In der aktuellen Ausstellung »Böckstiegel – das frühe Werk. 1910 bis 1913« hängen die beiden frühen Werke, die nun als Schenkungen dem Museum dauerhaft zur Verfügung stehen. Oben: Peter August Böckstiegel, Männerkopf (Porträt Ernst Sagewka), 1911, Radierung, 16 mal zwölf Zentimeter, Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, Werther. Unten: Peter August Böckstiegel, Herforder Straße, 1912, Radierung, 12,3 mal 14,8 Zentimeter, Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, Werther. Foto: Ingo Bustorf., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Porträt Sagewka« und »Herforder Straße«
Das Museum Peter August Böckstiegel kann sich erneut über eine Schenkung freuen: Zwei Arbeiten aus der derzeitigen Ausstellung »Böckstiegel – das frühe Werk. 1910 bis 1913« werden nach dem Ende der Ausstellung in Werther verbleiben. Diese freudige Überraschung machte die Besitzerin der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung anlässlich der Ausstellungseröffnung am vergangenen Wochenende.
Es handelt sich um Radierungen, die jeweils nur in einem Abzug bekannt sind. Wahrscheinlich sind es Unikate, die in der fast vollständigen Sammlung druckgrafischer Arbeiten Böckstiegels im Museum noch fehlen. Es sind die sehr frühen kleinformatigen Radierungen »Männerkopf (Porträt Ernst Sagewka)« und »Herforder Straße«, die Böckstiegel 1911 beziehungsweise 1912 geschaffen hat. Zum letzten Mal wurden sie vor vierzig Jahren ausgestellt, wem sie gehörten, geriet in den folgenden Jahrzehnten in Vergessenheit. Ernst Sagewka war ein langjähriger Künstlerfreund Böckstiegels; die Herforder Straße als Endpunkt der Wertheraner Kleinbahn auf dem Weg nach Bielefeld ein für den Künstler immer wieder sichtbares Motiv. Mit ihrer markanten Brückenkonstruktion und den Straßenlaternen hat die Herforder Straße auch andere Bielefelder Künstler wie Heinz Lewerenz und Paul Kottenkamp zu Werken inspiriert.
David Riedel, künstlerischer Leiter des Museum Peter August Böckstiegel, freut sich über die Schenkung: »Diese einzigartigen Blätter fehlten in den Beständen der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung. Wir bemühen uns natürlich darum, Böckstiegels grafisches Schaffen vollständig zu besitzen und damit auch für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Ich war sehr überrascht, als ich diese Blätter auf einmal sah und umso begeisterter, als die Besitzerin eine Schenkung für das Museum ins Spiel brachte. Sie ist dem Museum seit langer Zeit eng verbunden, das Blatt befindet sich möglicherweise seit über 100 Jahren im Besitz ihrer Familie. Ich bin ihr sehr dankbar.«
Die Provenienz der Blätter ist dem Museum bekannt, die Schenkerin möchte jedoch anonym bleiben. Die Radierungen stehen nun für Ausstellungen im Museum oder als Leihgabe zur Verfügung. David Riedel: »Es bleibt unser Ziel, auch die wenigen fehlenden grafischen Werke Böckstiegels zu sammeln. Da dem Museum kein Ankaufsetat zur Verfügung steht, gelingt dies über Schenkungen oder durch die Hilfe des P. A. Böckstiegel-Freundeskreises, der schon mehrfach wertvolle Grafiken des Künstlers erworben und so für uns gesichert hat.«