Ein Vorgarten mit Pflanzenivelfalt und Strukturvielfalt, wenig Versiegelung, Wasserelementen und Sitzgelegenheiten. Foto: Korndörfer, BGL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Landtag beschließt: Pflanzen statt Schotter und Rindenmulch
Düsseldorf, 25. Oktober 2023
In der neuen #Landesbauordnung #NRW wird erläutert, was mit einer wasserdurchlässigen und begrünten Fläche gemeint ist. Der Begriff »Schottergarten« wird nun definiert. Entscheidend dabei ist neben der Bepflanzung die Folie oder das Vlies unter der Oberfläche.
Wer neu baut oder sein Haus umgestaltet, soll künftig nach Möglichkeit auch das #Dach oder die #Fassade begrünen, falls keine geeignete unbebaute Fläche zur Verfügung steht.
Hausbesitzer müssen unbebaute Flächen rund ums Haus begrünt und wasserdurchlässig gestalten. Schon in der alten #Landesbauordnung NRW existierte diese Vorgabe. »Schottergärten wurden darin allerdings nicht explizit benannt«, erklärt Andrea Wegner vom Projekt »Mehr Grün am Haus« der #Verbraucherzentrale #NRW. »Mit der Novelle haben Kommunen und Bauverantwortliche nun eine Definition und damit eine klare Vorgabe, wie die Flächen rund ums Haus klimaangepasst gestaltet werden sollen – und diese schließt reine Schottergärten aus.«
Begrünte Flächen schützen Menschen und Gebäude erwiesenermaßen vor Starkregen und Hitze. Schotterflächen hingegen speichern Hitze, bieten kaum Lebensraum für Tiere, und der Kunststoff unter dem #Schotter lässt #Wasser schlechter versickern. »Als Schottergarten definiert die neue Landesbauordnung nun Flächen, die größtenteils mit Folie oder Vlies und anschließend Schotter, Splitt oder Materialien wie Rindenmulch oder Holzhackschnitzel bedeckt werden und gar nicht oder nur spärlich bepflanzt sind«, erläutert #Begrünungsexpertin Andrea Wegner. »Wir begrüßen diese Konkretisierung.« Denn sowohl für Kommunen als auch #Bauleute sei jetzt einfacher zu verstehen, was erlaubt ist und was nicht.
Wer eine Schotterfläche in seinem Vorgarten anlegt, möchte es in der Regel ordentlich und pflegeleicht. Doch das Vlies unter den Steinen, das unerwünschtes Wachstum von Pflanzen verhindern soll, setzt sich mit der Zeit mit angewehtem Material zu. Die Folge: Wildkräuter wachsen, es bilden sich Algen auf den Steinen, Wasser kann nicht mehr ins Erdreich gelangen. Hauseigentümern empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW pflegeleichte und klimaangepasste Alternativen. »Ein der #Natur nachempfundener Steingarten beispielsweise erfordert so gut wie keine Arbeit, bietet aber zahlreichen Tieren #Lebensraum, sieht gut aus und ist wasserdurchlässig«, erklärt Andrea Wegner. »Noch wirkungsvoller ist ein mit Stauden und Gehölzen bepflanztes Beet. Geschickt geplant bietet es das ganze Jahr über eine attraktive Optik und benötigt kaum mehr Pflege als den Rückschnitt und Wasserversorgung in langen Hitzeperioden.«
Eine weitere neue Regelung sieht die Landesbauordnung für Dächer und Fassaden vor: Wer nachweislich nicht die Möglichkeit hat, unbebaute Flächen auf seinem Grundstück zu begrünen, soll alternativ Begrünungsmaßnahmen am Gebäude vornehmen. Ist dies aufgrund der Konstruktion oder der #Wirtschaftlichkeit nicht machbar oder zumutbar, entfällt die #Pflicht. »Man könnte diese Einschränkung auch als Aufforderung an Bauleute und Architekt:innen lesen: Sie sollten #Neubauten und #Sanierungen in den Städten künftig so planen, dass eine Begrünung möglich ist«, sagt Andrea Wegner. Wie bisher gelten vorrangig übrigens die örtlichen Bauvorschriften. Wenn hier eine Dachbegrünung oder Fassadenbegrünung verpflichtend ist, müssen Eigentümer diese auch umsetzen.
Das Projekt »Mehr Grün am Haus« der Verbraucherzentrale NRW bietet Tipps und Beispiele rund um die Begrünung am Haus. Informationen zur pflegeleichten Gestaltung des Vorgartens unter Vorgarten: Schottergarten, Pflaster oder Bepflanzung? Mehr Grün am Haus …