Widmete sich als Redner beim Aschermittwochstreffen von »Arbeitgeber GT« vor allem der dualen Ausbildung: Der Landtagsabgeordnete Raphael Tigges., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Raphael Tigges MdL spricht bei »Arbeitgeber GT«
Der Landtagsabgeordnete Raphael Tigges hat beim Aschermittwochstreffen des Zusammenschlusses »Arbeitgeber GT« den Impulsvortrag gehalten. Im Mittelpunkt seiner Rede stand das Ausbildungssystem und die Frage, wie Unternehmen junge Fachkräfte gewinnen können.
»Unser duales Ausbildungssystem ist ein enormer Standortfaktor im internationalen Wettbewerb, den es unbedingt zu stärken gilt«, erklärte Tigges. Das System biete Unternehmen den besonderen Vorteil, Fachpersonal nicht nur direkt nach der Ausbildung zu übernehmen, sondern selbst für die im Unternehmen spezifischen Tätigkeiten auszubilden. Mit Sorge blickte Tigges auf die Tendenz, dass junge Leute eher in ein Studium gehen, als sich für eine Ausbildung zu entscheiden. »Laut Bundesagentur für Arbeit gab es im Berichtsjahr 2018/19 im Kreis Gütersloh noch 1.511 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung. Für das aktuelle Berichtsjahr 2019/2020 sind es nur noch 1.144«, erläuterte Tigges.
Der Landtagsabgeordnete schlug verschiedene Maßnahmen vor, wie Ausbildungen für junge Menschen wieder attraktiver gemacht werden können. »Da die entscheidende Phase der Berufsorientierung in der Schule beginnt, müssen wir die praktischen Fächer, wie den MINT-Bereich, deutlich stärken«, so Tigges. Des Weiteren setzt er auf Praktika während der Schulzeit sowie auf Imagekampagnen, Elterninformationen und eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Schließlich sollten auch die Unternehmen bei ihren Stellenausschreibungen kritisch hinterfragen, welche Schülerzielgruppe sie ansprechen möchten.
Anschließend erläuterte Tigges, was die Landesregierung bereits zur Stärkung der Ausbildung unternommen hat. Der Koalitionsvertrag spreche sich deutlich für eine Stärkung der dualen Ausbildung in NRW aus. Unter Führung des Schulministeriums sei im letzten Jahr eine entsprechende Agenda initiiert worden. Sie umfasst fünf Handlungsfelder, darunter die Themen Digitalisierung, Fachkräftesicherung sowie die Lehrerausbildung für Berufsschulen. »Die Landesregierung hat im vergangenen Jahr im Rahmen des ›Modernisierungspaktes berufliche Bildung‹ eine Investitionsoffensive beschlossen und dabei die jährlichen Fördermittel auf acht Millionen Euro verdoppelt«, sagte Tigges. Beim Thema Mobilität von Auszubildenden führte er an, dass viel Geld in den Ausbau des ÖPNV gesteckt werde und knapp fünf Millionen Euro auf die Einführung des Azubi-Tickets verwendet worden sind. Ein weiterer Baustein ist die Einführung des Rollerführerscheins ab 15 Jahren.
Im anschließenden Gesprächen konnte Tigges auch gute Anregungen mitnehmen, etwa den Hinweis, dass man gezielter auf Studienabbrecher zugehen müsse um diese für eine Ausbildung in einem Unternehmen zu gewinnen.