Gemischte Gefühle für BMW-Motorrad-Motorsport am »WorldSBK-Samstag« in Assen
BMW-Motorrad-Motorsport hat mit einer starken Performance im Samstagsrennen in Assen den Aufwärtstrend in der FIM Superbike World Championship bestätigt, doch ein schwerer Unfall von Jonas Folger überschattete die guten Ergebnisse. Der Fahrer aus dem BMW Satellitenteam Bonovo MGM Racing stürzte kurz vor Schluss auf Rang sieben liegend. Nach ersten Untersuchungen im Medical Centre wurde Folger sicherheitshalber für weitere Checks ins Krankenhaus gebracht, das er mittlerweile wieder verlassen hat. Michael van der Mark aus dem BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team wurde im ersten Rennen auf seiner Heimstrecke Vierter. Sein Teamkollege Tom Sykes, gestartet von Platz 20, belegte den siebten Rang.
In der Superpole am Vormittag war Folger mit einer starken Performance der schnellste BMW-Pilot: Er sicherte sich Startplatz sechs in der zweiten Reihe. Van der Mark beendete die Superpole auf Rang neun. Sykes hatte Pech: aufgrund eines technischen Problems konnte er erst am Ende der Session auf die Strecke gehen. Er fuhr die zweitschnellste Zeit, doch die Runde wurde nicht gewertet, da sie um Sekundenbruchteile zu spät begonnen hatte. Damit wurde Sykes nicht klassifiziert, was Startplatz 20 zur Folge hatte.
Im Rennen selbst beeindruckten alle drei BMW-Fahrer mit einer starken Performance. Beim Start behauptete sich Folger auf der sechsten Position, van der Mark fiel nur kurzfristig leicht zurück, und Sykes machte gleich fünf Positionen gut. Van der Mark sprintete jedoch auch schnell nach vorn und lag in der dritten Runde bereits auf Position fünf. Einen Umlauf später war er Vierter und machte sich daran, den Rückstand auf das Führungstrio zu reduzieren. Folger hielt sich auf dem sechsten Rang, bis er in Runde 16 einen Platz einbüßte. Unterdessen arbeitete sich Sykes von hinten immer weiter durch das Feld und war schließlich Achter. Zwei Runden vor Schluss stürzte Folger jedoch, und das Rennen wurde abgebrochen.
Stimmen nach Rennen eins in Assen
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: »Das Wichtigste ist, dass es Jonas nach seinem Sturz so weit gut geht. Es war für uns ein Tag der gemischten Gefühle. Am Morgen mussten wir bei Michael den Motor wechseln, und er konnte nicht am dritten freien Training teilnehmen. Im Qualifying hatten wir bei Tom ein technisches Problem. Wir konnten dies beheben, und er ist noch eine schnelle Runde gefahren, die für Platz zwei gereicht hätte. Doch die Runde hat nicht gezählt, da er ganz knapp nach Ablauf der Session über die Linie gekommen ist, und so war es Startplatz 20 für ihn. Michael hat nach dem verpassten Training mit Platz neun im Qualifying eine gute Runde hingelegt. Jonas war sehr stark, und es war erfreulich, ihn so weit vorn zu sehen. Beim Start des Rennens wurde Michael in der ersten Kurve nach außen gedrückt und fiel auf Platz 13 zurück, doch er hat sich sehr schnell davon erholt und wurde am Ende 1,2 Sekunden hinter den Podiumsplätzen Vierter. Das war eine sehr starke Performance, die wir nach heute Morgen auch nicht so erwarten konnten. Tom ist von hinten ebenfalls ein sehr starkes Rennen gefahren. In der zweiten Rennhälfte war er mit seinen Rundenzeiten der Schnellste des Feldes. Jonas konnte von Startplatz sechs sehr gut mithalten, und wir konnten sehen, dass sich die Arbeit ausgezahlt hat. Leider stürzte er dann in einer der schnellsten Kurven der Strecke, und rutschte unter die Airfences. Nach den ersten Untersuchungen haben wir dann glücklicherweise die gute Nachricht bekommen, dass es ihm gut geht. Morgen starten wir wieder von den gleichen Positionen, aber wenn wir in den Rennen dieselbe Performance zeigen wie heute, sind wir gut gerüstet, um am Ende ein Podium ins Visier zu nehmen.«
Shaun Muir, Teamchef BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team: »Beide Fahrer haben wirklich Kampfgeist gezeigt. Nachdem er das dritte freie Training am Morgen verpasst hat, konnte Michael in der Superpole seinen Reifen nicht optimal nutzen, und er hat einen wirklich guten Job gemacht, sich für die dritte Startreihe zu qualifizieren. Tom hatte leider ein technisches Problem. Dass er die karierte Flagge so knapp verpasst hat und dass seine Runde, die ihm Startplatz zwei eingebracht hätte, nicht gewertet wurde, war wirklich sehr großes Pech. So musste er von hinten starten. Im Rennen haben beide Fahrer einen fantastischen Job gemacht. Michael hat viel Zeit verloren, als er in einem typischen Erste-Kurve-Gerangel mit Lucas Mahias zusammenkam, aber hat sich sehr gut zurückgekämpft. Wenn dies nicht gewesen wäre, dann denke ich, dass er im Kampf um die Podiumsplätze hätte mitmischen können. Denn die Tatsache, dass er bei der roten Flagge nur etwas mehr als eine Sekunde dahinter lag, zeigt, wie stark er aufgeholt hat. Tom hat sich ebenso hervorragend nach vorn gearbeitet. Wir nehmen das Ergebnis mit und bauen darauf auf. Morgen ist ein neuer Tag, und insgesamt war es unter den Umständen ein guter Job. Ich bin sehr stolz auf die Jungs und alle die harte Arbeit, die sie auf und neben der Strecke geleistet haben. Wir freuen uns auf morgen.«
Michael van der Mark, BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team: »Es war ein harter Samstag, um ehrlich zu sein. Heute morgen bin ich wegen eines mechanischen Problems gar nicht gefahren, also bin ich direkt in die Superpole gegangen. Wir dachten, dass wir mit dem Qualifyingreifen zwei Runden fahren können, aber ich konnte nur eine fahren. Das war also recht hart. Startplatz neun war nicht gerade großartig, und auch mein Start war nicht der Beste. Ich hatte etwas Wheelieing und habe Plätze eingebüßt, dann hatte ich eingangs von Kurve eins ein kleines Gerangel mit einem anderen Fahrer, und die erste Runde war auch nicht ganz sauber. Aber dann hatte ich sofort eine gute Pace und konnte einen Fahrer nach dem anderen überholen. Am Ende war meine Pace ähnlich wie die der Jungs vor mir, die um das Podium gekämpft haben. Aber ich kam einfach nicht näher dran. Wir müssen ein bisschen mehr Grip finden, dann kann ich auch mit ihnen kämpfen, wenn ich die Pace habe.«
Tom Sykes, BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team: »Der Tag war ein bisschen charakterbildend. In der Superpole hatten wir Pech, und das bildete den Hintergrund für das erste Rennen heute. Wir hatten ein kleines technisches Problem, und danke an die Streckenposten, die das Bike zurückgebracht haben. Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht, mich wieder auf die Strecke gebracht, und wir konnten eine Runde fahren, die für den zweiten Startplatz gereicht hätte. Aber leider sollte es nicht sein. Zu Beginn des Rennens sind wir eine akzeptable erste Runde gefahren, und es ging nach vorn. Leider hatten wir ein paar Einschränkungen. Ich hatte das Gefühl, dass wir ein Problem hatten, das es mir schwergemacht hat, in den Scheitelpunkten konstant zu fahren. Wir werden das checken, und wieder verstehen wir das Bike ein bisschen besser. Für morgen werden wir ein paar Änderungen vornehmen. Insgesamt hat BMW von einer nicht so guten Ausgangslage aus wieder einen starken Auftritt gezeigt. Michael ist ein sehr gutes Rennen gefahren, und das beweist, dass wir hart gearbeitet haben.«