Das Experimentieren mit Farbkreiseln macht Violetta, Svea, Romina, Benjamin, Michel, Milla und Feit viel Spaß. Mit im Bild (hinten): Dr. Nicola Wollweber (Schulleiterin der Grundschule Am Bühlbusch), Ulrike Boden (Kreisgeschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes Gütersloh) und Laura Bokel (Fachbereich Bildung, Sport, Kultur, Stadtmarketing der Stadt Verl)., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Extra-Zeit zum Lernen« für Verler Schülerinnen und Schüler
Die Fußball-Europameisterschaft ist zwar vorbei, doch Violetta, Benjamin, Svea, Michel und die anderen Kinder sind trotzdem weiter im Fußballfieber. Zumindest, wenn es um Smartboard-Fußball geht. Denn beim Kopfrechnen und Grammatikfragen gibt es für die Mannschaft, die am schnellsten die richtige Antwort nennt, auf dem digitalen Spielfeld einen Punkt. Das weckt den Ehrgeiz und Mathe und Deutsch machen auf so spielerische Weise natürlich doppelt Spaß – sogar mitten in den Sommerferien.
Die Schülergruppe aus dem dritten Schuljahr der Grundschule Am Bühlbusch ist eine von mehreren Gruppen, die sich im Rahmen des Landesprogramms »Extra-Zeit zum Lernen« für jeweils zwei Ferienwochen jeden Tag in der Schule treffen, um Lerninhalte aus den vergangenen Monaten, als der Unterricht vielfach nur in Distanz stattfinden konnte, aufzufrischen und zu festigen. Alle Kinder sind mit großem Lerneifer dabei. »Es macht viel Spaß hier«, sagt Benjamin. »Wir lernen viel und vor allem können wir uns wieder treffen«, macht der künftige Viertklässler deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler vor allem das gemeinsame Lernen vermisst haben.
Schulleiterin Dr. Nicola Wollweber, die gemeinsam mit einer weiteren pädagogischen Kraft die Kleingruppe leitet, freut sich, dass die Kinder jeden Tag gerne kommen – obwohl sie eigentlich Ferien haben. Der Vormittag ist in mehrere kurze Einheiten unterteilt. Spielerische Elemente, Bewegung und freies Arbeit wechseln sich dabei ab mit Mathe und Deutsch. Besonders beliebt sind die Experimente, mit denen die Kinder beispielsweise nachweisen, wie warme Luft auch ohne Wind nach oben steigt, oder anhand eines Modells die Biosphäre erforschen. Anfassen und ausprobieren – das alles war im Distanz- Unterricht kaum möglich. Umso mehr genießen es die Grundschulkinder, mal wieder praxisnah zu lernen. »Das handlungsorientierte Lernen ist einfach zu kurz gekommen«, bestätigt auch Nicola Wollweber.
In Verl konnten Schülerinnen und Schüler der vier Grundschulen die »Extra-Zeit zum Lernen« bereits während der Osterferien in Anspruch nehmen. In den Sommerferien gibt es nun ebenfalls Angebote, diesmal auch in den weiterführenden Schulen, wo insbesondere die Hauptfächer und die Fremdsprachen im Mittelpunkt stehen. Für die Grundschulen konnte wie bereits im Frühjahr der AWO-Kreisverband Gütersloh als Träger der Maßnahme gewonnen werden, für die weiterführenden Schulen hat die Schülerhilfe Verl die Durchführung übernommen. Die Kosten trägt zu 80 Prozent das Land, 20 Prozent bleiben als Eigenanteil für die jeweilige Kommune. Mit großem Engagement haben die Schulen gemeinsam mit den Trägern und der Stadtverwaltung die Organisation der individuellen Förderung auf die Beine gestellt. Nach den Sommerferien sollen die Maßnahmen ausgewertet und anschließend möglicherweise unterrichtsbegleitend sowie in den nächsten Ferien fortgesetzt werden.