Gütersloh (kgp). Der Verlauf einer Geburt ist nicht immer vorhersehbar. Während der Geburt können Komplikationen auftreten, bei denen richtig gehandelt werden muss. Die Behandlung ist von der jeweiligen Situation abhängig. Mit Hilfe des Vereins der Freunde und Förderer des Klinikum Gütersloh wurde jetzt ein Geburtssimulator für die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe angeschafft. Ärzte und Hebammen können mit dem Simulator Notfallsituationen trainieren, sodass sie im Ernstfall optimal vorbereitet sind.
In der Mitgliederversammlung des Fördervereins in 2019 wurde die Anschaffung eines Geburtssimulators für rund 5.800 Euro einstimmig beschlossen. »Mit dem Geburtssimulator können wesentliche Handgriffe, Techniken und komplexe Handlungsabläufe ohne Zeitdruck und wiederholt geübt werden, damit im tatsächlichen Notfall richtig reagiert werden kann«, erläutert Maria Unger, Vorsitzende des Fördervereins, die Investition. »Notfälle im Kreißsaal, wie zum Beispiel die Entbindung eines Kindes aus Steißlage oder mit einer Schulterdystokie, kommen seltener vor und ohne Übung kann somit keine Routine entstehen«, ergänzt Dr. Joachim Hulde, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde a.D. und Mitglied im erweiterten Vorstand des Fördervereins. »Es ist toll, dass der Simulator vom Förderverein gespendet wurde. Das Training gibt uns Sicherheit für den Alltag im Kreißsaal«, betont Dr. Wencke Ruhwedel, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Der Geburtssimulator dient nicht ausschließlich zum Üben für geburtshilfliche Notfallsituationen. »Gerade junge Assistenzärzte und Hebammen können hiermit auch den Normalfall üben«, so Dr. Wencke Ruhwedel.
Der Geburtssimulator besteht aus einem Modell eines weiblichen Unterkörpers mit einem abgedeckten Bauchraum. Des Weiteren verfügt dieser über eine voll gelenkige Babypuppe mit Nabelschnur und Plazenta sowie austauschbare Einsätze, die eine unterschiedlich weite Öffnung des Muttermundes simulieren können. So können die verschiedenen Stadien während einer Geburt dargestellt werden. »Wir haben mit dem Geburtssimulator bereits verschiedene Situationen durchgespielt und dabei nicht nur die notwendigen Handgriffe, sondern auch die Kommunikation im Team trainiert. In den meisten Fällen wird ein Protokoll geführt, sodass die Übung im Anschluss mit dem gesamten Team besprochen werden kann«, erklärt Mareen Günner, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. »Wir können von dem Geburtssimulator und den damit verbundenen Praxisübungen nur profitieren«, ergänzt Hebamme Susanne Wolf-Saupe.
»Verein der Freunde und Förderer des Klinikum Gütersloh«
Der Verein der Freunde und Förderer des Klinikum Gütersloh hat es sich zum Ziel gesetzt, Anschaffungen und Maßnahmen im Klinikum Gütersloh zu fördern, die über das Krankenhausbudget hinausgehen. Dazu kann zum Beispiel die Beschaffung von Geräten zur Diagnostik und Therapie von Patienten des Klinikums oder von Hilfsmitteln zur Erleichterung der Pflegearbeit zählen. Auch Maßnahmen, die die fachliche Qualifikation von Ärzten, Pflegekräften und sonstigen an der Betreuung der Patienten beteiligten Mitarbeitern fördern, werden finanziell unterstützt. Außerdem können bauliche Maßnahmen zur Gestaltung von patientennahen Bereichen sowie nicht oder nicht-ausreichend refinanzierte sonstige Angebote für Patienten und Mitarbeiter des Klinikums gefördert werden. Der geschäftsführende Vorstand des Vereins ist mit Maria Unger (ehemalige Gütersloher Bürgermeisterin; Vorsitzende), Dr. Siegfried Luther (ehemaliger Finanzvorstand der Bertelsmann AG; stellvertretender Vorsitzender) und Kay Klingsieck (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gütersloh-Rietberg; Schatzmeister) besetzt. Dem erweiterten Vorstand gehören Annette Kornblum, Hans-Dieter Hucke sowie die beiden pensionierten Chefärzte Dr. Joachim Hulde und Prof. Dr. Heinrich Ditter an.
»Jede Person, aber auch Firmen können sich im Förderverein mit einer Mitgliedschaft oder einer Spende für das Klinikum Gütersloh engagieren«, wirbt Vorsitzende Maria Unger. »Der Mindestbeitrag für die Mitgliedschaft liegt bei 30 Euro pro Jahr, doch auch eine höhere Zuwendung ist möglich.«
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.klinikum-guetersloh.de/foerderverein
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