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Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh: von Eritrea nach Gütersloh mit einer OberschenkelfrakturZoom Button

Neue Lebensqualität: Mamadu Ba (mittig) bedankt sich bei Chefarzt Dr. Dieter Mann und Arndt Henning, pflegerischer Leiter der Zentralen Notaufnahme, denen er stolz seine ersten schmerzfreien Schritte zeigt., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh: von Eritrea nach Gütersloh mit einer Oberschenkelfraktur

#Sankt #Elisabeth #Hospital #Gütersloh: von Eritrea nach Gütersloh mit einer Oberschenkelfraktur

  • Neue Lebensqualität für geflüchteten jungen Mann

Gütersloh, 24. Mai 2024

Er lebte in einer der grausamsten #Diktaturen der Welt: In #Eritrea im Nordosten Afrikas. Ein Land, in dem #Meinungsfreiheit und #Menschenrechten mit brutalster Gewalt begegnet wird. Mamadu Ba ist heute 35 Jahre und lebt seit gut einem Jahr in Deutschland. Der Weg hierher war kräftezehrend. Denn Mamadu Ba litt unter einer unbehandelten #Oberschenkelfraktur.

Der Leidensweg begann im Jahr 2013, als der junge Eritreer bei einer Demonstration für die Menschenrechte auf die Straße ging. »Wir waren eine Gruppe junger Männer, die friedlich für unsere Rechte demonstrierten«, erzählt der Geflüchtete, »dann sind wir von der #Polizei mit höchster Gewalt vertrieben worden.« Dabei erlitt Mamadu Ba eine Oberschenkelfraktur. Doch die medizinische Versorgung vor Ort blieb aus: »Es kannte sich niemand damit aus, eine Operation war nicht erfolgsversprechend und dazu sehr teuer.« So verheilte die Fraktur in einer Fehlstellung, die enorme Beeinträchtigungen mit sich brachte. »Ich hatte Schmerzen bei jedem Schritt, ich konnte nicht mehr richtig laufen«, berichtet der junge Mann. Er fasste den mutigen Entschluss, gemeinsam mit einigen Freunden die Flucht aus dem Land anzutreten, in dem sie keine Zukunft sahen. Von Eritrea gelangten sie in die Türkei, von dort aus zu Fuß nach #Belgrad. »Wir sind Tag und Nacht gelaufen, so lange, bis die Beine uns nicht mehr tragen konnten«, erinnert er sich. Nur mit Hilfe seiner Freunde hat er den weiten Weg zurücklegen können. Die Schmerzen im Bein waren unerträglich. Von Belgrad aus ging es mit dem Zug nach Deutschland.

»Ich bin so unendlich dankbar, das kann ich gar nicht in Worte fassen«, so Mamadu Ba. Denn hier fühlt er sich nicht nur sicher, sondern erhält darüber hinaus die dringend notwendige medizinische Hilfe: Durch die unbehandelte Fraktur ist sein Bein mittlerweile sieben Zentimeter verkürzt. Die Röntgenaufnahmen lassen nur erahnen, wie schmerzhaft die vergangenen zehn Jahre für ihn gewesen sein mussten. »Es handelt sich um eine Fehlstellung in 3 Ebenen: neben der Achsenabweichung frontal und seitlich mit einem Außendrehfehler von 40 Grad«, erklärt Dr. Dieter Mann, Chefarzt der Klinik für #Unfallchirurgie des Sankt Elisabeth Hospitals. »Die jahrelange Fehlstellung hat natürlich auch Auswirkungen auf die gesamte Körperhaltung, vor allem auf das Sprunggelenk und die Wirbelsäule.« 

Was folgt ist eine umfangreiche Operation zur Korrektur der Fraktur, durch die das Bein drei Zentimeter der ursprünglichen Länge wieder zurückgewonnen hat. Zudem wurde der Oberschenkel durchtrennt und ein spezieller »Nagel« eingesetzt. »Dieser Nagel verfügt über eine Röhre, durch die der Knochen pro Tag einen Millimeter verlängert wird«, erläutert Dr. Mann das weitere Vorgehen. Weitere stolze vier Zentimeter Länge konnte das Bein dadurch zurückgewinnen, sodass die Verkürzung komplett behoben wurde und mittlerweile beide Beine wieder gleich lang sind. »Durch die langsame Dehnung baut sich automatisch neuer Knochen auf und wächst zusammen«, betont der Chefarzt. »Die medizinische Komplexität dieses Falls ist das eine«, unterstreicht Dr. Dieter Mann. »Das beeindruckende ist die extreme Dankbarkeit und Herzlichkeit des Mannes, der nun wieder alles machen darf und somit neue Lebensqualität gewonnen hat.« Trotz erheblicher Sprachbarrieren haben sie einen Weg gefunden miteinander zu kommunizieren. Bei der Abschlussuntersuchung zeigt der Eritreer stolz, wie gut er bereits ohne Gehhilfe zurechtkommt. Die Tränen in seinen Augen und das Lächeln sind einmal mehr Ausdruck eines neuen Lebensabschnittes: Denn jetzt öffnen sich neue Wege für ein schmerzfreies Leben.

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