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Streit um den Haushalt 2025: Wird es in den kommenden Wochen zu einer Einigung kommen? Grafik: Forschungsgruppe Wahlen, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

ZDF Politbarometer Juni II 2024

#ZDF #Politbarometer Juni II 2024

  • Haushaltsstreit: Jeder Zweite rechnet nicht mit baldiger Einigung

  • Zuversicht gewachsen, dass Deutschland #Fußball #Europameister wird

Mainz, 28. Juni 2024

Der Streit um einen gemeinsamen Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 geht weiter. Die ursprünglich für Anfang Juli geplante Einigung wurde zwischenzeitlich vertagt. Nur knapp die Hälfte (46 Prozent) aller Befragten glaubt, dass sich die Bundesregierung in den nächsten Wochen auf einen gemeinsamen Haushalt einigen wird, 50 Prozent sind da skeptisch (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils »weiß nicht«). Aber auch für den Fall, dass es in den kommenedn Wochen nicht zu einer Einigung zwischen SPD, »Grünen« und FDP kommen wird, gehen nur 27 Prozent davon aus, dass die Koalition an diesem Streit zerbrechen wird. 68 Prozent erwarten das nicht.

Schuldenbremse

Die schwierige Konjunkturlage begrenzt die Einnahmen und in vielen Bereichen sind höhere Ausgaben notwendig. Gleichzeit verhindert die grundgesetzlich festgeschriebene Schuldenbremse eine zusätzliche Kreditaufnahme. Sie lässt nur in außergewöhnlichen Notsituationen neue Schulden in größerem Umfang zu. Dass es bei dieser #Schuldenbremse bleiben soll, finden 56 Prozent richtig. 40 Prozent sprechen sich für eine Lockerung aus.

In diesem Zusammenhang wird auch darüber diskutiert, ob es sich bei der finanziellen Unterstützung für die Ukraine wegen des Krieges um eine solche außergewöhnliche Notsituation handelt, für die die Schuldenbremse dann nicht gelten würde. 44 Prozent sehen das so und 49 Prozent verneinen es.

Kürzungen im Sozialbereich

Zur Lösung der Haushaltsprobleme schlägt die FDP auch Kürzungen im Bereich Soziales vor. Diese Forderung unterstützen lediglich 25 Prozent. 71 Prozent sind dagegen, dort zu streichen. Mehrheitlich werden solche Kürzungen nur von den FDP Anhängern mitgetragen.

Projektion

In der Politbarometer Projektion gibt es im Vergleich zu vor 2 Wochen wenig Veränderungen: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 14 Prozent (unverändert), die CDU/CSU auf 31 Prozent (plus 1) und die »Grünen« kämen auf 13 Prozent (minus 1). Die FDP würde 4 Prozent (minus 1), die »AFD« 17 Prozent (plus 1), die »Linke« 3 Prozent, das BSW 7 Prozent (unverändert) und die anderen Parteien zusammen 11 Prozent erreichen, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es reichen für eine Koalition aus Union und SPD oder für eine Koalition aus Union und »Grünen«.

CDU im Osten: Regierungsbildung mit dem BSW

Wegen der Stärke der »AFD« im Osten wird es zunehmend schwierig, dort Landesregierungen ohne die »AFD« zu bilden. In der CDU gibt es deshalb Überlegungen, in Zukunft auch offen für Regierungsbildungen mit dem BSW zu sein. Das fänden 53 Prozent aller Befragten gut und 38 Prozent nicht gut. Innerhalb der Anhängerschaft der Union sind die Meinungen geteilt (gut 48 Prozent, schlecht 46 Prozent).

Top Ten

Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung (»Was halten Sie von?«) liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius weiter unangefochten auf Platz eins. Er wird auf der Skala von plus 5 bis minus 5 mit einem Durchschnittswert von 1,6 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus Juni I: 1,7) eingestuft. Auf Platz zwei kommt Hendrik Wüst mit 0,9 (0,9) und auf Platz drei Markus Söder mit 0,0 (0,1). Es folgen Friedrich Merz mit 0,0 (minus 0,1), Robert Habeck mit minus 0,5 (minus 0,7), Annalena Baerbock mit minus 0,7 (minus 0,7), Christian Lindner mit minus 0,7 (minus 0,7), Sahra Wagenknecht mit minus 0,7 (minus 0,6) und Olaf Scholz mit minus 1,0 (minus 0,9). Weiter deutlich im negativen Bereich Alice Weidel mit minus 2,4 (minus 2,6).

Kriegsflüchtlinge aus der #Ukraine

Deutschland hat seit Beginn des Krieges mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Dass für diese Flüchtlinge «zu viel getan« wird, meinen 42 Prozent aller Befragten, darunter 39 Prozent im Westen und 56 Prozent im Osten und besonders viele »AFD« und BSW Anhänger. Insgesamt 45 Prozent bezeichnen die Hilfen für diese Flüchtlinge als »gerade richtig« und für 7 Prozent ist es »zu wenig«.

Fußball Europameisterschaft der Männer

Unmittelbar vor Beginn der EM glaubten nur 7 Prozent, dass Deutschland den Titel holen wird. Jetzt, nachdem Deutschland als Gruppenerster die Vorrunde geschafft hat, erwarten 38 Prozent, dass Deutschland Europameister wird. 52 Prozent glauben das nicht.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 25. bis 27. Juni 2024 bei 1.186 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund plus minus 3 Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund plus minus 2 Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD 16 Prozent, CDU/CSU 33 Prozent, »Grüne« 16 Prozent, FDP 3 Prozent, »AFD« 12 Prozent, Linke 3 Prozent, BSW 8 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 12. Juli 2024.

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