Die Litfaßsäulen-Ausstellung zeigt die engen Verbindungen des Rheinlandes und Westfalens seit 1815 als in Form von fiktiven Filmplakaten. Foto: LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Modellierte Tradition. Was NRW mit Preußen zu tun hat« – Litfaßsäulen-Ausstellung am LWL-Preußenmuseum eröffnet
Minden (lwl). 75 Jahre Nordrhein-Westfalen – das Bundesland feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Das LWL-Preußenmuseum Minden, die Landeszentrale für politische Bildung NRW und die Staatskanzlei des Landes #NRW haben ihm aus diesem Anlass ein Geschenk gemacht: Eine Litfaßsäule als Wanderausstellung. Am Mittwoch, 27. Oktober 2021, wurde sie vor dem Portal des Museums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Simeonsplatz in Minden präsentiert. Ihr Thema sind aber nicht die vergangenen 75 Jahre, sondern Preußen. Denn das heutige NRW ist ohne Preußen nicht denkbar. Entgegen dem Mythos, dass die Briten das neue Bundesland 1946 auf dem Reißbrett erschufen, zeigt die Ausstellung die engen Verbindungen des (Nord-)Rheinlands und Westfalens seit 1815 als Preußen begann, Vieles von dem zu schaffen, was NRW bis heute prägt. Auf der Litfaßsäule zu sehen ist dies in Form von (fiktiven) Filmplakaten in der Ästhetik der 1950er-Jahre: »Wie der Adler landet«, »Unter einer Haube«, »Anything flows« und »Nichts Neues im Westen?« erzählen unter anderem Geschichten darüber, wie Mentalitäten aufeinandertreffen, sich neue Identitäten herausbilden und warum sich so vieles um die Industrie im Ruhrgebiet dreht.
»Die Litfaßsäule bringt als Botschafter des Museums das Thema Preußen in die ganze Fläche von NRW, denn sie wandert in 2022 durch alle Regierungsbezirke. Das Museum kommt zu den Menschen, noch bevor im nächsten Jahr die neue Dauerausstellung ›Potzblitz Preußen!‹ eröffnet«, sagte Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Vorstandsvorsitzende der Stiftung »Preußen in Westfalen« und LWL-Kulturdezernentin. »Die Litfaßsäule ist ein erster Einblick in das, was der LWL im Preußenmuseum umsetzt: Neue Wege für eine zeitgemäße Geschichtsvermittlung und vermeintlich Bekanntes auf ungewöhnliche Art neu erzählen.«
»In den vergangenen Wochen und Monaten haben überall in Nordrhein-Westfalen Veranstaltungen stattgefunden, mit denen wir den Geburtstag unseres vielfältigen Bundeslandes gefeiert haben. Der 75. Landesgeburtstag bietet die Möglichkeit, auf unsere Wurzeln und Traditionen zu schauen und das Landesbewusstsein zu stärken. Die Ausstellung leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Besonders schön ist es, dass die Litfaßsäule an ganz unterschiedlichen Orten zu sehen sein wird. Auf diese Weise kann das Projekt Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen erreichen«, so Dr. Christoph Weckenbrock vom Landespresse- und Informationsamt der NRW-Staatskanzlei.
»Ein vertiefter Blick auf die Ursprünge NRWs macht deutlich, wie eng das Rheinland und Westfalen immer miteinander verbunden waren. Die sogenannte Operation Marriage war 1946 keineswegs der Beginn von etwas Neuem, sondern die Briten knüpften an Grundlagen an, die in preußischer Zeit gelegt wurden. Wer verstehen will, warum Nordrhein-Westfalen ist wie es ist, kann die historischen Wege und Entwicklungen dorthin entlang der Litfaßsäule ablesen«, erläutert Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung NRW.
»Für alle, in deren Nähe die Litfaßsäule nicht Station macht, ist die Ausstellung in einer digitalen Variante abrufbar. Auf unserer Website finden sie neben den Inhalten auf der Litfaßsäule Weiteres, was dort keinen Platz gefunden hat, wie beispielsweise Kurzbiografien der Hauptakteure. Die Seite ist dynamisch und ihr Inhalt wird im Laufe der Zeit wachsen, mehrfaches Stöbern lohnt sich also«, ergänzt Dr. Sylvia Necker, Leiterin des LWL-Preußenmuseums.
Bis Ende 2021 wird die Ausstellung vor dem LWL-Preußenmuseum in Minden zu sehen sein. Danach wandert die Litfaßsäule weiter nach Düsseldorf und im Anschluss bis Ende 2022 in alle Regierungsbezirke von NRW. Die digitale Ausstellung und alle Informationen zu den kommenden Standorten sind über den QR-Code oder unter https://www.lwl-preussenmuseum.de/digitales/digitelling-modellierte-tradition abrufbar.