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Zum Schutze des Unternehmens sollten Übernahmen und Unternehmensnachfolgen stets mit gutem Gewissen durchgeführt werden. Foto: Geralt, Pixabay, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Die verschiedenen Formen der Unternehmensnachfolge

Die verschiedenen Formen der Unternehmensnachfolge

Insbesondere Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) müssen sich im laufenden Jahrzehnt mit dem Thema der Unternehmensnachfolge beschäftigen. Für diese gibt es verschiedene, denkbare Szenarien. Nachfolger haben hier entscheidende Vorteile gegenüber einer Neugründung. 

Der Betrieb ist bereits am Markt etabliert; eine geeignete Infrastruktur, durchdachte Arbeitsprozesse und Mitarbeitende sind vorhanden. Doch welche Form der Nachfolge ist die richtige und auf was ist zu achten?

Zunächst einmal, umfasst der Zeitraum von Entscheidung, Planung bis hin zur Umsetzung einer Unternehmensnachfolge mehrere Jahre. Es bleibt also für alle Beteiligten genug Zeit, um sich mit den unterschiedlichen Formen, deren Vor- und Nachteilen sowie den juristischen Folgen auseinanderzusetzen. 

Die Risiken sind immer so gering wie möglich zu halten. Externe Informationsquellen wie Beratungsfirmen, der Austausch mit anderen Unternehmen oder das Unternehmer Radio können bei diesem Prozess unterstützen.

Family-Buy-out

Viele Firmen sind bereits seit mehreren Generationen im familiären Besitz. Ein klarer Vorteil der familieninternen Übergabe ist, dass die Kinder bereits von klein auf mit den Abläufen, Strukturen und Mitarbeitenden vertraut sind. Nicht selten werden bereits die ersten Praktika im Betrieb absolviert. Neben der wohl seltenen Möglichkeit, bereits in jüngeren Jahren eine führende Position zu erhalten, spielt die emotionale Bindung eine große Rolle. 

Die Nachfolger erfüllt es mit Stolz, das Erbe von Eltern und Großeltern weiterzuführen. Steigt ein bekanntes Gesicht in die Führungsriege auf und übernimmt die Verantwortung, ist dies auch für die Mitarbeitenden ein Vorteil. Sie wissen, wem sie vertrauen können und welche Veränderungen zu erwarten sind. 

Die Nachfolge kann auf verschiedenem Wege rechtlich angegangen werden. Denkbar ist der Kauf des Unternehmens von der Gründergeneration oder eine Schenkung zu Lebzeiten. In beiden Szenarien können Nachfolger einen weichen Übergang planen und sich stets auf den Rat verlassen. 

Management-Buy-out

Leider gibt es keine Garantie, dass der Nachwuchs aus der familieninternen Nachfolge das Interesse oder die notwendigen Fähigkeiten hat, um das Unternehmen fortzuführen. In der Regel gibt es aber außerordentlich gut geeignete Mitarbeitende, die alle innerbetrieblichen Abläufe, Kunden und Vertragspartner bereits seit Jahren kennen. Die organisatorischen Hürden und Risiken sind entsprechend geringer. Vertrauen ist auf beiden Seiten aufgebaut und sensible Daten müssen nicht an Externe herausgegeben werden. 

Findet eine enge Abstimmung mit dem bisherigen Inhaber statt, ist es durchaus denkbar, dass Mitarbeitende den Betrieb übernehmen. Um diese gut auf ihren Perspektivwechsel vorzubereiten, sollten frühzeitig Fortbildungen in Sachen Leadership, Unternehmens- und Mitarbeiterführung besucht werden. 

Das Unternehmen muss nicht in Gänze übernommen werden. Die Ausgliederung von Unternehmensteilen ist eine gängige Praxis bei einem Management-Buy-out. Finanziert wird die Übernahme größtenteils durch Banken und Private-Equity-Unternehmen. Lediglich ein geringer Bruchteil entstammt dem Privatvermögen des Käufers.

Management-Buy-in

Gibt es weder in der Familie noch im Betriebsumfeld geeignete Nachfolger, so ist ein Management-Buy-In denkbar. Ein externes Management oder eine externe Firma übernehmen das Unternehmen mithilfe eines Investors. Diese stellen zunächst einmal die wirtschaftliche Situation und Zukunftschancen auf den Prüfstand. Im Anschluss wird ein detaillierter Businessplan inklusive Konkurrenz- und Lieferantenanalyse erstellt. 

Obwohl die externe Nachfolge keinesfalls die schlechteste Lösung ist, wird diese Entscheidung intern oft von vielen Ängsten begleitet. Es ist an beiden Seiten, das Change-Management gut zu begleiten und den Übergang reibungslos durchzuführen.

Gründung einer Stiftung

Die Gründung einer Stiftung ist kein direktes Modell der Unternehmensnachfolge. Sie wird jedoch vermehrt genutzt, um das unternehmerische Vermögen von den Interessen der Eigentümer zu separieren. Das Ziel der Stiftung wird in der Satzung festgelegt und kann im Nachgang nicht geändert werden. 

Inhaber können so ihr Lebenswerk auch ihre eigenen Erben absichern. Steuerliche Vorteile durch den Wegfall der Erbersatzsteuer, Erbschafts- und Schenkungssteuer spielen ebenfalls eine Rolle.

3 Tipps für die erfolgreiche Unternehmensnachfolge

  1. Die Übergabe rechtzeitig planen!

Dieser Zeitpunkt ist individuell festzulegen, einen Richtwert gibt es nicht. Je größer das Unternehmen ist, umso früher sollte sich mit der Nachfolgeplanung beschäftigt werden. 

  1. Die Nachfolger frühzeitig einbinden!

Nichts ist schlimmer als ein harter Schnitt. Bindet man seine Nachfolger frühzeitig in die operativen und administrativen Betriebsabläufe ein, minimiert man ein späteres Ausfallrisiko. Die Verantwortung kann Stück für Stück abgegeben werden. Darüber hinaus haben die Mitarbeitenden so die Möglichkeit, sich mit dem neuen Führungsstil vertraut zu machen. 

  1. Veränderungen zulassen!

Es ist nicht vermeidbar, mit seinem Nachfolger gewisse Differenzen bezüglich der Führung des Unternehmens zu haben. Ein gewisser Vertrauensvorschuss ist notwendig, um den Nachfolger zu legitimieren und seine Position zu stärken. Meist sind die Veränderungen dem Wachstum und Erhalt des Unternehmens zuträglich.

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