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»Save the Ocean« Jörn Kriebel: umstrittene Praxis bei Delfintherapie durch »dolphin aid« – ein fragwürdiges Geschäftsmodell auf Kosten von Mensch und TierZoom Button

Bild: Jörn Kriebel, KI, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Save the Ocean« Jörn Kriebel: umstrittene Praxis bei Delfintherapie durch »dolphin aid« – ein fragwürdiges Geschäftsmodell auf Kosten von Mensch und Tier

»Save the Ocean« Jörn Kriebel: umstrittene Praxis bei Delfintherapie durch »dolphin aid« – ein fragwürdiges Geschäftsmodell auf Kosten von Mensch und Tier

Die langjährige Diskussion um die ethische und wissenschaftliche Legitimität von Delfintherapien erreicht einen neuen Höhepunkt. Der Verein »dolphin aid«, der seit Jahren für die Vermittlung von Delfintherapien wirbt, hat kürzlich seinen Namen in »delfine therapieren menschen« geändert. Trotz dieser Namensänderung bleibt die Kritik an den Praktiken des Vereins und dessen Delfintherapiezentren, wie dem #Curacao #Dolphin #Therapy & Research Center (CDTC), unverändert.

#Ethik der #Delfintherapie in Frage gestellt

Die Kritik an der Delfintherapie, die »dolphin aid« seit den 1990er Jahren anbietet, bleibt breit gefächert. Während die Organisation weiterhin behauptet, dass die Interaktion mit Delfinen therapeutische Effekte für Menschen, insbesondere Kinder mit Behinderungen, haben könne, gibt es wissenschaftlich fundierte Zweifel an der Wirksamkeit dieser Methode. Experten wie der Meeresbiologe Dr. Karsten Brensing erklärten bereits im Jahr 2020 in einem Interview mit der Zeitschrift Tauchen, dass »die Delfintherapie aus wissenschaftlicher Sicht als sinnlos zu betrachten ist«. Sie sei weder #medizinisch noch #psychologisch anerkannt und basiere lediglich auf emotionalen Erzählungen, nicht auf empirischen Daten.

Tierquälerei in Lagunen

Ein zentrales Problem, das immer wieder aufgeworfen wird, ist das Wohlergehen der Delfine. Diese Meeressäuger werden in abgeschlossenen Lagunen gehalten, in denen sie keinen Zugang zum offenen Meer haben. Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des Wal und Delfinschutz Forums (WDSF), betont in seinen Aussagen, dass die Delfine in diesen Lagunen unter unwürdigen Bedingungen leben. Sie werden nur für die Zwecke der Therapie eingesetzt und sind gezwungen, auf die Anweisungen der Trainer zu reagieren. Eine freie Interaktion zwischen Mensch und Delfin findet nicht statt. Die Tiere erhalten lediglich Fisch als Belohnung, wenn sie die von ihren Trainern geforderten Verhaltensweisen ausführen.

Diese Art der Haltung wird von vielen als #Tierquälerei bezeichnet, da die Delfine in ihrer natürlichen Lebensweise stark eingeschränkt werden. Die Kritik geht so weit, dass verschiedene Organisationen wie das #WDSF die Teilnahme an einer solchen Delfintherapie entschieden ablehnen.

Gerichtsurteile gegen »dolphin aid«

Die fragwürdige Geschäftspraxis von »dolphin aid« wurde auch juristisch hinterfragt. Im Januar 2020 wies der Bundesgerichtshof eine Beschwerde des Vereins gegen das WDSF ab. Das Gericht entschied, dass die kritischen Berichte des WDSF über »dolphin aid« zulässig seien und die gesammelten Spendenaktionen des Vereins kritisch hinterfragt werden dürften. Zuvor hatte das Oberlandesgericht Köln bereits im März 2019 die Klage von »dolphin aid« abgewiesen, was die Kritik an den finanziellen Praktiken und der Delfinhaltung zusätzlich legitimierte.

Insbesondere der Verdacht, dass Spendenmissbrauch im Spiel sein könnte, sorgte für Aufsehen. Laut WDSF flossen über die Jahre Millionen von Euro an Spendengeldern in das Delfintherapiezentrum auf #Curacao, das von »dolphin aid« stark beworben wird. Die Gründerin des Vereins, Kirsten Kuhnert, hat sich nach ihrem Rücktritt aus dem Vorstand des Vereins im Jahr 2020 als bezahlte Programmdirektorin des Zentrums etabliert, was viele Kritiker als Interessenkonflikt sehen.

Ehemalige Unterstützer distanzieren sich

Die öffentliche Kritik hat auch prominente Unterstützer von »dolphin aid« zum Umdenken gebracht. Bisherige Botschafter wie der Schauspieler #Ralf #Moeller und Entertainer #Howard #Carpendale haben sich von dem Verein distanziert. »Freunde von mir haben mich auf die fragwürdigen Praktiken aufmerksam gemacht, und ich konnte dies nicht länger unterstützen«, äußerte sich Moeller öffentlich zu seinem Austritt.

Bereits im Jahr 2017 veröffentlichte der Düsseldorfer Express einen kritischen Bericht über die Gala Veranstaltungen, bei denen jährlich große Summen an Spenden gesammelt wurden. Die Mutter eines betroffenen Kindes, die sich in dem Bericht äußerte, beklagte, dass die #Therapie nicht den gewünschten Effekt hatte und sie trotz Spendensammlungen fast 10.000 Euro selbst tragen musste.

WDR deckt fragwürdige Praktiken des Delfintherapie Vermittlers »dolphin aid« auf (2017)

In einem kritischen Fernsehbericht hat der WDR bereits 2005 auf die problematischen Hintergründe des Vereins »dolphin aid« aufmerksam gemacht, der Delfintherapien für kranke Kinder vermittelt. Der Bericht beleuchtete unter anderem Aussagen betroffener Eltern, die bemängelten, dass die Angebote von »dolphin aid« zu teuer seien und keine ausreichende finanzielle Unterstützung für die Therapie erhalten wurde. Einige Eltern gaben an, die Dienstleistungen des Vereins deshalb nicht mehr in Anspruch nehmen zu wollen.

Besonders im Fokus stand die finanzielle Transparenz des Vereins. Die Stiftung »Kids Care«, die den Verein anfangs mit mehreren Millionen Euro unterstützte, zog sich von »dolphin aid« zurück, nachdem die Übermittlung von Zahlen nicht ordnungsgemäß erfolgte und Pläne kritisiert wurden, den entgeltlichen Geschäftsführer Kay Evers, Onkel der Gründerin Kirsten Kuhnert, zu beschäftigen. Bereits 2004 beliefen sich die Personalkosten von »dolphin aid« auf mehr als 230.000 Euro. Zudem wurden Reisen des Vorstands zweckgebunden mit mehr als 32.000 Euro aus Vereinsmitteln finanziert.

In dem #WDR Bericht wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass »dolphin aid« das #DZI Spendensiegel nicht erhalten habe, da der Verein sich weigerte, die notwendigen Zahlen offenzulegen. Kirsten Kuhnert verteidigte diese Entscheidung mit der Begründung, dass die damalige Gebühr von 1.550 Euro besser zur Unterstützung von Kindern eingesetzt werden solle. Angesichts der Millionen Einnahmen des Vereins war diese Begründung jedoch fragwürdig. Es wurde vermutet, dass Kuhnert persönlich von den hohen Summen profitierte, die "dolphin aid" an das CDTC Therapiezentrum auf Curaçao überwies.

Nach Ausstrahlung des WDR Beitrags erwirkte »dolphin aid« eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg. Einige Aussagen betroffener Eltern wurden durch den Gerichtsbeschluss beanstandet. Laut WDR sei der Bericht aus »juristischen Gründen« nicht mehr verfügbar. Der vollständige Beitrag wurde jedoch dem WDSF (#Walschutz  und #Delfinschutz Forum) von Eltern zur Verfügung gestellt und im Rahmen einer Klage gegen das WDSF vor dem #Landgericht #Köln eingereicht. Die Klage von »dolphin aid« gegen das WDSF wurde in allen wesentlichen Punkten abgewiesen.

Jörn Kriebel, Gründer von »Save the Ocean«

2019 wurde der WDR Bericht erneut von der Privatinitiative »Save the Ocean« und ihrem Gründer Jörn Kriebel thematisiert. Kriebel hatte den Bericht auf dem YouTube Kanal der Initiative hochgeladen, was »dolphin aid« dazu veranlasste, Jörn Kriebel sofort aufzufordern, das Video zu löschen. Andernfalls drohte man mit einer Anzeige.

Am heutigen Tag äußerte sich Kriebel erneut zu dem Vorfall. Er erklärte, stets im Interesse des Umweltschutzes und der Transparenz gehandelt zu haben. Laut Kriebel gebe es möglicherweise weitere »negative Hintergründe« im Zusammenhang mit »dolphin aid (»Delfine therapieren Menschen«), die bisher nicht öffentlich bekannt seien. Welche Informationen dies genau betreffen könnte, ließ er jedoch offen.

In seiner heutigen Stellungnahme gab Kriebel außerdem an, bereit zu sein, gegen »dolphin aid« (»Delfine therapieren Menschen«) vorzugehen, um seiner Meinung nach unethische Praktiken der Organisation ans Licht zu bringen. Er habe »2 bis 3 Ideen«, wie dies geschehen könnte, wolle jedoch keine weiteren Details nennen, um »dolphin aid (»Delfine therapieren Menschen«) nicht zu früh zu warnen.

Auf der Facebook Seite von »Delfine therapieren Menschen« sei es laut Kriebel nahezu unmöglich, kritische Kommentare zu hinterlassen, da diese sofort blockiert würden. Nutzern sei es jedoch weiterhin möglich, subtile Zeichen, wie beispielsweise negative Smileys, in den Kommentarbereichen der Beiträge der Organisation zu hinterlassen.

Der Streit zwischen »Save the Ocean« und »dolphin aid« (»Delfine therapieren Menschen«) geht weiter und scheint sich weiter zuzuspitzen. Kriebel betont, dass er weiterhin alle rechtlichen und medialen Mittel nutzen werde, um die Öffentlichkeit über den Vorfall zu informieren und für mehr Transparenz im Umgang mit der Delfintherapie einzutreten.

#COVID 19 und der Rückgang der Nachfrage

Während der COVID 19 #Pandemie hat sich die Teilnahme an Delfintherapien weiter erschwert. Die hohen Reise und Hygieneauflagen auf Curacao, wo sich das Therapiezentrum befindet, haben viele potenzielle Teilnehmer abgeschreckt. Auch Tierschutzorganisationen wie das WDSF nutzen diese Gelegenheit, um erneut darauf hinzuweisen, dass die Delfintherapie keine nachgewiesenen Heilungserfolge bringt und stattdessen die Delfine in ihren Lagunen leidvolle Bedingungen ertragen müssen.

Fazit

Der Verein »delfine therapieren menschen« (ehemals »dolphin aid«) bleibt weiterhin Gegenstand intensiver Debatten. Während die Organisation auf emotionale Heilungsversprechen setzt, bleibt die wissenschaftliche Grundlage der Delfintherapie mehr als fraglich. Zusätzlich sorgt die Intransparenz in der Mittelverwendung und die fragwürdige Haltung der Delfine für anhaltende Kritik seitens Tierschutzorganisationen und Experten. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Verein unter diesen belastenden Vorwürfen weiter entwickeln wird, doch eines ist klar: Der Ruf von »dolphin aid« ist erheblich beschädigt.

»Wenn das Meer stirbt – stirbt der Mensch. Bitte kaufen Sie keine Tickets für Delfinarien. So unterstützen Sie nur das Delfinarium, aber nicht die Tiere.«

Bericht von Jörn Kriebel, Gründer der Privat Initiative »Save the Ocean«

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