Kreis Gütersloh baut seine Dezernatsstruktur um – für die nächste Krise noch besser gerüstet sein
Der Kreis Gütersloh ordnet seine Dezernatsstruktur neu und reagiert damit auf Erkenntnisse der seit über einem Jahr andauernden Pandemie. „Wir müssen uns für die nächste Krise noch besser aufstellen“, betont Landrat Sven-Georg Adenauer. In Sachen Infrastruktur hat der Kreis Gütersloh bereits mit dem Beschluss, in Verl-Sürenheide ein Bevölkerungsschutzzentrum zu errichten, reagiert. Verwaltungsseitig werden jetzt Strukturen geschaffen, in die die Erkenntnisse aus 15 Monaten Coronakrise, aus dem parallelen Ausbruch der Geflügelpest und die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) sowie frühere Krisen einfließen. „Wir haben alle gemeinsam hervorragende Arbeit in den vergangenen Monaten geleistet, aber besser kann man immer werden“, meint Adenauer. Mit Blick auf die Zukunft meint der Landrat: „Wir werden uns künftig auch verstärkt mit Klimafolgenanpassungen beschäftigen müssen, wir werden es vermehrt mit Hitze, Dürre und vermehrten Unwettern zu tun haben.“ Daher soll unter anderem das bisherige Dezernat 2 entzerrt werden. Die drei Abteilungen Gesundheit, Ordnung und Bevölkerungsschutz werden einem neuen Dezernat 6 zugeordnet.
„Im Dezernat 2 sind zu viele krisenrelevante Abteilungen zusammengefasst gewesen“, erklärt Adenauer. Eine Analyse der Medienanfragen vor einigen Jahren hatte beispielsweise ergeben, dass rund 60 Prozent aller Medienanfragen auf dieses Dezernat zuliefen, auf die restlichen vier Dezernate entfielen in unterschiedlicher Verteilung 40 Prozent. Zum Dezernat gehörten: Ordnung (unter anderem Ausländerbehörde) Straßenverkehr (unter anderem Geschwindigkeitsüberwachung), Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung (unter anderem Schlachttieruntersuchung, Lebensmittelsicherheit, Tierseuchen wie Geflügelpest und Afrikanische Schweinepest), Gesundheit (unter anderem Bekämpfung der Corona-Pandemie), Recht und Kommunalaufsicht und die neu geschaffene Abteilung Bevölkerungsschutz (früher Teil der Abteilung Ordnung). Adenauer: „Praktisch jede Krise – von der gescheiterten Abschiebung über die Schweinegrippe und die EHEC-Krise bis zur Coronapandemie – fiel schwerpunktmäßig in die Zuständigkeit dieses Dezernats.“
Im Dezernat 2 verbleiben die drei Abteilungen Straßenverkehr, Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung und Recht und Kommunalaufsicht. Leiter dieses Dezernats ist und bleibt Thomas Kuhlbusch. Die Leitung des neuen Dezernats 6 wird extern ausgeschrieben. In diesem Dezernat wird auch die Funktion des Krisenstabsleiters beim Dezernenten mitangesiedelt, auch einer seiner beiden Stellvertreter gehört dann zum Dezernat 6.