Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, Jahrgang 1921, im Haus der Wannseekonferenz in Berlin vor ihrem Interview für die Dokumentation von Jörg Müllner. Foto: Jörg Müllner, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Mainz (ots) Noch bis Mitte September finden unter anderem in Berlin Dreharbeiten für die Dokumentation zu dem neuen ZDF-Fernsehfilm »Die Wannseekonferenz« statt. Film und Dokumentation zeigt das ZDF anlässlich des 80. Jahrestags der Wannseekonferenz im Januar 2022. Der Film schildert anhand des von Adolf Eichmann gezeichneten »Besprechungsprotokolls« das schicksalhafte Treffen führender Vertreter des NS-Regimes am 20. Januar 1942 in einer Villa in Berlin-Wannsee. Thema war die so genannte »Endlösung der Judenfrage«: die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas. Die Dokumentation von Jörg Müllner ordnet die im Film gezeigten Ereignisse historisch ein, gibt Erläuterungen und zeigt die weitreichenden Folgen des Treffens für die Verfolgten des NS-Regimes auf. Was ging der »Wannseekonferenz« voraus und wer waren die Teilnehmer, wurden sie jemals zur Verantwortung gezogen?
Drehstart für die Dokumentation war am historischen Schauplatz, der Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannseekonferenz". Interviewpartner sind Experten wie die Historiker Prof. Peter Klein, Prof. Robert Gerwarth, Prof. Götz Aly und Dr. Andrej Angrick, die sich seit Jahren intensiv mit den Verbrechen des NS-Staats auseinandersetzen, sowie Holocaust-Überlebende wie die 1921 geborene Margot Friedländer, die sich auch heute noch dem Gedenken an das Menschheitsverbrechen widmet. Am Ort des Geschehens sagt die beinahe 100-Jährige über die Wannseekonferenz: »Unvorstellbar, wie diese Dinge ohne Gefühl von statten gingen. Es waren doch Menschen! Es ist mir unbegreiflich, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können.«
Neben der Dokumentation wird auch für die Online-Plattformen des ZDF ein umfangreiches und vertiefendes Angebot zur »Wannseekonferenz« produziert. So wird Mirko Drotschmann in Erklärvideos Hintergründe erläutern und mit Zeitzeugen und Experten sprechen. Einzelne kurze Erklärclips werden auch unter eine Creative-Commons-Lizenz gestellt.
Darüber hinaus wird das Thema in den Youtube-Kanälen von »Terra X« und »MrWissen2go« Geschichte gespiegelt. In Zusammenarbeit mit dem Geschichtslehrerverband Deutschlands wird ein umfangreiches Angebot für den Schulunterricht zusammengestellt, das im Mediatheksangebot »Terra X plus Schule« zu finden sein wird.
In Kooperation mit der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz entsteht für die ZDF-Mediathek ein digitaler Rundgang am historischen Ort, der auch für den Einsatz in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen geeignet ist.