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Die Sprachpolizei Gütersloh liest: »Haisensible Sprache« – australische Forscher und Behörden wollen »Haiattacken« euphemisierenZoom Button

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Die Sprachpolizei Gütersloh liest: »Haisensible Sprache« – australische Forscher und Behörden wollen »Haiattacken« euphemisieren

Haie haben ein negatives Image und gelten als gefährlich, insbesondere weiße. Einige australische Forscher und Behörden wollen das nun mit einem neuen »Wording« ändern. Sie meinen, ein »Biss« sei keine »Attacke« und wollen offenbar eine »haisensible Sprache« einführen.

Fast jährlich Jahr kommen in den australischen Gewässern Menschen durch Haie zu Tode. Das ändert aber nach der »Meinung« von einigen Forschern und Behörden nichts daran, dass solche und auch nicht-tödlich verlaufende Begegnungen mit den Tieren zumeist keine geplanten Angriffe sind.

»Haie haben keine Hände. Wenn sie also etwas erforschen wollen, nehmen sie es in den Mund«, sagt Nathan Hart, Professor an der Macquarie University. Er und mehrere seiner Kollegen wollen gemeinsam mit den Behörden in zwei australischen Bundesstaaten erreichen, dass in offiziellen Verlautbarungen nicht mehr von »Haiattacken« gesprochen wird, wie der »Sydney Morning Herald« berichtete. Vermeintlich könne man so der Annahme entgegentreten, »dass Haie gefräßige, geistlose menschenfressende Monster sind«, so der Haiforscher Leonardo Guida.

Das ist generell wohl der Fall. Aber im Einzelfall sind sie es dann unter Umständen eben doch. Man muss vorsichtig sein und sollte sich von weißen Haien fernhalten. Man muss freilich nicht hysterisch sein.

Dem Bericht im »Herald« zufolge kam die Idee auf einem Symposium im Mai dieses Jahres auf. Die Behörden hätten laut dem Blatt bereits eine Abkehr von der bisherigen Sprachregelung signalisiert. So soll künftig von »negativen Begegnungen« oder »Interaktionen« mit Haien die Rede sein – oder einfach von »Bissen« statt »Attacken«.

Opferverbände wie der »Bite Club« reagierten empört. »Sie beißen nicht nur zufällig in Dinge, die an der Oberfläche schweben«, so Dave Pearson von der Organisation »Bite Club«. Vor Jahren habe ihn ein Hai in die Schulter gebissen – und das auch so gewollt. »Es ist nicht so, dass einem ein Hai auf die Schulter klopft und sagt: ›Macht es dir etwas aus, wenn ich dich fresse?‹«

Die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai angegriffen zu werden, liegt bei weniger als eins zu elf Millionen, was es fast unmöglich macht, Menschen zu finden, an die man sich wenden kann, wenn man von einem Hai gebissen wird und überlebt. In Australien kann man einer Selbsthilfegruppe von Überlebenden namens »Bite Club« beitreten – einem sehr exklusiven Club, dem wohl eigentlich niemand beitreten will.

Zweifellos »planen« Haie ihr Verhalten nicht. Und »wollen« tun sie es in diesem Sinne auch nicht. Es ist ein natürliches, instinktives Verhalten, das von der Notwendigkeit geprägt ist. Von der Notwendigkeit zu fressen. Und das sind dann eben »Attacken«. Wenn man daraus »Interaktionen« macht, bleibt das Ergebnis dasselbe. Und man gerät mit so etwas ohnehin in die Euphemismus-Tretmühle.

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Kommentare

noname: Hahaha. Das sind dann die Klugscheißer, die mit „Haien schwimmen“ und große Fresse haben. Bis sie dann doch mal gebissen werden. Dann gucken sie dumm aus der Wäsche., 8. August 2021, 15.34 Uhr


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