestrengtem #Gesicht. Andrea Hermelingmeier begleitet sie vorsichtig zum Gebärhocker, redet ihr beruhigend zu und hilft ihr aus der Hose. Zum Vorschein kommt Alina Kruels eigene Legging, in der sie – plötzlich wieder ganz behände – hinter den Hocker hüpft und auf einem Schemel Platz nimmt. Auf dem Gebärhocker ist derweil ein nacktes Unterleibsmodell platziert, samt Babypuppe im Bauch. »Eine Simulationsperson hat natürlich auch Grenzen«, sagt Maike Lammert und lacht. Vaginale Untersuchungen werden ebenso wie die eigentliche Geburt am Modell geprüft, und auch für die Blutabnahme oder das Legen eines Katheters müssen die Simulationspersonen selbstverständlich nicht ihren eigenen Körper herhalten. Sie bleiben in dieser Situation aber trotzdem wichtig. »Auch, wenn die Studenten mit dem Modell arbeiten, sollen sie weiterhin mit der Simulationsperson kommunizieren und ihr die Untersuchung oder die Befunde mitteilen«, betont Lammert.

»Das ist schon mein 5. Kind heute!«

Inzwischen hat die Simulationsperson das Baby Wehe für #Wehe durch das Modell geschoben und wurde hierbei in der Doppelrolle als Gebärende von der Studenten kompetent zum Mitschieben angeleitet. Über einen kleinen Lautsprecher ertönt schließlich ein Neugeborenen-Schrei. »Herzlichen Glückwunsch!« Hermelingmeier strahlt und legt der »Mutter« das Baby zum Kuscheln auf die Brust. Prüfung bestanden. »Das ist schon mein fünftes Kind heute«, sagt Kruel zufrieden . Sie hat sichtlich Freude an der Arbeit als Simulationsperson. Im »richtigen« Leben ist die Wirtschaftspsychologin und Coachin selbst in der Erwachsenenbildung  tätig. Sie ist vom Konzept der Prüfung mit Simulationspersonen überzeugt. »Ich erlebe in meinem Berufsalltag immer wieder, wie wichtig Kommunikation ist, vor allem in Behandlungssituationen und Betreuungssituationen. Für Studenten, die auf eine #Arbeit mit #Menschen vorbereitet werden, finde ich diese Prüfungsform richtig gut.«

Drehbücher helfen bei der Vorbereitung

Damit sie optimal ablaufen kann, bereitet Kruel sich gründlich vor: »Mit dem Briefing durch die Hebammen an der HSBI funktioniert das super.« Maike Lammert und ihre Kolleginnen haben verschiedene Szenarien in #Schwangerschaft, #Geburt und #Wochenbett ausgearbeitet, inklusive unterschiedlicher Schwangeren-Biografien, und diese mit detaillierten Regieanweisungen für die Simulationspersonen versehen. »Wir geben genau vor, was wann gesagt und getan werden muss. Wie in einem richtigen Drehbuch«, erläutert Maike Lammert. Die Simulationsperson studiert es ein und übt den Ablauf mit den Hebammen im Skills Lab, bis alles sitzt. Die entspannte Atmosphäre im Skills Lab tut ein Übriges: »Es wird auch viel gelacht bei den Proben«, sagt Kruel. Die Prüfungen nimmt sie aber genauso ernst wie die Studenten. »Schließlich will ich niemandem die Prüfung vermasseln.« Das kann nicht passieren, beruhigt Lammert. »Zum einen sind die Simulationspersonen so gut vorbereitet, zum anderen tragen wir die Verantwortung.« Alina Kruels Bilanz bestätigt das: »Bis jetzt haben ›meine‹ Studenten alle bestanden.«

Simulationspersonen gesucht

Der Bachelorstudiengang Angewandte Hebammenwissenschaft sucht Verstärkung für seinen Pool an Simulationspersonen. Wer Spaß an der Schauspielerei hat, aber nicht die große Bühne braucht, für den ist der Job als Simulationsperson genau das richtige.

Voraussetzungen

  • Frau, der man ein gebärfähiges Alter abnimmt

  • Interesse an der Prüfungsform

  • Gute kommunikative Kompetenz, Flexibilität und Zuverlässigkeit

  • Gute Deutschkenntnisse

  • Bereitschaft, sich in die Regieanweisungen intensiv einzuarbeiten und sich an das Drehbuch zu halten

  • Verschwiegenheit

  • Reflexionsfähigkeit und Problemlösefähigkeit

  • Medizinische Kenntnisse oder eigene Geburtserfahrungen sind nicht notwendig

  • Keine Studenten des Fachbereichs #Gesundheit

Die Einsätze der Simulationspersonen sind unregelmäßig über das Jahr verteilt, sie werden über Werkverträge vergütet. Wer Interesse an einer Tätigkeit als Simulationsperson hat, schreibt eine formlose E Mail mit seinen Kontaktdaten an hebammenwissenschaft.skillslab@hsbi.de. Das Team nimmt dann Kontakt auf, um Details zu klären.

Content bei Gütsel Online …

Hochschule Bielefeld, University of Applied Sciences and Arts (HSBI), mehr …
Interaktion 1
33619 Bielefeld
Telefon +49521 1067754
Telefax +49521 1067793
E-Mail info@hsbi.de
www.hsbi.de

Externer Inhalt, Location Hochschule Bielefeld, University of Applied Sciences and Arts (HSBI)

Beim Klick auf das Bild wird eine Anfrage mit Ihrer IP Adresse an Google gesendet, Cookies gesetzt und personenbezogene Daten zu Google übertragen und dort verarbeitet, siehe auch die Datenschutzerklärung.
 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30