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Gütersloh, »Weil es alle angeht«, Hospizprojekt rund um das Thema Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit geistiger Behinderung, TermineZoom Button

Evelyn Dahlke und Mareike Neumayer vom Hospiz und Palliativ Verein Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gütersloh, »Weil es alle angeht«, Hospizprojekt rund um das Thema Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit geistiger Behinderung, Termine

Gütersloh, »Weil es alle angeht«, Hospizprojekt rund um das Thema Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit geistiger Behinderung, Termine

Gütersloh, 22. März 2022

Die Hospiz und Palliativ Akademie Gütersloh rückt einen weiteren Schwerpunkt in der Begleitung sterbender und trauernder Menschen in den Fokus. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Angeboten widmet sich ab sofort Menschen mit geistiger Behinderung. Hier wächst der Begleitungsbedarf rund um das Lebensende, doch die Unsicherheit im Umgang miteinander ist oft noch groß.

Im Kreisgebiet von Gütersloh leben mehrere Tausend Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, viele davon in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Auch hier zeigt sich der demografische Wandel. Der Altersdurchschnitt steigt – und damit auch die Sterberate. Evelyn Dahlke, heute Koordinatorin im Hospiz und Palliativ Verein Gütersloh, hat zuvor viele Jahre in der Behindertenhilfe gearbeitet und selbst erlebt, wie hilflos das Sterben und Trauern der Bewohner teilweise macht. »Aber ich habe auch erfahren, wie anders und gut es war, dann darin begleitet zu werden und durch Schulungen vorbereitet zu sein.«

Die Akademie des Hospiz und Palliativ Vereins Gütersloh möchte diesen Bereich daher deutlich zum Thema machen und hat das Projekt »Weil es alle angeht« ins Leben gerufen. Mareike Neumayer, Leiterin der Akademie, beschreibt den Projektansatz: »Wir bieten eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Fortbildungen an, die alle Beteiligten ansprechen sollen: Angehörige, Betreuer, Fachkräfte, die interessierte Öffentlichkeit und vor allem auch Menschen mit geistiger Behinderung selbst. Die Auseinandersetzung mit dem Lebensende kann Sicherheit und auch eine bewusstere Lebensqualität schenken.«

Für Mitarbeitende der Eingliederungshilfe wird eine einwöchige Fortbildung angeboten, um sie zu befähigen, schwer kranke und sterbende Bewohner gut und sicher zu begleiten und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Ein sechsteiliger Kurs unter dem Titel »Ich weiß was ich will – Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer für Menschen mit geistiger Behinderung« möchte den Menschen mit Beeinträchtigungen selbst die Möglichkeit geben, sich mit Themen und Wünschen rund um das Lebensende zu beschäftigen. Weitere Angebote für verschiedene Zielgruppen widmen sich mit Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und der herausfordernden Differenzierung zwischen körperlichen oder seelischen Erkrankungen und Trauergefühlen.

Damit möglichst viele Interessierte teilnehmen können, sind die Angebote preisreduziert oder sogar kostenlos. Ermöglicht wird das durch eine Förderung des Projekts durch die Volksbank Stiftung. Michael Deitert, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bielefeld-Gütersloh über das Engagement: »Sie schaffen trotz aller Schwere eine Atmosphäre der Zuversicht. Diese Arbeit ist sehr wichtig für die Menschen, die in dieser Situation nicht alleine sein möchten. Wir haben große Hochachtung vor dem Engagement und unterstützen hier gerne.«

Ein Flyer mit allen Angeboten zum Projekt kann unter www.hospiz-und-palliativmedizin.de heruntergeladen werden.

Palliative Care für Mitarbeiter der Eingliederungshilfe

Fachkräfte und Nicht Fachkräfte in der Arbeit mit Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen gewinnen in diesem Seminar Kenntnisse in der Begleitung von schwerkranken und sterbenden Bewohnern. Sie lernen Bedürfnisse zu erkennen, erste lindernde Maßnahmen umzusetzen und Zugehörige im Abschiednehmen zu begleiten. Auch Themen wie das Erkennen der eigenen Grenzen und die Vernetzung mit externen und internen Diensten werden vermittelt. Durch gemeinsames Wissen im Team und der Überprüfung der eigenen Haltung wird die Voraussetzung zu einer qualifizierten, ruhigen und sicheren Begleitung geschaffen.

Montag, 9. Mai 2022, bis Freitag, 13 Mai 2022, 9 bis 17.30 Uhr, Hotel Waldklause, Spexarder Straße 205, 33334 Gütersloh, Referentinnen Michaela Abresch, Fachkraft Palliative Care, Pflegefachkraft und Evelyn Dahlke, Koordination, Soziale Arbeit B. A., langjährige Erfahrung in der Eingliederungshilfe, Kosten 160 Euro inklusive Verpflegung, Materialien (reduzierter Preis dank Förderung), das Hotel am Veranstaltungsort bietet für Teilnehmer eine Übernachtung mit Frühstück für 45 Euro pro Nacht an.

»Ich weiß, was ich will«, Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer für Menschen mit geistiger Behinderung

Der Kurs soll die Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung fördern und ihnen die Gelegenheit geben, sich mit Themen rund um das Lebensende auseinanderzusetzen. Im Rahmen von Biographiearbeit wird erarbeitet, was den Teilnehmenden wichtig ist, was sie ausmacht und was ein vollständiges Leben beinhaltet. Was passieren kann, wenn man stirbt und wie eine Beerdigung abläuft sind ebenso Kursinhalte, wie die Themen Abschied und Trauer. Am letzten Kurstag sollen die Ergebnisse Angehörigen, juristischen Betreuern oder den Mitarbeitern der Wohnstätten vorgestellt werden und die Verwendung der Ergebnisse zur Erstellung einer Patientenverfügung besprochen werden.

Kursstart Samstag, 22. Oktober 2022. Insgesamt 6 Samstage, 10 bis 12.30 Uhr, Der Paritätische Kreis Gütersloh, Marienstraße 12, 33332 Gütersloh, auf Wunsch kann ein Fahrdienst eingerichtet werden. die Teilnahme am Kurs ist kostenlos

Ganz normal anders, Spirituelle Begleitung bei Menschen mit geistiger Behinderung

Die Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung am Lebensende stellt die Begleiter manchmal vor besondere Herausforderungen. Wie begleitet man zum Beispiel Menschen spirituell, von denen man nicht weiß, was sie davon verstehen? Unsicherheiten und Vorurteile bestimmen viel zu oft noch das Miteinander. Zu Fragen wir diesen werden im Rahmen der Vortragsreihe »Treff um 8« die Referenten Evelyn Dahlke (Koordination Hospiz und Palliativ Verein Gütersloh) und Thomas Huneke (Leiter Bereich Wohnen, sogenannter Wertkreis Gütersloh) aus langer Praxiserfahrung berichten und laden anschließend zum Dialog ein.

Montag, 7. März 2022, 20 Uhr, online via Zoom, für ehrenamtliche Mitarbeitenr wird zu diesem Thema zusätzlich eine interne Weiterbildung angeboten, Donnerstag, 24. März 2022, 15 bis 18 Uhr, Hotel Waldklause, Spexarder Straße 205, 33334 Gütersloh

Patientenverfügung: Möglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung

Mit einer Patientenverfügung kann Vorsorge dafür getroffen werden, dass Wünsche und Vorstellungen am Lebensende respektiert werden. An diesem Abend soll nicht nur erstes Basiswissen zu Voraussetzungen, Aufbau und Inhalten von Patientenverfügungen vermittelt werden, sondern speziell darauf eingegangen werden, welche Möglichkeiten und Grenzen es für Menschen mit geistiger Behinderung bei dieser Form der Vorsorgeplanung gibt. Wir stellen Patientenverfügungen in Leichter und Einfacher Sprache vor und beleuchten die Themen Einwilligungsfähigkeit und mutmaßlicher Wille.

Montag, 16. Mai 2022, 18 bis 20 Uhr, Spexarder Bauernhaus, Lukasstraße 14, 33332 Gütersloh. Veranstaltung in Kooperation mit dem SKF Gütersloh, Referenten Astrid Peters, Diplom Sozialpädagogin, gesetzliche Betreuerin, Dr. med. Herbert Kaiser, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Mareike Neumayer, Referentin Hospiz und Palliativ Akademie, Übersetzerin für Leichte Sprache, Eintritt frei

Geistig behindert und psychisch krank – oder doch nur falsch verstanden? Eine Herangehensweise aus der Sicht von Hospizarbeit und Palliative Care

Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Menschen mit Behinderung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weniger Schmerzmittel erhalten, dafür aber mehr Psychopharmaka. Mit ihrem Vortrag will Evelyn Dahlke, Hospizkoordinatorin und Sozialarbeiterin mit langer Erfahrung in Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung, zur Praxisreflexion anregen. Körperliche Beschwerden und Gefühlszustände wie Trauer müssen oft aus dem Verhalten gedeutet werden. An Praxisbeispielen verdeutlicht sie die damit verbundenen Schwierigkeiten.

Veranstaltung im Rahmen der Gütersloher Woche der seelischen Gesundheit

Über die Hospiz und Palliativ Akademie

Die Hospiz und Palliativ Akademie ist Teil des Hospiz und Palliativ Vereins Gütersloh. Seit mehr als 20 Jahren befähigen und ermutigen unsere Bildungsangebote Menschen, den Hospizgedanken aktiv zu leben, Sterbende und ihre Angehörigen gut begleiten zu können und in der Auseinandersetzung mit dem Lebensende auch für das eigene Leben zu lernen. Die Akademie bietet Fort und Weiterbildungen für hauptamtlich und ehrenamtlich Mitarbeiter aus Hospiz und Palliativarbeit, medizinische und psychosoziale Berufsgruppen sowie für die interessierte Öffentlichkeit. 

Hospiz und Palliativ Verein Gütersloh

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