In zahlreichen Kaffeeanbaugebieten gebe es künftig immer häufiger Dürren, Hitze, Starkregen und Hurricanes, sagt Agrarökonom Christian Bunn. Die Kaffeepreise, aber auch die Preise für Tee und Kakao in Brasilien sind stark gestiegen.
Der Preis für Arabica-Bohnen ist laut Bunn so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr. Grund dafür sei eine Dürre. In den vergangenen Tagen sei dann noch ein unerwartet starker Frosteinfall dazugekommen. Das hat nun offenbar dazu geführt, dass die Arabica-Pflanzen schwarz geworden und abgestorben sind. 80 Prozent der Ernte sollen in einigen Orten ausgefallen sein.
Ob der Frosteinfall auf den Klimawandel zurückzuführen ist, ist unklar. Auf der Grundlage von Studien seien die Preise wegen Dürren bereits am gestiegen, während die Dürren erwartbar waren.
Zahlreiche Kaffeeanbaugebiete liegen in Zentralamerika, einer Region, die besonders stark vom Klimawandel betroffen ist. Dort gibt es häufiger Dürren, Hitze, Starkregen und Hurrikans als in anderen Anbaugebieten.
Die Auswirkungen der Klimaveränderungen für die Kaffeebauern reichten von Ernteausfällen bis zu Betriebsaufgaben, weil der Kaffeeanbau nicht mehr gnug Ertrag bringt. Für viele Kaffeebauern gibt es dann nur noch die Möglichkeit, in Städte zu migrieren oder andere Pflanzen anzubauen, die aber weniger Einkommen bedeuten.
Ein nachhaltiger Kaffeeanbau lässt sich Bunn zufolge nur langfristig etablieren. Kaffeeplantagen sind demnach für bis zu 50 Jahre produktiv. Deshalb habe die Wahl angepasster Kaffeesorten eine lange Vorlaufzeit. Auch Bäume, die Schatten spenden sollen, brauchen 20 Jahre des Wachstums, bis sie ihre Aufgabe erfüllen können. Es werden bereits robustere Kaffeesorten gezüchtet, was aber zulasten der Qualität geht. Die Konsumenten müssen sich offenbar darauf einstellen, dass der Kaffee künftig zugleich teuerer und qualitativ minderwertiger wird.
Betroffen sind indes auch Tee und Kakao. Steigende Temperaturen in der Nacht und zunehmende Trockenheit in vielen Ländern gehen zulasten der Teequalität. Auch bei Kakao gibt es offenbar einen Trend zu unzuverlässigen Ernten.
Kommentare
susanne b: Das klingt nicht gut. Wieviel teurer wird er denn?, 28. Juli 2021, 18.39 Uhr