Ball und Burger: Zur Fußball EM spielt sich vor allem hier eine Menge ab – in den Fast Food Restaurants im Kreis Gütersloh, so die Gewerkschaft NGG Ostwestfalen Lippe. Foto: Tobias Seifert, NGG, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
NGG: Keiner soll mehr für »Light Lohn« Burger grillen, Kreis Gütersloh – 134,8 Millionen Euro für Burger, Pommes, Pizza & Co. – starker »Fast Food Hunger« zur EM erwartet
Bielefeld, 4. Juli 2024
#Ball und #Burger – beides gehört für viele Fußballfans im Kreis Gütersloh genauso zur #Europameisterschaft wie Trillerpfeife und Schiedsrichter. »Schnellrestaurants wie #McDonald’s, #Burger #King & Co. haben jetzt Hochkonjunktur. Zur #Fußball #EM brummt das #Fast #Food Geschäft im Kreis Gütersloh. Der ›Fußballhunger‹ ist enorm – auf Tore genauso wie auf Burger, Pommes oder #Pizza in der Halbzeit«, sagt Thorsten Kleile von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG).
Rein rechnerisch gaben die Menschen im Kreis Gütersloh im vergangenen Jahr rund 134,8 Millionen Euro fürs Essen in der #Systemgastronomie aus – von Jung bis Alt im Schnitt 375 Euro pro Kopf. Das geht aus einer NGG Umsatzberechnung hervor. Durch die Fußball EM werde der Fast Food Hunger aber noch einmal deutlich nach oben gehen, so die NGG Ostwestfalen Lippe.
Das Spiel auf dem Platz dauere 90 Minuten. Für ein Fast Food Menü dagegen brauche kein Fan länger als eine Halbzeitpause, um es zu essen. »In der Zeit verzehrt ein Fan fast den Stundenlohn einer Servicekraft«, sagt Thorsten Kleile. Denn der liege in der Systemgastronomie bei lediglich 12,61 Euro – und damit nur 20 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn. Die Branche habe jetzt – nach Corona, vor allem aber auch nach der Inflation – einen »enormen Nachholbedarf« bei den Löhnen.
»Ein ›Big Mac‹ Menü kostet schon knapp 12 Euro. Wer also fürs Pizzabacken, Burgerbraten oder Geschirrabräumen in der Systemgastronomie an der untersten Lohnkante verdient, müsste fast eine Arbeitsstunde investieren, um selbst überhaupt satt zu werden, wenn er mal zu McDonald’s geht«, so Thorsten Kleile.
Der Geschäftsführer der NGG Ostwestfalen Lippe kritisiert die #Löhne der Systemgastronomie – von McDonald’s, Burger King und Kentucky Fried Chicken bis Pizza Hut, Starbucks und Nordsee: »Was da verdient wird, bringt leider wenig ›Euro Kalorien›. Der Verdienst in Fast Food Restaurants liegt oft im ›Light Lohn Spektrum‹. Einige zahlen sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde. Sie rangieren damit an der untersten Lohnkante, die überhaupt erlaubt ist«, so Kleile.
Die NGG will sich jetzt für einen »gehörigen Lohn Nachschlag« für die Branche starkmachen. Davon sollen dann auch die Beschäftigten der Systemgastronomie im Kreis #Gütersloh profitieren. »Konkret geht es um einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde. Und wer schon Erfahrungen im Job hat, soll im Monat mit 500 Euro zusätzlich nach Hause gehen. Um diese Fixsumme müssen die Löhne angehoben werden, um in der Systemgastronomie aus der Niedriglohnfalle herauszukommen«, sagt der Geschäftsführer der NGG Ostwestfalen Lippe, Thorsten Kleile.
Auch die Ausbildung bei McDonald’s, Burger King, KFC, L’Osteria, Vapiano & Co. soll attraktiver werden: Die Gewerkschaft fordert für den Ausbildungsstart eine Vergütung von 1.150 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr sollen Azubis dann mit 1.350 Euro nach Hause gehen – gut 120 Euro mehr als bislang. Genau 2 Tage nach dem Ende der Fußball EM kommen die Gewerkschaft NGG und der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) zu ihrer ersten Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag zusammen.