SPD-Bundestagsabgeordnete Elvan Korkmaz (Zweite von links) kam in der Geschäftsstelle der Caritas Gütersloh mit Vorstand Volker Brüggenjürgen, Esther Hartmann (Zweite von rechts, Koordinatorin für Caritas im Dekanat) und Caritas-Ehrenamtskoordinatorin Marlies Trötzer zusammen., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Das Ziel: Weltbester Kreis in Integration werden!
Der Caritasverband ist eine der wichtigsten Säulen der sozialen Arbeit im Kreis Gütersloh. Dieses Zeichen hatte die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Elvan Korkmaz bereits vor Monaten durch ihren Besuch in der Beratungsstelle für Familien mit Werkverträgen in der Fleischindustrie gesetzt. Bei einem zweiten Arbeitstreffen in der Caritas-Geschäftsstelle Gütersloh ließ sich Elvan Korkmaz von Vorstand Volker Brüggenjürgen und seinem Team über weitere soziale Aufgabenfelder unterrichten. Dabei ging es unter anderem um die Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfen in Rietberg.
In Rietberg fungiert die Caritas als Schnittstelle zwischen den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern und den Mitarbeitern in der Stadtverwaltung. Caritas-Ehrenamtskoordinatorin Marlies Trötzer leugnete nicht, dass es auch in Rietberg Probleme und Herausforderungen bei der Betreuung von Flüchtlingen gebe. Es fehle an Wohnraum, bei manchen Geflüchteten mache sich Frust breit, da sie sich »etwas aufbauen« wollten, aber nicht arbeiten dürften. Auch die sprachliche Hürde sei für manche sehr hoch. »Aber prinzipiell werden die Flüchtlinge gut angenommen und es gibt eine große Hilfsbereitschaft«, betonte Marlies Trötzer.
Die massive Kritik an der Aufnahme von Flüchtlingen – etwa von Seiten der AfD – richte sich auch gegen die Arbeit der Ehrenamtlichen vor Ort, betonte Vorstand Brüggenjürgen. Mit Hinweis auf den Streit der Unionsparteien zur Flüchtlingspoltik betonte er: Soziale Organisationen seien fast schon müde, immer wieder an die zentralen Werte unserer Gesellschaft zu erinnern. Zu diesen Werten gehöre es nun mal, Menschen in Not zu helfen. »Wir müssen den Mut haben, Grundregeln einzufordern von denen, die zu uns kommen. Aber auch von denen, die hier geboren sind.«
Mehr als 5000 Werkvertragsarbeitsplätze in der Fleischindustrie gibt es derzeit im Kreis Gütersloh. Dies führt zu einer kontinuierlichen Armutsmigration aus Südosteuropa .Hinzu kommen die aus Krisengebieten Geflüchteten. Dies bleibe nicht ohne Auswirkungen. »Wir sind an einem Punkt, an dem die Bevölkerung immer weniger akzeptiert, wie sich ihr Umfeld verändert«, sagte Volker Brüggenjürgen. Er schilderte gegenüber Elvan Korkmaz seine Vision von einer langfristigen Integrationsbegleitung. Ziel sei ein gutes Miteinander ohne Parallelgesellschaften«. Und das gehe nur über Bildung. »Warum kann der weltbeste Kreis in Wirtschaft nicht auch der weltbeste Kreis in Integration werden?« fragte Brüggenjürgen.
Elvan Korkmaz bedauerte, dass die Auseinandersetzung, die sich die Union in den vergangenen Wochen auf Bundesebene geliefert habe, für die Arbeit vor Ort »nichts Gutes« bewirkt hätte. Noch einmal sprach sie sich für ein Einwanderungsgesetz aus, das ihre Partei auf den Weg bringen werde. Der Entwurf sieht vor, Fluchtursachen zu bekämpfen und eine bessere Integration zu fördern.
Caritas-Vorstand Volker Brüggenjürgen und Elvan Korkmaz vereinbarten einen regelmäßigen Austausch. Sozialpolitikerin Korkmaz unterstrich, wie wichtig die Informationen der Caritas als Verband der Wohlfahrtspflege für ihre Arbeit in Berlin sei: »Es ist absolut hilfreich für mich, so etwas aus erster Hand zu erfahren.« Auch sagte die stellvertretende Landrätin zu, die Anliegen der Caritas mit in die SPD-Kreistagsfraktion zu nehmen.
Weitergehende Informationen unter www.caritas-guetersloh.de