Das Projekt-Team »3D-inklusiv« freut sich: Emre Juzirow, Carolin Reckmeyer, Jan-Lukas Fliege, Heiner Strothsteffen, Lukas Koska., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Berufliche Bildung erneut ausgezeichnet
Die Berufliche Bildung vom Wertkreis Gütersloh freut sich nach dem dritten Inklusionspreis 2020 bereits über die zweite Auszeichnung für eines Ihrer Digitalisierungsprojekte, die Menschen mit Behinderung mit innovativen Methoden und Techniken mehr Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen sollen.
Im Rahmen der Werkstätten:Messe 2021 ging am 14. April der zweite Platz in der Kategorie »exzellent:bildung« an das Wertkreis-Projekt »3D inklusiv«.
Die »Werkstätten:Messe« wird jedes Jahr von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAGWfbm) in der Messe Nürnberg ausgerichtet. Aufgrund der Pandemie fand die Messe 2021 erstmals virtuell statt. Sie ist die zentrale Austausch- und Informationsplattform zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Deutschland.
Im Mai 2019 startete die Berufliche Bildung der Wertkreis Gütersloh gGmbH in den Bereichen CAD (Computer Aided Design) und 3D- Druck mit dem Qualifizierungskonzept „3D inklusiv“. Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen erlangen hier Kenntnisse in der Entwicklung, Konstruktion und additiven Fertigung von Baugruppen. Dabei erhalten sie auch Zugang zu modernsten Technologien und können ihre beruflichen Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem höchst innovativen Lernsetting trainieren und ausbauen. Die technische Ausstattung wird dabei in Teilen von den Teilnehmenden direkt mit entwickelt und gefertigt. Heiner Strothsteffen, Bildungsbegleiter des Projekts, ergänzt dazu: „Das geht im Übrigen ziemlich schnell, denn nach dem Erlernen der Grundlagen des technischen Zeichnens und des Umgangs mit der 3D-CAD-Software, können die Teilnehmenden bereits nach kurzer Zeit Hilfsmittel für sich und andere konstruieren und drucken.“
Dabei können dann auch kreative und innovative Ideen direkt umgesetzt werden. „Eine solche beteiligende Ideenfindung und Entwicklung weckt hier häufig ungeahnte Potenziale bei den Lernenden und ist für sie auch total motivierend,“ spricht Bildungsleiter Ulrich Rötgers über seine Erfahrungen. „Durch die Entwicklung und Fertigung eigener Hilfsmittel gewinnt das Lernen deutlich an Individualität und stärkt das Selbstbewusstsein!“
Anfragen und Anforderungen aus dem eigenen Unternehmen, aber auch von Firmen des ersten Arbeitsmarktes sind die „Übungsaufgaben“ für die Teilnehmenden. Konstruiert werden z.B. Hilfsmittel, Arbeitstische oder auch Schaltschränke. Seit Herbst vergangenen Jahres trainieren die Teilnehmenden mit Qualifizierungsaufgaben von Firmen aus dem Bereich Konstruktion und der Umwandlung von 2D in 3D-Zeichnungen. Der Einsatz modernster Technologien - wie unter anderem 3D-Drucker und industrieübliche 3D-CAD-Systeme - lassen eine moderne arbeitsmarktrelevante und arbeitsmarktnahe Qualifizierung entstehen und erhöhen die Chancen auf einen Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt.
Diese innovative Form beruflicher Bildung für Menschen mit Behinderung wurde jetzt mit dem Preis „exzellent:bildung“ ausgezeichnet.
Darüber freuen sich alle Beteiligten mit und ohne Behinderung natürlich sehr, denn: „Es zeigt, dass es wichtig und richtig für uns ist, diesen Weg der Innovation bei wertkreis Gütersloh weiterzugehen,“ betont Ulrich Rötgers.