Berlin (ots) Seit einem Jahr hilft »weitklick – das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung« Lehrkräften dabei, das Thema Desinformation nachhaltig in den Unterricht zu integrieren und die eigenen Kompetenzen im Umgang mit Falschinformationen und Verschwörungsideologien auszubauen.
Das kostenlose Blended-Learning-Fortbildungsprogramm bietet Lehrenden an allgemeinbildenden, weiterführenden Schulen und in der Berufsbildung zwölf Online-Lernmodule, 36 Videos und rund 50 kostenlose Download-Materialien mit praxisnahen Beispielen, Arbeitsblättern und Projektideen zu Themen der Medienbildung, Meinungsbildung und den Wirkungsweisen von Desinformation. Diese wurden im letzten Jahr bereits über 20.000 Mal abgerufen.
Bei insgesamt 26 Veranstaltungen, wie z.B. Lehrkräfte-Fortbildungen, Webinaren, Online-Sessions und Workshops erhielten rund 650 Teilnehmenden außerdem spannende Einblicke in die Arbeit von namhaften Gastdozentinnen und -dozenten, wie zum Beispiel Katharina Nocun oder Mirko Drotschmann (Mr. Wissen2Go).
Prof. Dr. Gesine Schwan, Schirmherrin von weitklick:
"Als Schirmherrin freue ich mich besonders, dass weitklick im ersten Jahr seit Projektstart so erfolgreich war. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sind Heranwachsende einer Flut von Falschnachrichten ausgesetzt. weitklick hilft hier konkret und bringt das Thema Desinformation online endlich auch auf den Stundenplan."
Für Umgang mit Desinformation im Netz sensibilisieren
Neue Medien, neue Formate und das erhöhte Tempo der Nachrichtenwelt stellen Jugendliche und junge Erwachsene stetig vor Herausforderungen. Wie aktuelle Studien zeigen, bezieht sich das sowohl auf Art und den Umfang der Nutzung journalistischer Formate[1] wie auch auf die Fähigkeit, den Wahrheitsgehalt von Nachrichten einzuschätzen[2]. Ziel von weitklick ist es daher, die Medien- und Nachrichtenkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu stärken.
Mirko Drotschmann, Journalist, YouTuber und Webinardozent bei weitklick:
"Das Netz bietet jede Menge Möglichkeiten, sich zu informieren - ist gleichzeitig aber auch Brandbeschleuniger für Falschmeldungen und gezielte Desinformation. Dafür zu sensibilisieren, sollte eine der Kernaufgaben in der Medienpädagogik sein. Denn am Ende steht nicht weniger auf dem Spiel als die Akzeptanz unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung."
Bundesweites Bildungsprogramm. Für Lehrende. Gegen Desinformation
Ein wesentlicher Baustein des Projekts sind die umfangreichen Online-Kurse zum individuellen Selbstlernen. Lehrende können sich ihre eigenen Lernpakete aus den insgesamt zwölf Online-Modulen entsprechend ihrer persönlichen Bedürfnisse zusammenstellen.
Um dieses Wissen auch praktisch in den Unterricht zu bringen, finden Lehrkräfte auf der weitklick-Website aktuell eine Sammlung an knapp 50 kostenlosen Download-Materialien - filterbar nach Themenfeld, Fächergruppen und Schulform.
Auch im kommenden Projektjahr bietet weitklick regelmäßig Webinare, Blogbeiträge, sowie individuell angepasste Fortbildungen für unterschiedliche Anbieter von Lehrkräfte-Fortbildungen deutschlandweit.
Aktuell sind Veranstaltungen in Kooperation mit Bildungseinrichtungen in sechs Bundesländern geplant, weitere sollen folgen. Für die Projektlaufzeit bis Ende Juli 2022 werden insgesamt mindestens 75 Fortbildungen für Lehrkräfte realisiert.
Über weitklick
Zielgruppe von weitklick sind Lehrende an weiterführenden sowie berufsbildenden Schulen. Das Projekt wird von der gemeinnützigen FSM durchgeführt und ist eingebunden in das bestehende Projekt "Medien in die Schule", das eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien anbietet und bereits zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer erreicht hat. Begleitet wird weitklick von einem interdisziplinären Fachbeirat mit Expertinnen und Experten aus Journalismus, Politik, Wissenschaft und Bildungspraxis. Den Vorsitz übernimmt die Journalistin und Publizistin Ferda Ataman. Die Schirmherrin von weitklick ist Prof. Dr. Gesine Schwan. Finanziert wird das auf drei Jahre angelegte Projekt von Google.org, unterstützt wird es von der Google News Initiative. Interviews mit Frau Ataman und weiteren Beiratsmitgliedern vermitteln wir gerne.
Über die FSM
Die FSM engagiert sich maßgeblich für den Jugendmedienschutz - insbesondere die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die sich alle wenden können, um jugendgefährdende Online-Inhalte zu melden. Die umfangreiche Aufklärungsarbeit und Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gehören zu den weiteren Aufgaben der FSM.
[1]
#UseTheNews. Studie zur Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener in der digitalen Medienwelt, Hans Bredow Institut, 2021, https://ots.de/ZkyKe3
[2] Quelle: Internet"? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test, Stiftung Neue Verantwortung, 2021, https://ots.de/xf1dAS
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