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#Deutsche #Leberhilfe: #Hepatitis A bis E – was sind die häufigsten Irrtümer? Welt Hepatitis Tag am 28. Juli 2024
Köln, 1. Juli 2024
Am 28. Juli 2024 findet der diesjährige Welt Hepatitis Tag statt, unter dem Motto: »Hepatitis: Zeit zu handeln!« Weltweit wird dieser von der World Hepatitis Alliance unter dem Motto »It’s time for action« durchgeführt. Hepatitisviren werden vor allem dann gefährlich, wenn sie lange unentdeckt und unbehandelt bleiben. Allerdings kann man heute sehr viel dagegen tun.
5 Hepatitis Viren sind derzeit bekannt: Hepatitis A, B, C, D und E. Diese Viren werden häufig miteinander verwechselt. Sie sind allerdings sehr unterschiedlich und haben nur gemeinsam, dass sie einer Leberentzündung führen, also einer Hepatitis. Grundsätzlich kann jede Hepatitis Infektion noch im ersten halben Jahr von selbst ausheilen. Hepatitisinfektionen können aber zum Teil auch chronisch verlaufen und bleiben oft viele Jahre unentdeckt, wenn nicht gezielt darauf getestet wird. Unbehandelt können lebensgefährliche Spätfolgen wie Zirrhose oder Leberkrebs entstehen. Eine rechtzeitige #Diagnose kann oft Schlimmeres verhindern, denn Hepatitis Infektionen sind heute gut behandelbar. Die Therapie ist dabei je nach Virus völlig unterschiedlich.
Hepatitis A Virus
Was sind die häufigsten Hepatitis A Irrtümer?
Zu denken, dass alle Hepatitis Viren auf dem gleichen Weg übertragen werden (zum Beispiel »#Toilette«) wie das hochinfektiöse Hepatitis A Virus, zu denken, das Virus könne sich verwandeln (»erst Hepatitis A, dann B, dann C«) – es sind völlig unterschiedliche Viren, die nicht miteinander verwandt sind.
Hepatitis B Virus
Ansteckung: Austausch von Blut und Körperflüssigkeiten. Sexualpartner sind gefährdet, ebenso Neugeborene von infizierten Müttern. In der Drogenszene sind Infektionen durch gemeinsam benutztes Spritzbesteck häufig. Hygienemängel bei Tätowierungen, Piercing oder medizinischen Instrumenten sind ebenfalls ein Risikofaktor.
Die häufigsten Hepatitis B Irrtümer
Zu denken, man werde durch die Hepatitis B Impfung »infiziert« – Totimpfstoffe sind niemals ansteckend, zu denken, eine Hepatitis B Infektion ließe sich mit antiviralen Tabletten ausheilen.
Hepatitis C Virus
Zu glauben, Hepatitis C sei »unheilbar«, zu glauben, Hepatitis C sei »früher unheilbar« gewesen und erst durch die neuen #Medikamente heilbar geworden, übertriebene Ansteckungsängste und der Glaube, man bekomme Hepatitis C schon durch harmlose Alltagskontakte, zu glauben, Hepatitis C sei »das gefährlichste Hepatitisvirus«: Hepatitis D ist das gefährlichste bekannte Hepatitisvirus, und Hepatitis B ist nicht harmloser als Hepatitis C.
Hepatitis D Virus (Hepatitis Delta)
Gibt es Hepatitis D Irrtümer? Mitunter wird das Hepatitis E Virus mit Hepatitis D verwechselt (siehe unten).
Hepatitis E Virus
Was sind die häufigsten Hepatitis E Irrtümer?
Zu glauben, Hepatitis E gebe es nur in fernen Ländern; jeder Sechste war hierzulande schon infiziert, zu glauben, jede #Hepatitis E sei »immer« oder »nur« für Schwangere gefährlich, zu glauben, das Virus werde »niemals chronisch«, zu glauben, es gebe »keine Therapie«, Hepatitis E mit Hepatitis D zu verwechseln und zu glauben, »das kann man doch nur bekommen, wenn man auch Hepatitis B hat«. Hepatitis E ist nicht von anderen Hepatitisviren abhängig.
Welt Hepatitis Tag
Am 28. Juli 2024 ist Welt Hepatitis Tag unter dem Motto: »Hepatitis: Zeit zum Handeln!« Im Hauptfokus des Aktionstages stehen die chronische Hepatitis B und C. Laut #WHO Schätzungen im April 2024 leben 254 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis B und 50 Millionen mit Hepatitis C. Etwa 5 Prozent der Hepatitis B Betroffenen sind gleichzeitig mit Hepatitis D infiziert. Hepatitisinfektionen verlaufen oft lange stumm und können unbehandelt zu tödlichen Spätfolgen wie Zirrhose und #Leberzellkrebs führen. Es gibt Schutzimpfungen gegen Hepatitis A und B, letztere verhindert auch eine Hepatitis D Infektion. Für chronische Infektionen gibt es heute gute Behandlungsmöglichkeiten: Hepatitis B und D sind kontrollierbar, Hepatitis C ist heute sogar fast immer heilbar. Umso wichtiger ist es, die unbekannt Infizierten rechtzeitig zu finden und zu behandeln. Die WHO hat das Ziel ausgerufen, Hepatitisinfektionen bis zum Jahr 2030 soweit einzudämmen, dass diese »als öffentliche Gesundheitsbedrohung eliminiert« sind. Viele Länder weltweit unterstützen dies mit eigenen Eliminationskampagnen. In Deutschland können sich Krankenversicherte ab 35 Jahre kostenfrei auf Hepatitis B und C in der hausärztlichen Praxis untersuchen lassen. Die #Deutsche #Leberhilfe führt zusammen mit weiteren Kooperationspartnern die lokale Kampagne »Hepatitisfreies Köln« durch, welche als Pilotprojekt künftig gegebenenfalls auf weitere Städte ausgeweitet werden kann. Informationen zum Welt Hepatitis Tag gibt es unter www.welthepatitistag.info und in englischer Sprache unter www.worldhepatitisday.org.
Wer ist die Deutsche Leberhilfe?
Die Deutsche Leberhilfe wurde 1987 von engagierten Patienten gegründet. Der gemeinnützige Verein ist bundesweit tätig und hat sich als Informationsschnittstelle zwischen Ärzten und Leberpatienten etabliert. Die #Leberhilfe verfolgt als Hauptziel, Hilfe zur #Selbsthilfe zu leisten, indem sie Patienten und ihre Angehörigen berät und Informationsschriften in verständlicher Sprache herausgibt. Ein weiteres Ziel des Vereins ist, die Bevölkerung über die Ursachen, Prävention und Therapie von Leberkrankheiten zu informieren. Langfristig soll dies dazu beitragen, Vorurteile zu entkräften und den schlechten Ruf der Lebererkrankungen als »selbstverschuldete« Krankheiten zu verbessern. In diesem Rahmen ist die Leberhilfe in Deutschland Ausrichter des Welt Hepatitis Tages. Der Verein wird von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand geleitet und hat in Köln seine Geschäftsstelle, die mit erfahrenen Mitarbeitern besetzt ist. Bei medizinischen Fragen wird die Leberhilfe von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Dieser besteht aus namhaften Fachärzten und Wissenschaftlern, die die Richtigkeit, Aktualität und Seriosität der medizinischen Informationen gewährleisten. Mehr …