Zweites Rennen, zweite Podiumsplatzierung für das BMW-Motorrad-World-Endurance-Team und die neue
#37 BMW M 1000 RR in der FIM Endurance World Championship 2021 (FIM EWC): In dem teils dramatischen Zwölf-Stunden-Rennen in Estoril holten Xavi Forés, Markus Reiterberger und Kenny Foray wie bereits beim Saisonauftakt in Le Mans den dritten Platz auf dem Podium.
Estoril. Zweites Rennen, zweite Podiumsplatzierung für das BMW-Motorrad-World-Endurance-Team und die neue
#37 BMW M 1000 RR in der FIM-Endurance-World-Championship-2021 (FIM EWC): In dem teils dramatischen Zwölf-Stunden-Rennen in Estoril (POR) holten Xavi Forés, Markus Reiterberger und Kenny Foray wie bereits beim Saisonauftakt in Le Mans den dritten Platz auf dem Podium. Dabei zeigten sie erneut eine beeindruckende Aufholjagd, nachdem ein Sturz in der Anfangsphase das Team zunächst weit zurückgeworfen hatte. Der Platz auf dem Podest war ein passendes Geschenk zum 50. Geburtstag von Team Manager Werner Daemen.
Zunächst lief alles perfekt nach Plan für das BMW-Motorrad-World-Endurance-Team. Von Startplatz zwei übernahm Forés nach wenigen Minuten die Führung. Zwar fiel die
#37 M RR nach rund 50 Minuten wieder kurz auf den zweiten Rang zurück, war aber schnell wieder an der Spitze. Reiterberger baute den Vorsprung noch weiter aus. Nach knapp zweieinhalb Rennstunden passierte es jedoch: Foray rutschte in Führung liegend weg und stürzte. Er brachte die
#37 M RR an die Box, und nach einer Reparaturpause von viereinhalb Minuten ging es zurück ins Rennen. Zwar lag das BMW-Motorrad-World-Endurance-Team vorübergehend mit vier Runden Rückstand auf dem 20. Rang, doch von da an gab es nur noch den Weg nach vorn.
Während des zeitweise turbulenten Rennens, in dem noch mehrere Male die jeweils Führenden durch Stürze oder Probleme weit zurückfielen, lief es für Forés, Reiterberger und Foray wieder problemlos, und sie machten mit schnellen Rundenzeiten Platz für Platz gut. So hielt Forés für längere Zeit die schnellste Rennrunde des gesamten Feldes. Nach fünf Rennstunden hatten sie die Top-Ten erreicht. Nach sieben Stunden lag das Trio auf Platz sechs und übernahm kurz danach den vierten Rang, als im Spitzenfeld zwei Motorräder kollidierten. Nun machte sich das BMW-Motorrad-World-Endurance–Team daran, den Rückstand auf die Top-Drei zu reduzieren.
In der Schlussphase entwickelte sich das Rennen zu einem echten Sprint-Thriller. Eineinhalb Stunden vor Schluss geriet das zu diesem Zeitpunkt führende Team in Probleme, und die
#37 M RR hatte das Podium damit in greifbarer Nähe. Als alle Teams eine halbe Stunde vor der Zielflagge ihre letzten Boxstopps absolviert hatten, hatte Reiterberger als Schlussfahrer nur noch zehn Sekunden Rückstand auf die Podestplätze. Er gab noch einmal richtig Gas und fuhr im Finale die schnellste Rennrunde des Teams (nur sechs Tausendstelsekunden hinter der insgesamt schnellsten Runde). Reiterberger schloss bis auf zwei Sekunden auf – und wenige Minuten vor Schluss geriet vor ihm der Drittplatzierte ins Kiesbett. Damit war der Weg frei zu Rang drei und dem zweiten Podiumsplatz in Folge. Nach 416 Runden erreichte Reiterberger mit der
#37 M RR das Ziel auf Platz drei, nur 0,976 Sekunden hinter dem zweiten Rang.
Das private BMW-Team »LRP Poland« belegte den 16. Rang. Die
#90 BMW S 1000 RR wurde von Nigel Walraven (NED), Stefan Kerschbaumer und Thomas Gradinger pilotiert.
Stimmen nach dem Zwölf-Stunden-Rennen in Estoril
Marc Bongers, BMW-Motorrad-Motorsport-Direktor: »Herzlichen Glückwünsch an das gesamte Team zu einer erneut fantastischen Leistung. Es war ein absoluter Krimi, und Geschichte hat sich wiederholt. Es war ähnlich wie in Le Mans: Kurz nach dem Start in Führung, dann Rückschlag, dann Aufholjagd auf das Podium. Im ersten Stint konnten wir bei kühlen Streckentemperaturen noch nicht ganz unsere Pace fahren. Ab dem zweiten Stint lief es sehr gut, und wir hatten eindeutig eine siegfähige Pace. Leider ist Kenny gestürzt, und wir sind auf Rang 20 zurückgefallen. Bei der folgenden Aufholjagd haben alle einen grandiosen Job gemacht. Wir hatten bis zum Schluss eine sehr gute Pace, doch realistisch wären wir über Platz vier oder fünf nicht hinausgekommen. Doch bei den anderen Teams gab es auch einige Dramen, und so war es am Schluss ein ganz enger Kampf um die Plätze zwei bis vier. Wir mussten noch einmal geplant die Bremsen wechseln, aber die letzten beiden Stints von Xavi und Markus waren einfach extrem stark. Damit haben wir den Drittplatzierten noch einmal richtig unter Druck gesetzt. Am Ende mit weniger als einer Sekunde Rückstand auf Platz zwei Dritter zu werden – damit können wir nach dem Sturz am Anfang sehr zufrieden sein. Wir haben gesehen, dass wir die Pace hätten, zu gewinnen. Nun haben wir eine sehr gute Ausgangslage für die restliche Saison, und beim Bol d’Or im September lautet unser Motto: volle Attacke. Denn wir sind auch noch mit im Rennen um die Weltmeisterschaft. Wir haben noch etwas Arbeit vor uns, haben aber ein extrem gutes Team, ein extrem gutes Bike und Potenzial, noch besser zu werden. Ein Dankeschön an das Team, es hat super Arbeit geleistet, sehr gute Pitstopps gemacht, und ich bin froh, dass wir Werner Daemen zu seinem 50. Geburtstag dieses Podium schenken konnten.«
Werner Daemen, Team-Manager BMW-Motorrad-World-Endurance-Team: »Was für ein Tag! Es war ein sehr aufregender Tag, um ehrlich zu sein. Ich freue mich jetzt riesig über mein Geschenk. Es war aber auch schwieriger Tag mit dem Sturz und ein paar kleineren Problemen. Doch am Ende haben wir das Podium geholt, und ich bin überglücklich. Ich denke, dass das Team einmal mehr einen großartigen Job gemacht hat. Abgesehen vom Sturz war alles perfekt, und wir haben erneut gezeigt, dass wir zu den Spitzenteams der Weltmeisterschaft gehören. Und ich bin sicher, dass wir bald die oberste Stufe des Podiums erreichen können.«
Markus Reiterberger: »Xavi ist einen super ersten Stint gefahren. Ich habe dann in Führung liegend übernommen, konnte den Vorsprung wieder ausbauen und ebenfalls in Führung übergeben. Leider ist Kenny dann gestürzt. Das war zunächst ein Rückschlag für uns alle, doch wir haben uns nicht beirren lassen und uns immer gesagt: Wir versuchen, das Beste herauszuholen. Zwölf Stunden sind zwar nicht so lang wie 24 Stunden, aber wir können noch etwas erreichen. Xavi ist richtig starke Rundenzeiten gefahren, und ich konnte dann vor allem in meinem letzten Stint noch einmal alles, was ich hatte, reinlegen. Bei kühleren Bedingungen hat das Bike für mich super funktioniert. Ich habe richtig gepusht, und hätte das Rennen eine Runde länger gedauert, wäre auch noch Platz zwei drin gewesen. Aber wir haben es auf das Podium geschafft, das ist das Wichtigste. Wir sind in der Weltmeisterschaft immer noch vorn dabei.«
Xavi Forés: »Es war ein sehr hartes Rennen. Um ehrlich zu sein, konnten wir nach dem Sturz nicht erwarten, auf das Podium zu fahren. Aber wir hatten eine wirklich gute Pace, das Bike hat super funktioniert. Danke an das gesamte Team, das fantastische Arbeit geleistet und das Bike so repariert hat, dass ich in all meinen Stints 1:39er-Zeiten fahren konnte. Ich bin mit der Performance, die wir das ganze Wochenende über hatten, sehr zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir wirklich stark sind, und sobald wir ein Rennen ohne Fehler oder Schwierigkeiten absolvieren können, werden wir ganz oben stehen. Danke an das gesamte Team und an Markus und Kenny, sie haben einen fantastischen Job gemacht. Jetzt kann Le Castellet im September kommen.«
Kenny Foray: »Zuallererst möchte ich mich für meinen Sturz entschuldigen. Es war ein kleiner Fehler, aber es ist, wie es ist. Ich bin sehr enttäuscht darüber, denn ich denke, heute wäre ein Sieg recht einfach möglich gewesen. Das Bike war perfekt, der Reifen auch, und die Fahrer waren stark. Vor allem meine Teamkollegen waren unglaublich. Dafür liebe ich den Langstreckensport: Du gibst nie auf, und dass wir es heute auf das Podium geschafft haben, war fantastisch. Ein großer Dank an das Team, danke an Xavi und Markus, denn das war heute eine unglaubliche Leistung.«