Ein Blick in fremde Töpfe: (von links) Marianne Bartnik, (von rechts) Panagiotis Varlangas, Frank Mertens und die Teilnehmerinnen freuen sich, dass auch bei der diesjährigen Europäische Kulturwoche wieder ein Kochkurs stattfindet., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
In fremde Töpfe schauen
Gütersloh (gpr). Von Schopska über Tarator bis hin zu Baniza – für deutsche Ohren und Gaumen klingen diese Gerichte meist völlig fremd. Dabei handelt es sich hierbei um traditionelle Speisen, die in Bulgarien auf einem gut gedeckten Tisch keineswegs fehlen dürfen. Daher kamen im Rahmen der diesjährigen Europäischen Kulturwoche unter der Leitung von Marianne Bartnik von der Gleichstellungsstelle der Stadt Gütersloh kürzlich zwölf bulgarische und deutsche Frauen zusammen, um in der Küche der Volkshochschule Bulgarien kulinarisch kennen zu lernen. Auch Panagiotis Varlangas, Vorsitzender des Integrationsrates, Integrationsbeauftragter Frank Mertens, und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Inge Trame, ließen es sich nicht nehmen, bei dem internationalen Kochclub vorbei und in den ein oder anderen Topf hinein zu schauen.
»Ich habe eigentlich bei Herrn Mertens angerufen, um mich nach einem Deutschkurs für meine Mutter zu erkundigen. Daraufhin hat er, als er erfuhr, dass ich aus Bulgarien komme, direkt gefragt, ob ich diesen Abend leiten möchte, « erzählt Liliana Junghölter die kuriose Geschichte, die sie zur kulinarischen Chefin des diesjährigen Kochkurses machte. Mit der Unterstützung ihrer Mutter Valanka Gaigorova hat die gebürtige Bulgarin sechs verschiedene, typisch bulgarische Rezepte für ein köstliches Abendessen zusammengestellt. »Das ist eine Premiere heute für mich und ich bin richtig aufgeregt«, freut sich Junghölter über ihre ersten Erfahrungen als Kursleiterin. Und um den Gästen schon vor dem Kochen Lust auf die bulgarische Küche zu machen, hat Liliana Junghölter eine klassische Pita, ein Hefebrot mit verschiedenen Gewürzen zum Verfeinern, mitgebracht. Neugierig probierten die Teilnehmerinnen und die Gäste der Stadt Gütersloh das Brot und waren sich alle einig: Das Brot schmeckt hervorragend und macht Lust auf mehr.
»Mein neunjähriger Sohn hat mich vorher gefragt, was wir heute kochen würden, und ich hatte absolut keine Idee«, erklärte Brit Schöbe, die schon an vielen Kochkursen teilgenommen aber bei der bulgarischen Küche keine Vorerfahrung hatte. Und auch für viele andere Teilnehmerinnen waren die bulgarischen Rezepte gänzliches Neuland. Anders war es bei Gyurka Lalova. Die gebürtige Bulgarin hat über das Internet von dem Kochkurs erfahren und sich kurzerhand auch angemeldet: »Ich war überrascht, dass es eine bulgarische Woche gibt und hatte einfach Lust neue Leute kennen zu lernen.« Die Freude am Kochen und die Lust auf einen geselligen Abend – das war auch den anderen Teilnehmerinnen wichtig. »Der Kochkurs ist für mich eine Auszeit vom Alltag und erweitert auch den Horizont. Denn zur Kultur eines Landes gehört ja immer auch die Esskultur, « weiß Brit Schöbe den bulgarischen Kochkurs zu schätzen.
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