Ein Grab in Kaunas für den einmillionsten Kriegstoten. Foto: Uwe Zucchi, Volksbund, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Ein #Grab in #Kaunas für den einmillionsten Kriegstoten
Kassel, Kaunas, 23. August 2024
Es war ein trauriges Jubiläum und gleichzeitig ein Meilenstein für die Arbeit des Volksbundes: Ende September 2023 bargen Umbetter im Auftrag des Volksbundes auf einer Lichtung nahe Kelme in Litauen, den einmillionsten Kriegstoten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Mitteleuropa und Osteuropa.
Am 27. August 2024 wird der damalige Sanitätsgefreite Max Beyreuther mit 78 weiteren Gefallenen feierlich eingebettet. Er wurde nur 31 Jahre alt, stammte gebürtig aus #Sachsen #Anhalt und war verheiratet. 4 der 78 Gefallenen konnten bisher identifiziert werden. Ihre Namen werden bei der Einbettung verlesen.
Zu dieser besonderen Einbettungsveranstaltung werden zahlreiche Gäste aus der Region erwartet. Jugendliche eines Volksbund Workcamps sowie Angehörige einer #Volksbund Reisegruppe werden sich beteiligen.
Erwartet werden Vertreter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland sowie der Streitkräfte beider Länder. Auch der litauische Partner, der Kulturwerteschutzdienst wird vertreten sein. Der Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Christoph de Vries und der stellv. Präsident des Volksbundes, Detlef Fritzsch werden zu den Gästen sprechen. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch das Heeresmusikkorps Koblenz. Das deutsche Einsatzkontingent stellt eine Abordnung.
Zusammenarbeit mit dem #Bundesarchiv
Der einmillionste Kriegstote – diese Zahl hat Symbolwert da die Teams des Volksbundes an verschiedenen Orten parallel arbeiten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und Abschluss der Kriegsgräberabkommen zwischen der Bundesrepublik und den Staaten Mittel und Osteuropas konnte der Volksbund die Arbeit im Osten aufnehmen. Dort fanden – und finden – die Umbettungsteams die meisten Kriegstoten.
Bei den Identifizierungen, so auch im Fall des einmillionsten Kriegstoten, arbeitet der Volksbund eng mit dem Bundesarchiv in Berlin zusammen. Dort glichen die Fachleute der Abteilung Personenbezogene Auskünfte die Daten der Erkennungsmarke mit Hilfe von Verzeichnissen und Datenbanken ab und fanden die entsprechende Wehrmachts Einheit: Der Sanitätsgefreite aus dem heutigen Sachsen Anhalt war im April 1943 zur Wehrmacht eingezogen und in der 5. Kompanie der Panzer Aufklärungs Ersatz und Ausbildungs Abteilung 1 eingesetzt worden. Er starb Anfang Oktober 1944 nahe Kelme.
Staatlicher Auftrag – privater Verein
Jährlich bettet der Volksbund zwischen 12.000 und 15.000 Kriegstote aus. Er pflegt die Gräber von 2,8 Millionen Kriegstoten auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern. Der Volksbund arbeitet im Auftrag der Bundesregierung, doch als humanitäre Organisation erfüllt er seine Aufgaben anders als vergleichbare Institutionen in anderen Ländern als Verein und finanziert seine Arbeit überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Mehr …