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Wiesbaden (ots) Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Juni 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 4,2 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 4,6 Prozent mehr umgesetzt als im Mai 2021. Diese Entwicklung dürfte mit der bundesweit weiter sinkenden Corona-Inzidenz und den damit verbundenen Lockerungen der Bundes-Notbremse zusammenhängen, die bis 30. Juni 2021 in Kraft war.
Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Umsatz im Juni 2021 kalender- und saisonbereinigt real 9,1 Prozent höher. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juni 2020 stieg der Einzelhandelsumsatz im Juni 2021 real um 6,2 Prozent und nominal um 8,2 Prozent. Allerdings hatte der Juni 2021 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Juni 2020.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Juni 2021 kalender- und saisonbereinigt real 3,9 Prozent weniger um als im Mai 2021. Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte lag dabei 6,1 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (zum Beispiel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich 1,7 Prozent mehr um.
Deutliche Steigerungen gab es im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln. Hier waren die realen Umsätze im Juni 2021 kalender- und saisonbereinigt 8,7 Prozent höher als im Vormonat. Der besonders von den Geschäftsschließungen durch die Bundes-Notbremse betroffene Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verzeichnete ein Umsatzplus von 70,5 Prozent gegenüber Mai 2021 und liegt damit erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020 (plus 4,8 Prozent). Im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) stieg der Umsatz um 34,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und liegt damit 7,6 Prozent über dem Vorkrisenniveau. Ebenso war der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf 18,1 Prozent höher als im Mai 2021 und 9,7 Prozent höher als im Februar 2020.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales, kalender- und saisonbereinigtes Umsatzminus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Er liegt aber mit 38,4 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.
Methodische Hinweise
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat beziehungsweise dem Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum vierten Quartal 2019 dargestellt.
Das Statistische Bundesamt berücksichtigt verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb laufend die ersten nachgewiesenen Ergebnisse.
Weitere Informationen
Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.
Ergebnisse zum Einzelhandelsumsatz in tiefer Wirtschaftsgliederung, einschließlich der Unternehmensmeldungen, die nach dieser Pressemitteilung eingegangen sind, stehen in etwa 14 Tagen in der Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung. Informationen zu aktuellen Datenergänzungen werden über das RSS-Newsfeed bereitgestellt.
Außerdem stehen zusätzliche Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung unter www.destatis.de, Themen, Wirtschaft, Groß- und Einzelhandel zur Verfügung.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Der Einzelhandelsumsatz ist auch Teil des »Krisenmonitors« (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite »Corona-Statistiken« (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.