5.000 Patientenkontakte im Nachtcafé am Klinikum Gütersloh
Für Patienten mit Demenz oder Delir ist der Aufenthalt in einem Krankenhaus eine besondere Herausforderung. Es fehlen die vertraute Umgebung sowie bekannte Menschen. Zudem kann auch das Zeitgefühl der Betroffenen gestört sein. In der Folge nimmt abends und nachts die Unruhe bei einigen Patienten zu, sodass eine engere, pflegerische Begleitung erforderlich ist. Daher bietet das Klinikum Gütersloh seit Juli 2017 das »Nachtcafé« an. Nun konnte sich das sechsköpfige Betreuerinnen-Team gemeinsam mit Demenz-Coach Katja Plock, die das Nachtcafé leitet, über den 5.000 Patientenkontakt freuen. »Wir sind sehr froh, unsere Patienten mit der Nebendiagnose Demenz oder Delir mit dem Nachtcafé unterstützen zu können. Eine solche Einrichtung gibt es nur in sehr wenigen Kliniken in Deutschland«, so Plock.
Das Angebot des Nachtcafés richtet sich an stationäre Patienten mit Demenz oder Delir. Es findet in einem kleinen, gemütlichen Raum statt, der extra für das Nachtcafé im Klinikum eingerichtet wurde. Hier bieten geschulte Betreuungskräfte täglich von 18 bis 22.30 Uhr individuell auf die Gäste zugeschnittene Beschäftigungsmöglichkeiten an. So gehören zum Beispiel Vorlesen, Gedichte zitieren, Basteln, Malen oder Gesellschaftsspiele zum entspannenden Programm. Durchschnittlich drei bis vier Besucher pro Abend können auf diese Weise betreut werden. Dies hat sich als optimale Gruppengröße herausgestellt, um jedem einzelnen Gast gerecht zu werden. Durch den Besuch des Nachtcafés werden die Patienten oft ruhiger und können anschließend besser schlafen.
Nachdem die Finanzierung des Nachtcafés in den ersten drei Jahren durch die Bürgerstiftung Gütersloh sowie die Erich- und Katharina-Zinkann-Stiftung erfolgte, hat das Klinikum Gütersloh das Angebot als so gut für die Patienten empfunden, dass es die weitere Finanzierung übernommen hat. So kann das Projekt sicher weitergeführt werden. Seit vergangenem Jahr ist das Nachtcafé zudem Teil der Landesinitiative »Gesundes Land Nordrhein-Westfalen«. Und auch wenn das Angebot in Corona-Zeiten nicht in einem gesonderten Raum stattfinden kann, wird