Prof. Dr. Florian Stahl, Sprecher »BERD@NFDI« und Dr. Sabine Gehrlein, Co-Sprecherin »BERD@NFDI«. Foto: Katrin Glückler, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Bund und Länder investieren zweistelligen Millionenbetrag in den Aufbau einer nationalen Plattform
Bund und Länder investieren zweistelligen Millionenbetrag in den Aufbau einer nationalen Plattform zur Analyse von Big Data in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Unter der Führung der Universität Mannheim wird in den nächsten fünf Jahren eine nationale cloudbasierte Plattform für die Anwendung von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und komplexer Analyse-Verfahren im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aufgebaut und entwickelt. Diese Plattform wird es ermöglichen, neue Erkenntnisse aus großen unstrukturierten Datensätzen zu gewinnen.
Schon heute erzeugen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt Datenmengen von bisher ungeahntem Ausmaß. Die Menge dieser Daten und deren Komplexität machen eine simultane und maschinelle Analyse verschiedener Datentypen (Bild, Video, Text, Audio) notwendig. Diese Multimodalität macht den Einsatz von künstlicher Intelligenz und umfangreicher Speicher- und Rechenkapazitäten alternativlos. Aus diesem Grund haben sich Bund und Länder im Jahr 2018 darauf geeinigt, eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) aufzubauen, die Forschungsdaten vernetzen und besser nutzbar machen soll.
Um eine adäquate und zukunftsfähige Plattform als Forschungsinfrastruktur für innovative Big-Data-Vorhaben zu etablieren, hat sich unter der Führung der Universität Mannheim das Konsortium »BERD«@NFDI mit Beteiligung der Universität Hamburg, Universität zu Köln, Ludwig-Maximilians-Universität München, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dem ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und GESIS zusammengetan. »BERD@NFDI« hat nun von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder den Förderzuschlag in zweistelliger Millionenhöhe für die nächsten fünf Jahre zum Aufbau einer solchen Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) für strukturierte und unstrukturierte wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschungsdaten erhalten. Es soll ein cloudbasiertes System aus Diensten und Ressourcen entstehen, über das Daten und Algorithmen gesammelt, verfügbar gemacht, zusammengeführt, analysiert und geteilt werden können. Die Authentizität und Sicherheit sowie die Souveränität über die Daten soll dabei in sämtlichen Schritten des Data-Lifecycles gewährleistet sein.
Prof. Dr. Florian Stahl, Sprecher von »BERD@NFDI«: »Das ist eine Zeitenwende in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Mit dem Förderzuschlag würdigt die GWK die Notwendigkeit einer zukunftsweisenden und leistungsfähigen Data-Analytics-Plattform. Unser Ziel ist es, bei der Nutzung und Auswertung von Daten unabhängig von kommerziellen Anbietern zu werden. Damit leisten wir einen innovativen Beitrag zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.«
Der Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ist eine Initiative der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, die anteilig von Bund und Ländern finanziert wird. Ziel ist es, das derzeit noch defizitäre Datenmanagement in den verschiedenen Fachbereichen der Forschung zu verbessern. Für »BERD@NFDI« stehen neben Daten auch Algorithmen und Technologien im Fokus, mit denen die Daten gesammelt, aufbereitet und analysiert werden können. Durch die Einbindung der zentralen wissenschaftlichen Fachgesellschaften in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und durch eine Erhebung unter Nachwuchsforschenden soll die Fachcommunity mit eingebunden und Nutzerbedürfnisse identifiziert und berücksichtigt werden.
Über den Projektfortschritt informiert die Webseite http://www.berd-nfdi.de …