Prof. Marx und Prof. Schuppert. Foto: DIVI-Intensivregister, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Erstmals seit dem 18. Juni 2021 werden wieder mehr als 1.000 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Deutschland behandelt. Das geht aus der aktuellen Datenerfassung des DIVI-Intensivregisters hervor. »Seit gut einem Monat steigen die Patientenzahlen wieder an – noch ist die Situation auf den Intensivstationen aber zu bewältigen«, sagt Professor Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).
Mit Sorge sei aber zu beobachten, dass es regional jetzt schon zu erheblichen Belastungen der Intensivmedizin mit Patienten komme, die nicht an Covid-19 erkrankt sind. »Damit es aber nicht zu einer Überlastung der Stationen und des Personals kommt, müssen wir aufs Impftempo drücken. Wir wissen mittlerweile aus der Forschung, dass die Steigerung der Impfquote – und sei es nur um wenige Prozentpunkte – schon eine große Auswirkung auf die Zahl intensivpflichtiger Covid-19-Patienten haben kann«, so Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Aachener Universitätsklinikums.
Die jetzt veröffentlichte Arbeit von DIVI-Wissenschaftlern zeigt in einer Simulation, dass der Effekt von Impfungen eine wesentliche Rolle spielen kann. »Im Unterschied zu den vorangegangenen Pandemiewellen braucht es in diesem Herbst eine höhere Inzidenz, bis die Intensivbetten vergleichbar stark belegt sind«, sagt Studienautor und Mathematiker Professor Andreas Schuppert, Leiter des Instituts für Computational Biomedicine an der RWTH Aachen. »Und nur eine zehnprozentige Steigerung der Impfquoten bei den über 35-Jährigen sowie den über 60-Jährigen führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.«