Der Fahrer Dummy wird beim Crash mit ungesicherten Reifen im Kofferraum schwer verletzt. Foto: Uwe Rattay, ADAC, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Ungesicherte Reifen werden zum gefährlichen Geschoss
München, 6. Oktober 2024
Wer seine Reifen nicht selbst wechselt, sondern sie dafür in die #Werkstatt bringt, sollte streng darauf achten, dass sie gut im Wagen gesichert sind. #Crashversuche des ADAC haben gezeigt, dass ungesicherte Reifen bei einem Unfall mit bereits 50 Kilometern pro Stunde zum gefährlichen Geschoss werden können.
Ein bekanntes Bild
Weil der #Kofferraum vieler Autos nicht alle 4 Reifen fasst, wird kurzerhand die Rückbank umgeklappt und die Reifen auf die nun vergrößerte Ladefläche gelegt ein fataler Fehler. Denn bei einem Crash Test des ADAC mit einem #Golf V Modell, das mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde gegen ein Hindernis prallte, schlugen die schweren Reifen in die Vordersitze ein, rissen die Kopfstütze ab und flogen über den Kopf des Fahrers Richtung Frontscheibe. Bereits bei dieser vergleichsweise geringen Geschwindigkeit wirken bei einem Unfall enorme Kräfte: Bei einem Aufprall vervielfacht sich das Gewicht der Reifen kurzzeitig um das 30 bis 50 fache ein rund 15 Kilo schwerer Reifen fliegt dann mit etwa 600 Kilo Gewicht durch das Fahrzeug. Das kann zu enormen Verletzungen führen. Schon die Brems und Ausweichmanöver, die der ADAC mit ungesicherten Reifen fuhr, zeigten ein gefährliches Verrutschen der Ladung.
Was effektiv hilft
Zurrgurte oder besser noch ein spezielles Ladungssicherungsnetz zum Transportieren von Autoreifen im Kofferraum. Die entsprechenden Versuche stellten die ADAC Tester einigermaßen zufrieden. Dazu wird ein Sicherungs bzw. Zurrgurt (Norm EN 12195) durch die Naben der nebeneinander aufgestellten Reifen gefädelt, die Enden jeweils an einer Öse im Kofferraumboden fixiert und straff gespannt. Das Gepäcknetz erfüllt die Anforderungen sogar noch etwas besser: Es umfasst die aufgestellten Reifen vollständig von außen und wird nicht nur an 2, sondern 4 Zurrösen am Kofferraumboden verankert.
Die Lehne der Rücksitzbank kann bei beiden Sicherungsarten hochgeklappt bleiben und wird zusätzlich stabilisiert, indem die Drei Punkt Gurte der hinteren Sitzplätze über Kreuz in die gegenüberliegenden Gurtschlösser gesteckt werden. Dies bietet vermehrten Schutz bei einer scharfen Bremsung oder gar einer Kollision. Weil aber auch hier starke Kräfte wirken und sich die Lehne in den Crashversuchen deutlich verformte, sollten beim Reifentransport keine Passagiere auf der Rückbank mitfahren. Finden nicht 4 vier Reifen im Kofferraum Platz, wird einer in den Fußraum zwischen Rückbank und Rücklehne des Beifahrers (den #Sitz möglichst weit nach hinten fahren) geklemmt.
Fazit
Reifen ungesichert im Laderaum eines Autos zu transportieren ist hochgefährlich. Mit einfachen Mitteln Zurrgurt oder Gepäcknetz bleiben die Reifen auch in brenzligen Situationen im Kofferraum fixiert. Die Rückenlehne zusätzlich stabilisieren, evtl. den vierten Reifen einklemmen. Letztlich gibt es die Möglichkeit, die Reifen einzulagern und so den Transport ganz zu vermeiden.
Übrigens
Wer mit ungesicherter Ladung erwischt wird, muss mit einem Bußgeld bis zu 200 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei einem Crash mit Verletzungen, schlimmstenfalls sogar mit Todesfolge, drohen im Extremfall Strafen wegen fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung.
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