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Kulturgüterbahnhof (KGB) Langenberg: »Shitney Beers«, 15. Februar 2025
Was ist Pop? This. Am Palast der Popgeschichte kann man mitschreiben oder sich kurz an ihn anlehnen. »Shitney Beers« nimmt eine Leiter und klettert. Über die Statuen der Popheiligen #Britney, #Cher und #Peaches, über die leeren Bierflaschen aus ganz Hamburg. Ganz oben wird sorgsam das Album abgelegt. Schwach sein, Stark sein, Scheitern und Progression.
Achtung Leute, this is Pop. Live im #KGB am 15. Februar 2024! Tickets gibt es online, im KGB oder im #Sound #Store #Wiedenbrück (@plattenpalette). Wir freuen uns auf den tollen Abend!
Über die Band
»I hit the road and the road hit back « ist das 2. Album von »Shitney Beers«. Es ist in der bekannten Stadt Hamburg entstanden. Ich war auch schon mal in Hamburg. Das erste Album von »Shitney«, »Welcome To #Miami«, wurde 2021 bei »Zeitstrafe« veröffentlicht, davor gab es 4 EPs in Eigenarbeit. Seitdem stand Shitney auf vielen und unterschiedlichen Bühnen, spielte Soloshows mit Gitarre, Kapodaster und Effektpedal und Supportshows mit unter anderem »Swutscher«, »We Were Promised Jetpacks«, »Thees Uhlmann«, »Muff Potter« und »Die Nerven«.
This ist Pop
In den 12 Songs des Albums geht es viel um das Scheitern. Dass man weniger scheitert, ist an sich aber ein Anliegen von Shitney. Deswegen beginnt das Album mit einem Disclaimer, dem Advice Song. 3 Hinweise, 3 Gesetze. Lenni Kutzki, die das Artwork der Platte macht, illustriert den Song mit der Richterin Barbara Salesch. Die ist wieder zurück im Fernsehen, also Achtung: Wer »Shitneys« Ratschläge nicht befolgt, kommt hinter Gitter, so will es das Strafgesetzbuch. Alle scheitern. Vor allem Götter und das dann meistens gewaltig. In Callisto entschuldigt sich die Göttin Artemis bei der Nymphe Callisto. Diese wurde von ihr »gevictim blamed«, danach in eine Bärin verwandelt und zum Sternenbild des Großen Bären »metamorphosed. »Callisto« ist ein Redemption Song.
Auf dem Weg zu einem Konzert von »Shitney Beers« weisen die Sterne des Großen Bären einem dafür hell und dankend den Weg. Im Pop werden Queens gekrönt, die sich den Thron ohne Waffengewalt und Stammbaum verdienen und dafür im Tod ihre Krone behalten dürfen. Der Song Pop Queen ist ein Duett mit Elena Steri und ein Hit. Es ist ein sexy Song, einmal weil nach Consent gefragt wird und weil er generell sexy ist. Shitney singt über vermeintlich menschliche Schwächen. Haben Tiere tierische Schwächen? Über Scham und Selbstmitleid, darüber im »Friend sein« zu versagen und über Laktose Intoleranz. Und das in sehr traurig, was wiederum sehr lustig ist. Darüber, dass es manchmal gut ist, allein zu sein, über Apathie und wie gut Peaches’ Tipp mit dem »fuck the pain away« klappt. Bei den Vogelstimmen, die im Song Blue mitsingen, denkt man: wow, warum so aggressiv, Vögel? So intim ist Shitneys Stimme, so minimalistisch instrumentiert der Song. An anderer Stelle gibt es schnell zum Punkt kommenden Refrain Solo Refrain Solo Refrain Solo Grunge Punk (Hun So Low). So ein Poppalast ist riesig. Da ist es cool, beim Klettern Leute zu haben, die eine Räuberleiter machen. Auf »This is Pop« unter anderem in Form von nuancenreich eingesetzten Zweitstimmen, Percussion, Cello, Keyboard, Bouzuki oder Bass. Und eben Vogeltiere, die aggressiven Dinger.
Ehrliche Musik von ehrlichen Typen mit ihren ehrlichen Gitarren und besonders ehrlichen Geschichten. Was wäre, wenn es eine Version davon gibt, die sich ehrlich, also diesmal wirklich ehrlich, gut und liebevoll und weltgewandt und mit einer klugen Distanz zu sich selber anfühlt? Ich habe ehrliche Ohren: »This is it, this is Shitney Beers. This is pop.«
Samstag, 15. Februar 2025, 20 Uhr, Kulturgüterbahnhof (KGB), Bahnhofstraße 14, 33449 Langenberg