Folgen des gravierenden Unwetters in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz – hier: an der Ahr, zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel. Foto: Alexander Menk, Deutsche Bahn, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Unwetterfolgen: Schwere Schäden an Bahn-Infrastruktur, Fernverkehr stabilisiert sich
Der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bleibt zum Start in die neue Woche und darüber hinaus erheblich beeinträchtigt. Ein erstes Lagebild hat massive Beschädigungen an mehr als 80 Stationen und Haltepunkten, Gleisen auf mehr als 600 Kilometern Länge, Weichen, Signaltechnik, Stellwerken, Brücken sowie Fahrzeugen des Regional-, S-Bahnverkehr- und Güterverkehrs ergeben. Nach wie vor gibt es kein umfassendes Lagebild. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Schäden zu erfassen. Erst in den kommenden Tagen kann hierzu eine erste Bilanz gezogen werden. Denn immer noch muss an vielen Stellen Wasser abfließen und im Anschluss Schlamm und Geröll abgetragen werden. Seit Mittwoch sind rund 2.000 Mitarbeiter der DB in den vom Unwetter betroffenen Regionen ununterbrochen im Einsatz. Die ersten Reparaturen laufen, soweit es die Gegebenheiten vor Ort möglich machen. So konnte heute die wichtige Verbindung von Bonn nach Koblenz auf der linken Rheinseite wieder aufgenommen werden.
Der Nahverkehr bleibt in Nordrhein-Westfalen und in Teilen von Rheinland-Pfalz stark beeinträchtigt. Berufspendler müssen sich zum Start in die neue Woche noch auf erhebliche Einschränkungen einrichten. Allein in Nordrhein-Westfalen sind derzeit noch rund 30 Linien von Ausfällen, Teilausfällen und Umleitungen im Regional- und S-Bahnverkehr betroffen. Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzverkehre mit Bussen sind, soweit in den Krisenregionen die Straßeninfrastruktur noch intakt ist, eingerichtet.
Schwerpunkte in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind das Ahrtal, die Eifel, das Siegerland und der Bereich rund um Hagen. Aber auch in anderen Landesteilen kommt es noch zu Ausfällen, beispielsweise auf S-Bahn-Strecken im Ruhrgebiet. Über die Verbindungen informieren die Verkehrsverbünde und die Eisenbahnverkehrsunternehmen der Region. Alle Informationen zu den Zügen von DB Regio sind über bahn.de/aktuell einzusehen.
Im internationalen Fernverkehr der Deutschen Bahn ist seit heute wieder die Fahrt mit dem ICE nach Brüssel möglich. Züge aus Hamburg halten vereinzelt wieder in Düsseldorf. Bonn ist wieder an den Fernverkehr angeschlossen. Seit gestern schon können Reisende aus Berlin nach Düsseldorf und Köln fahren. Zum Start in die neue Woche geht die DB von einer weiteren Normalisierung des Fernverkehrs für Ziele in Nordrhein-Westfalen aus.
Reisende müssen sich dennoch auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle im Nah- und Fernverkehr einstellen. Für die vom Extremwetter betroffenen Regionen behalten daher alle für den 14. bis zum 19. Juli 2021 gebuchten Tickets für den Fernverkehr ihre Gültigkeit und können entweder kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden. Sitzplatzreservierungen können umgetauscht werden. Betroffene Reisende, die ihre bereits gebuchte Reise nicht antreten möchten, können ihre Tickets kostenlos zurückgeben.
Die DB empfiehlt allen Reisenden, sich vor Fahrtantritt über die DB-Auskunftsmedien www.bahn.de/aktuell, den DB Navigator sowie unter bahn.de zu informieren. Für Informationen zur aktuellen Lage im Zugverkehr hat die Deutsche Bahn zudem eine kostenlose Sonder-Hotline unter (08000) 996633 eingerichtet.
Im Schienengüterverkehr sind aktuell internationale Verbindungen in die Benelux-Länder sowie aufgrund der Hochwasser an Elbe und Inn auch die Verbindungen nach Tschechien sowie Italien und Tirol nur noch eingeschränkt möglich. DB Cargo hatte bereits vor den Regenfällen vorsorglich etliche Züge gezielt abgestellt, um nach Freigabe der Hauptstrecken ein schnelles Wiederanfahren zu ermöglichen. Die DB nimmt dabei eine Priorisierung von versorgungsrelevanten Zügen in den betroffenen Regionen vor.