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»Bauchgefühl«, sechsteilige Instant Fiction ZDF Neoriginal SerieZoom Button

Lena (»Laura Berlin«). Foto: ZDF, Storytelle, Andreas Dobslaff, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Bauchgefühl«, sechsteilige Instant Fiction ZDF Neoriginal Serie

»Bauchgefühl«, sechsteilige Instant #Fiction #ZDF #Neoriginal Serie

  • ZDF Neo, am Sonntag, 7. April 2024, ab 20.15 Uhr, im #Binge

  • #ZDF #Mediathek, ab Donnerstag, 14. März 2024, 10 Uhr

Mainz, 5. Februar 2024

Völlig überraschend ist Lena schwanger – und das ungewollt. Von jetzt auf gleich ändert sich ihr ganzes Leben. Denn plötzlich scheint Lena nicht mehr selbstbestimmt handeln zu können, sondern von der Gunst und dem Verständnis der Menschen um sie herum abhängig zu sein. Mit dem Vorhaben, ihre Schwangerschaft vorzeitig zu beenden, begibt sie sich auf ihren bisher schwierigsten Weg. Immerhin hat man für keine so tiefgreifende Entscheidung im Leben so wenig Zeit wie für diese.

Lena entscheidet sich in der Serie zu einem Schwangerschaftsabbruch. Wie bereitet man sich auf so eine emotionale Rolle vor?  

Ich hatte und habe nach wie vor großen Respekt vor dieser Thematik, und ich war mir der Komplexität und der Relevanz dieser Geschichte von Anfang an bewusst. Durch meine Recherche und Gespräche durfte ich in individuelle und ganz konkrete Geschichten eintauchen, um die Rolle der Lena auf den verschiedenen emotionalen Ebenen kennenzulernen.  

Regisseurin Esther Rauch und das gesamte Team vor und hinter der Kamera haben es zudem ermöglicht, am Set eine Atmosphäre der Offenheit, Ehrlichkeit und des Respekts zu kreieren, die es einem erlaubt hat, konsequent auch die eigenen Grenzen zu überwinden, um dem Thema und den Betroffenen mit der Sorgfalt zu begegnen, die sie verdient haben.  

Was hat Sie daran gereizt, sich durch die Serie näher auf diese Thematik einzulassen?  

Die Grundlage für »#Bauchgefühl« bildet eine Serie von Interviews mit Frauen, die bereits einen freiwilligen #Schwangerschaftsabbruch erlebt haben und von ihren individuellen Erfahrungen erzählen. Trotz ihrer vielfältigen Hintergründe eint diese 12 sehr unterschiedlichen Berichte vor allem eines: das Schweigen. In unserer Gesellschaft bleibt der freiwillige Schwangerschaftsabbruch anscheinend nach wie vor ein großes Tabuthema, wobei die Angst vor sozialer Stigmatisierung oft im Vordergrund steht. Das hat mich überrascht und in gewisser Weise auch geschockt. Gleichzeitig ist mir aufgefallen, dass ich persönlich bis dato scheinbar keine einzige Frau kannte, die diesen Weg gegangen ist, was statistisch betrachtet eigentlich unwahrscheinlich ist. Das hat mir zu denken gegeben. 

Haben die Serie und Ihre Rolle Ihren Blickwinkel auf das Thema Schwangerschaftsabbruch verändert?  

Die Auseinandersetzung mit Erlebnissen und Perspektiven von Betroffenen hat es mir ermöglicht, tiefer in meine Rolle und das Thema einzutauchen und eine komplexere emotionale Sensibilität dafür zu entwickeln. Es wäre anmaßend zu behaupten, dass ich die psychischen Herausforderungen und inneren Konflikte wirklich nachempfinden kann, aber es hat mir geholfen, die Relevanz der Thematik und der dazugehörigen Debatte besser zu verstehen. 

Inwiefern glauben Sie kann »Bauchgefühl« einen Beitrag zur aktuellen #Debatte leisten?  

Unser Bestreben war es, eine Geschichte zu erzählen, die ein vielschichtiges Thema auf subtile und nuancierte Weise beleuchtet. Wichtig waren uns dabei die Empathie für die Charaktere und ihre Entscheidungen. Man ist Beobachter und zugleich reflektierender Teilnehmer, denn es werden existenzielle Fragen aufgeworfen, die uns alle in irgendeiner Weise auf persönlicher Ebene berühren. Vielleicht können wir dazu beitragen, mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken und ein Bewusstsein zu schaffen, dass dieses Thema in seiner #Komplexität auch seinen Raum in der breiten öffentlichen Wahrnehmung bekommt. 

Protestaktionen von Abtreibungsgegnern sind keine Seltenheit. Haben Sie Bedenken, durch Ihre Rolle selbst in die Kritik zu geraten?  

Wenn man ein Thema behandelt, das so emotional aufgeladen ist, muss man natürlich mit Kritik rechnen. Grundsätzlich ist Kritik ja nicht zwangsläufig negativ. Unterschiedliche Sichtweisen bieten uns die Gelegenheit, zu reflektieren und zu lernen, selbst wenn sie mit starken Emotionen verbunden sind. Das kann dazu beitragen, neue Blickwinkel zu öffnen und einen Dialog zu initiieren. Ich hoffe, dass uns das mit dieser Geschichte gelungen ist. Denn genau das ist die Aufgabe, wenn nicht sogar die Verantwortung der Kunst. Das Medium Film besitzt die Fähigkeit, gesellschaftliche, politische und kulturelle Themen erlebbar zu machen und eine Reaktion hervorzurufen. Das kann, besonders in einer Debatte wie dieser, ein Mittel der Kommunikation und Aufklärung sein.  

Wie gehen Sie persönlich mit schwierigen Entscheidungen um?  

Eine Entscheidung fühlt sich in erster Linie schwierig an, wenn eine grundlegende Angst dahintersteckt und uns daran hindert den nächsten Schritt zu wagen. Wenn ich mit solchen Situationen konfrontiert bin, versuche ich herauszufinden, welche Angst mich blockiert, was ihr Ursprung ist, und suche Wege wie ich damit umgehen kann. Dadurch wird der Blick auf die Dinge klarer und eine Entscheidung dann oft schon weniger herausfordernd. Natürlich suche ich auch gerne Rat von Menschen, denen ich vertraue, deren Meinungen und Ideen ich schätze. In dieser ehrlichen Auseinandersetzung mit mir und mit anderen finde ich am Ende den besten Weg für mich.

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