Mutter Karin van Eyk, Tochter Hannah van Eyk und Betreuerin Svea-Maria Hielscher (v.l.) arbeiten eng zusammen. Foto: LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Kreis Gütersloh: Mehr Menschen mit wesentlichen Behinderungen leben selbständig
Immer mehr Menschen mit wesentlichen Behinderung leben in ihren eigenen vier Wänden. Im Kreis Gütersloh ermöglichte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 1.279 Menschen im Jahr 2020, allein oder mit anderen in der eigenen Wohnung zu leben. Fünf Jahre zuvor waren es 1.170 Menschen.
»In Westfalen-Lippe lebten im Jahr 2020 rund 62 Prozent der insgesamt 57.000 Menschen mit wesentlichen Behinderungen in einer eigenen Wohnung. Fünf Jahre vorher waren es nur 56 Prozent, die außerhalb der sogenannten besonderen Wohnformen, also Heimen, lebten«, sagte der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, in Münster.
Die Ambulantisierungsquote im Kreis Gütersloh lag 2020 bei 63 Prozent, 2015 waren es nur 60 Prozent.
Löb weiter: »Ein wichtiger Schlüssel für eine inklusive Gesellschaft sind selbstverständliche Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen. Das gelingt aber nur dann, wenn auch Menschen mit schwereren Beeinträchtigungen mitten im Dorf oder im Stadtteil in ihrer Wohnung leben können.«
#LWL #Sozialdezernent Matthias Münning: »Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch die Art, wie ich wohne. Das wollen wir den Menschen mit wesentlichen Behinderungen nicht vorschreiben. Sie sollen möglichst selbst entscheiden, wo und mit wem sie leben möchten.« Der LWL unterstütze die #Menschen dabei, diese Forderung aus der UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen und die sogenannte Ambulantisierungsquote (Anteil an Wohnen im eigenen Haushalt) weiter zu steigern.
Hintergrund
Der LWL ist mit rund 2,6 Milliarden Euro jährlich einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit wesentlichen Behinderung. Mit einem zusätzlichen Programm (»Selbständiges Wohnen«) fördert er mit zehn Millionen Euro in 15 Pilot-Wohnprojekten Konzepte für Technikunterstützung und Einbindung ins Stadtviertel oder in die Dorfgemeinschaft.