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Was bedeutet die derzeit hohe Inflation für einen Kredit?
Derzeit herrscht in Europa seit längerer Zeit wieder eine etwas höhere Inflation als gewöhnlich. Doch was bedeutet Inflation überhaupt, was ist das Gegenteil einer Inflation und wie wirkt sich eine hohe Inflation auf einen laufenden Kredit aus?
Was bedeutet Inflation/Deflation?
Der Begriff Inflation kann mit Preissteigerungsrate oder Teuerung übersetzt werden und beschreibt das Verhältnis von Geldmenge zu Warenmenge. Infolge einer Inflation verschiebt sich dieses Verhältnis, sodass man mit einer bestimmten Menge Geld weniger Waren kaufen kann. Es kommt deshalb zu einem Kaufkraftverlust je Geldeinheit, da eine bestimmte Menge Geld »weniger wert« ist. Aus der Inflation zu zwei bestimmten Messpunkten lässt sich die Inflationsrate errechnen. Diese wird meistens auf ein gesamtes Jahr aufgerechnet und zeigt die Veränderung des Preisniveaus eines gesamten Jahres.
Das Gegenteil der Inflation ist die sogenannte Deflation. Hierbei kommt es zu einer gegenteiligen Verhältnisverschiebung verglichen zu einer Inflation. Meistens hat eine Deflation einen entsprechenden Nachfragerückgang als Ursache. Da im Rahmen einer freien Marktwirtschaft das Preisniveau durch Angebot und Nachfrage gebildet wird, verschiebt auch ein Nachfragerückgang bei gleichbleibender Geldmenge dieses Preisniveau. Eine definierte Menge Geld wird »mehr wert«. Gründe für eine Deflation können vielseitig sein. Etwa kann die Ursache in einem bevorstehenden Wirtschaftsabschwung liegen, sodass Menschen als auch Unternehmen weniger Geld ausgeben. Es kommt zu einem Nachfragerückgang (bei gleichbleibender Geldmenge), welche in weiterer Folge in einer Deflation resultiert. Eine weitere Ursache einer Deflation kann das Platzen von Spekulationsblasen sein. Nach dem Platzen der Blase werden Banken vorsichtiger in der Kreditvergabe und vergeben teilweise weniger Kredite als zurückgezahlt werden. In diesem Fall sinkt die Geldmenge (bei gleichbleibender Warenmenge). Dieser Effekt endet wiederum in einer Deflation und zeigt den umgekehrten zu vorhin beschriebenen Fall.
Ist Inflation gewollt?
Wie soeben geschildert, kommt es sowohl bei einer Inflation als auch bei einer Deflation zu einer Verschiebung des Verhältnisses der Geldmenge zur Warenmenge. Während eine Deflation meistens Ergebnis einer wirtschaftlich abschwingenden Phase ist, ist eine geringe Inflationsrate durchaus gewollt. So hat sich die Europäische Zentralbank eine mittelfristige Inflationsrate von 2 Prozent als Ziel gesetzt. Als Begründung führt sie an, dass dieses Ziel einer niedrigen Inflation zum Wirtschaftswachstum sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen soll. Gleichzeitig hat sie sich auch zum Ziel gesetzt, für Preisstabilität zu sorgen. Ein Steuerungsinstrument zur Zielerreichung ist die Anpassung ihres Leitzinses. Hierdurch soll gesteuert werden, dass Unternehmen und Menschen ihr Geld investieren und nicht horten, was im Extremfall zu einer Deflation mit ihren negativen Folgen führt. Die Steuerung der Zinssätze durch die Zentralbank wird auch als Geldpolitik bezeichnet.
Wie wirkt sich die Inflation auf Kredite aus?
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Kreditnehmer tendenziell von der Inflation profitieren, sofern es sich um längerfristige Kredite handelt und die Inflationsrate anhaltend ist. Da der vertragliche Kreditbetrag fixiert ist, bleibt dieser Fixbetrag, auch Nominalbetrag genannt, bei einer entsprechenden Geldentwertung konstant. Online Vergleichsportale, wie Financer haben eine große Anzahl an Kreditvergleichsmöglichkeiten.
Ein Vorteil ergibt sich hieraus jedoch nur, wenn die »persönliche Geldmenge« zum Beispiel Lohn/Gehalt durch eine inflationäre Anpassung auch steigt. Somit lassen sich Kredite einfacher zurückbezahlen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Inflation über einen längeren Zeitraum anhält und variable Zinsvereinbarungen keinen gegenteiligen Effekt zeigen.
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