18 Stellen unbefristet, knapp 50 Stellen verlängerte Befristung – Kreis schafft »Task Force Pandemie«
60 befristete Stellen hatte die Politik der Kreisverwaltung im vergangenen Jahr gewährt, um die Coronapandemie zu bewältigen. 18 dieser Stellen sollen jetzt für den Stellenplan 2022 unbefristet besetzt werden, sie bilden laut Vorlage der Verwaltung die »Task Force Pandemie«. Der Gesundheitsausschuss hat in seiner Sitzung am 16. Juni 2021 zuerst über die Vorlage beraten, es folgen der Kreisausschuss am 21. Juni 2021 und abschließend der Kreistag am 28. Juni 2021. Die Politikerinnen und Politiker im Gesundheitsausschuss unter Leitung von Dr. Heinz-Josef Sökeland (CDU) stimmten – bei einer Gegenstimme – mehrheitlich für die Schaffung der Task Force Pandemie. Die Abteilung Personal hatte zusammen mit der Abteilung Gesundheit den Stellenbedarf in der Vorlage um zusätzliche 7,5 Stellen auf 67,5 erhöht. Bis auf die 18 fest einzustellenden Kolleginnen und Kollegen soll bei allen anderen die Befristung verlängert werden: 28,25 bis Jahresende 2022 und 21,25 bis zur Jahresmitte 2022, also 30. Juni 2021.
Die Personalberechnung erfolgte aus der Erfahrung von 16 Monaten Pandemiebekämpfung und vor dem Hintergrund der Empfehlung des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen, für die Kontaktpersonenverfolgung in der Coronapandemie fünf Stellen je 20.000 Einwohner bei einer durchschnittlichen Inzidenz von 20 (laut RKI) vorzuhalten – ein Wert, der über längere Zeit in den vergangenen Monaten so gut wie nie über einen längeren Zeitraum erreicht werden konnte. In Spitzenzeiten war die Pandemiebekämpfung ohnehin nur mit über diese Zahlen weit hinausgehenden Personaleinsatz zu bewältigen: Bis zu 400 Mitarbeiter wurden in den vergangenen 16 Monaten für die verschiedenen Teams der Abteilung Gesundheit eingearbeitet, zu Spitzenzeiten waren 300 von ihnen zeitgleich im Einsatz. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Abteilungen des Kreises, bis zu 40 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten, RKI-Scouts, Studierende, Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen und des Zolls sowie zeitlich befristet eingestellte Mitarbeiter von Personaldienstleistern.
Die Personalplanung hat zum Ziel, für die weitere Pandemie und künftige Krisen ein erfahrenes Kernteam zu erhalten, das die Anforderungen der Kontaktpersonenverfolgung kennt und die Arbeit in agilen Teams organisieren kann. Zudem soll es einen Unterbau geben, eine Art atmendes System, so dass man flexibel Personal einsetzen kann. Sollten künftige Krisen ohne die enorm aufwendige Kontaktpersonenverfolgung auskommen, haben die Neuen trotzdem einen »krisenfesten Job«. Die demografische Entwicklung beim Kreis Gütersloh in den nächsten Jahren ermöglicht den Neuen Arbeitsfelder in vielen Abteilungen.